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LiebesLeben (German Edition)

LiebesLeben (German Edition)

Titel: LiebesLeben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Pfeiffer
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Altersunterschied weit weniger Probleme zu haben als sie. „Was soll’s, ich mag dich, ganz egal wie jung du bist“, das war sein Standardspruch.
    Nach dem ersten Telefongespräch war es nicht mehr lange hin bis zu einem Treffen. Auch hier erkannten sie sich wieder, kamen sich nah.
Er lebte 500 km weit weg, war beruflich viel unterwegs. Sie kamen so oft wie möglich zusammen. Auch das war ein Abenteuer für sie: Liebe im Hotelzimmer, losgelöst von allen Alltagsproblemen, ohne Verantwortung.
Schließlich besuchte sie ihn zu Hause. Im Nachhinein schien ihr das ein Fehler gewesen zu sein. Denn in seinem gewohnten Umfeld, mit einem Freundeskreis in seinem Alter, kam sie sich exotisch vor. Nach und nach schlichen sich Bedenken ein, sie wurde unsicher. So schön das Beisammensein mit ihm war, so kam es ihr mehr und mehr oberflächlich vor. Was sie anfangs genossen hatte, schien jetzt schal.
    Er lebte den Moment, ohne sich um die Zukunft zu kümmern. Alle Versuche über ihre B edenken zu reden lachte und küsste er weg. „Lass uns jetzt leben, was später kommt – wen interessiert das!“
So hatte sie sich nach und nach von ihm entfernt. Konnte sich nicht mehr fallen lassen. Hatte die Beziehung beendet und sich doch wieder mit ihm getroffen, denn er akzeptierte ihre Entscheidung nicht. Wollte nicht verstehen und ernst nehmen, faszinierte sie weiterhin mit seiner Unbekümmertheit.
    Sie seufzte unmerklich. Dieses Mal würde sie einen Schlussstrich ziehen, sich nicht wieder einwickeln lassen.
Die Ankunft des Zuges lenkte sie von ihren trüben Gedanken ab. Er sprang auf den Bahnsteig, eilte strahlend auf sie zu und nahm sie in die Arme. Einen Augenblick lang bekam sie, wie so oft, weiche Knie, wollte ihm durch den struwweligen Haarschopf fahren. Energisch rief sie sich zur Ordnung, löste sich von ihm.
    Er schien das nicht zu bemerken, legte einen Arm um sie und sprudelte los. „Mensch, Schn uckelchen, ich fahre nie wieder Bahn. So was Langweiliges. Ich werde mir gleich einen Leihwagen nehmen und mit dem dann zurück fahren! Ein Mist aber auch, dass das Auto ausgerechnet jetzt herumzickt, wo ich den Auftrag so gut wie in der Tasche habe. Ich …“
„Steven!“, sie unterbrach ihn.
„Ja, ich weiß, ich rede wieder mal zu viel.“ Wieder zog er sie in die Arme, küsste sie mitten auf der Straße.
„Ach Steven, du bist unverbesserlich“, seufzte sie, nachdem sie wieder Luft bekam. „Wir müssen wirklich miteinander reden.“
    Unvermittelt wurde er ernst, steuerte tatsächlich das nächstgelegene Café an und setzte sich schweigend ihr gegenüber. Sie fummelte an dem künstlichen Blumengesteck herum, das zw ischen ihnen auf dem Tisch stand. „Schau, es geht nicht. Ich möchte so nicht weiter machen. Unverbindliche Treffen, wenn wir beide Zeit haben, Telefongespräche, aber eigentlich kein richtiges Zusammensein, Liebe auf Raten.“
    Er schaute sie ernst an, hörte still zu, ließ sie reden.
„Ich möchte jemanden, der da ist, der für mich da ist …“
Noch immer sagte er kein Wort und sie verstummte, wusste selbst nicht mehr, was sie eigentlich sagen wollte. Alle klugen Sätze waren plötzlich aus ihrem Kopf verschwunden.
Er schaute sie traurig an. „Ich glaube ich weiß, was du sagen willst. Aber ich bin noch nicht so weit, kann dir nicht geben, was du suchst, noch nicht! Wenn du mir nur Zeit gibst. Vielleicht später, irgendwann.“
Sie schaute weg, blinzelte die Tränen fort. Tief im Inneren hatte sie gehofft, gedacht es würde sich doch noch wenden. Geglaubt er würde einlenken, auch an ein gemeinsames Leben denken. ‚Später irgendwann‘ das war ihr einfach nicht genug. „Ja dann, ich möchte nicht mehr warten. Dazu bin ich einfach nicht jung genug. Aber darüber haben wir ja oft genug gesprochen.“
Auch er blinzelte den verdächtigen Schimmer in seinen Augen weg, räusperte sich. „Wie soll es jetzt weiter gehen? Bist du hier hergekommen, um mich endgültig zu verlassen?“ Er schien sie in den Arm nehmen zu wollen. „Aber ich liebe dich.“
„Das ist mir nicht genug.“ Sie musste sich zwingen, vernünftig zu sein. Wusste nur zu genau, dass sie sonst niemals von ihm loskommen würde. „Ich denke ich sollte jetzt gehen!“
„O nein! Du wirst mich jetzt nicht einfach hier sitzen lassen. Das kannst du nicht tun!“ Er schaute sie fast trotzig an. „Wenn das so ist, dann fahre ich sofort wieder nach Hause! Mit dem nächsten Zug.“
Sie lächelte, trotz aller Traurigkeit, denn genau das

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