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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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griff Rhona nach einem Schokokeks. »Davy hat zwar nie etwas erzählt, aber ich habe mir natürlich so meine Gedanken gemacht.«
    »Er ist wirklich sehr nett.« Lucy meinte das ernst.
    »Er ist das Licht meines Lebens«, erklärte Rhona schlicht. »Manchmal habe ich Schuldgefühle, weil ich ihn hier an mich binde, aber es ist ja nicht so, dass es dafür keine guten Gründe gäbe.« Einen Augenblick lang trübten sich ihre Augen, dann riss sie sich sichtlich zusammen und tätschelte Lucys Arm. »Jedenfalls danke ich Ihnen sehr, dass Sie mich beruhigt haben, meine Liebe. Ich wüsste ehrlich nicht, was ich tun würde, sollte Davy jemals ausziehen.«

34. Kapitel
    »Das hätte ich schon vor Jahren tun sollen«, sagte Finn. »Frauen einzuladen, sich meine Kätzchen anzuschauen. Allemal besser als jede Briefmarkensammlung.«
    »Das liegt daran, dass Briefmarken langweilig sind, Kätzchen dagegen unglaublich süß«, erklärte Ginny. »Das Problem ist nur, dass die Frauen dermaßen angetan von den Kätzchen sein werden, dass sie dich gar nicht weiter wahrnehmen.«
    Finn nickte ernsthaft. »Die Geschichte meines Lebens.«
    »Als ob. Ich wette, du musstest dich dein ganzes Leben lang der Frauen erwehren.«
    Finn zog den Korken aus einer Flasche Wein und schenkte ein. Als er das Glas vor ihr abstellte, hob er spielerisch eine Augenbraue. »Soll das heißen, dass ich deiner Meinung nach in Maßen attraktiv für das andere Geschlecht bin?«
    Glücklicherweise wurde Ginny von dem Kätzchen in ihrem Schoß abgelenkt. Das Kätzchen gab brav einen winzigen Urinstrahl von sich, der Ginnys Rocksaum nur um wenige Zentimeter verfehlte. Als sie die winzige Pfütze aufgewischt und die kleine Übeltäterin Myrtle zurückgegeben hatte, war die Notwendigkeit einer Antwort verblasst. Stattdessen hob sie ihr Weinglas und meinte fröhlich: »Auf die Stubenreinheit, prosit.«
    »Auf die Stubenreinheit.« Finn hielt kurz inne. »Nicht gerade der berauschendste Trinkspruch, den ich je hörte.«
    »Tut mir leid, ich bin in keiner berauschenden Stimmung.« Ginny, die den ganzes Abend eine tapfere Miene aufgesetzt hatte, schüttelte den Kopf.
    »Geht es um Perry?«
    »Mein Gott,
nein

    »Dann um Jem«, mutmaßte Finn.
    Ginny nickte. »Ja.«
    »Sie fehlt dir?«
    »Sie fehlt mir, und ich mache mir Sorgen um sie. Sie hat sich auf einen jungen Mann eingelassen, dem ich keinen Zentimeter über den Weg traue.«
    »Mag sein, aber was, wenn doch? Sie wohnen zusammen.« Ginny schauderte es, als sie das sagte. »Er ist kein netter Mensch. Zu viel Geld, zu wenig … Herz. Er hält sich für ein Geschenk Gottes.«
    »Dann sieht er also gut aus?«
    »Sehr.«
    »Vertraust du ihm deshalb nicht?«
    Sie nickte. »Deshalb und wegen seines Charakters.«
    »He, die beiden sind noch jung.« Finn klopfte auf den leeren Platz neben sich auf dem Sofa. »Gib ihnen zwei Wochen, dann kann schon alles vorbei sein.«
    Ginny ließ die nervösen Kätzchen im Katzenkorb zurück und setzte sich neben ihn. Er trug ihr Lieblingshemd aus kobaltblauer Baumwolle und so weich wie Pfirsichhaut. Nun ja, es sah so weich wie eine Pfirsichhaut aus; sie hatte es noch nie angefasst. Und sie würde ihm auch nicht sagen, dass es ihr Lieblingshemd war.
    »Ich hoffe, du hast recht. Im Moment ist sie noch hingerissen von ihm. An diesem Wochenende fliegt er sie nach Schottland in ein Schloss. Mit einem Hubschrauber! Ehrlich, alles, was recht ist.«
    Nüchtern meinte Finn: »Kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Oh, Mist, tut mir leid.« Zu spät fiel Ginny wieder ein, auf welche Weise Tamsin Portsilver verlassen hatte – sie war mit ihrem reichen, italienischen Liebhaber in einem Hubschrauber davongeflogen. Ginny berührte Finns Arm. »Tut mir wirklich leid. Ich wollte diese Erinnerung nicht wachrufen.«
    Aha, das Material seines Hemdes war also doch so weich wie eine Pfirsichhaut.
    Er deutete ein Lächeln an. »Die Erinnerung hat nie geschlafen.«
    »Der Wein ist mir zu Kopf gestiegen. Ich war heute den ganzen Tag einfach viel zu aufgedreht.« Ginny klopfte sich zur Erklärung auf ihren leeren Magen. »Jetzt muss ich mit dem Taxi nach Hause.«
    »Meine Schuld. Ich hätte den Wein nicht aufmachen sollen.«
    »Oder meine Schuld. Ich hätte nicht mitkommen sollen, um mir deine Briefmarkensammlung anzuschauen – ich meine, deine Kätzchen.«
    »Du bist da und hast die Kätzchen gesehen und die Flasche ist offen. Eigentlich können wir sie jetzt auch austrinken.«
    Myrtle und die Kätzchen schliefen

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