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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Ablehnung vor Gericht zerren.«
    Ginny war es mittlerweile richtig heiß. Sie nahm noch einen großen Schluck Wein. »Na schön, dann verklage mich doch.«
    In seinen Augen funkelte es amüsiert. »Ich würde viel lieber versuchen, dich zu bekehren.«
    »Das grenzt ja schon an Süßholzraspelei. Wenn du so weitermachst, endest du wie Evies Immobilienmakler.«
    »Tut mir leid. Ein Schicksal, schlimmer als der Tod. Du willst also sagen, dass Männer wie ich für langfristige Beziehungen nicht taugen. Wir sind nur gut für bedeutungslose Kurzaffären. Habe ich dich da richtig verstanden?«
    »Ja, so ziemlich.« Ginny zuckte zustimmend mit den Schultern.
    »Und letzte Woche hast du gesagt, du wünschst dir eine bedeutungslose Kurzaffäre.«
    Also gut, kein Irrtum möglich: Er schlug genau das vor, was sie glaubte, dass er vorschlug. Ihr Mund wurde trockener denn je. »Das habe ich gesagt?«
    »O ja, hast du.« In seiner Stimme lag eine spielerische Herausforderung. »Und wenn du das immer noch willst, hätte ich nichts dagegen.«
    Meine Güte.
    »Wie überaus großzügig von dir.« Ginny schwieg kurz. »Aber wo finde ich um diese Uhrzeit einen gutaussehenden Mann, mit dem ich eine bedeutungslose Kurzaffäre haben kann?«
    Finn lachte. Dann lehnte er sich zu ihr. »Schließ die Augen.«
    Meine Güte!
    »Warum?« Als ob sie das nicht wüsste.
    »Hörst du bitte auf zu reden und tust, was ich sage?«
    Er wollte es. Und er war umwerfend. Außerdem hatte sie sich diesen Augenblick seit Monaten vorgestellt.
    Ginny warf jedweden Zweifel beiseite, hörte auf zu reden und tat es einfach.
     
    Wie sollte man eine solche Erfahrung bedauern? Mein Gott, wie?
    Es war ein Uhr nachts, als Ginny aus dem Bett glitt. Der Sex war phantastisch gewesen, als ob sie ihre Jungfräulichkeit noch einmal verloren hätte. Eigentlich war das ein dummer Vergleich: Diese Nacht war eine Million Mal besser gewesen als ihre erste. Aber jetzt war da auch dieses Gefühl der Peinlichkeit, weil sie sich immer in Erinnerung würde rufen müssen, dass sie und Finn keine Beziehung hatten, sondern nur eine bedeutungslose Kurzaffäre. Sie konnten jetzt nicht Arm in Arm im Bett liegen, lachend und flüsternd Pläne schmiedend, wann sie sich wiedersehen könnten. Sie musste so tun, als sei sie eine moderne, bindungsfreie Frau, die sich großartig amüsiert hatte, die nun jedoch nach Hause musste, um alles hinter sich zu lassen und mit ihrem umtriebigen Single-Leben fortzufahren.
    Wie Carla.
    Finn stützte sich auf einem Ellbogen ab. »Gehst du ins Bad?«
    Trotz der Dunkelheit sah sie das Funkeln seiner Augen. Wenn sie ihn sehen konnte, hieß das dann, dass er sie auch sehen konnte? Hastig zog sie den Bauch ein und langte nach ihrer Bluse. »Nein, nach Hause.«
    Genau wie Carla.
    »Warum?«
    Sie war voller Trauer. »Es ist Zeit zu gehen.«
    »Das musst du nicht«, sagte Finn.
    Er war nur höflich, verhielt sich wie ein Gentleman. Das Letzte, was er wollte, war, dass sie mit einem Entzückensschrei wieder in sein Bett hüpfte und »Ja gut, ich bleibe!« quietschte. Was Männer wie Finn anbelangte, so waren Frauen, die ihr Willkommensein über Gebühr ausreizten, der Fluch ihres Daseins. Ihr schlimmster Albtraum bestand darin, an eine Frau zu geraten, die allzu eifrig klammerte.
    »Danke, aber ich fahre besser nach Hause.« Ginny zog sich in Lichtgeschwindigkeit an und lächelte ihn beiläufig und nicht klammernd an. »Es war schön, nicht wahr? Aber jetzt ist es vorbei und es ist Zeit, zu gehen. Du musst nicht aufstehen«, fügte sie hinzu, als er die Decke aufschlug. »Ich finde allein hinaus. Und keine Sorge – ich werde dir keine Blumen schicken!«
    Finn klang fassungslos. »Kannst du fahren?«
    »Absolut.« Sie hatte vier Glas Wein getrunken, aber das war vor zwei Stunden gewesen. In diesem Moment fühlte sie sich nüchterner als je zuvor in ihrem Leben. Sie schlüpfte in ihre Schuhe und strich sich die Haare glatt, dann beugte sie sich vor und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Danke, das hat Spaß gemacht. Bis dann.«
    Nach einer Weile sagte Finn: »Bis dann.«
    Und das war es. Total einfach.
    Wenn Carla sie jetzt sehen könnte, sie wäre ja so was von stolz.

35. Kapitel
    Dan the Van, der Lieferant, knatterte in seinem schlammverkrusteten, grünen Lieferwagen gegen Mittag in den Hof. Ginny steckte den Kopf durch die Küchentür und rief: »Na also, da ist er. Ich hole die Sachen.«
    Dan hatte an diesem Morgen beim Blick in sein bekleckstes Auftragsbuch

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