LiebesLeben (German Edition)
Arme, er küsst sie sanft und trägt sie dann zärtlich auf das Lager. Sie lieben sich auf dem kuscheligen Bärenfell und wissen genau: Sie sind füreinander geschaffen, sie werden nicht erfrieren, denn sie können sich ja aneinander wärmen, was heißt wärmen – erhitzen …‘
Es klopfte.
Die Dackel erwachten aus ihrer Lethargie, stürmten zur Tür und verbellten den vermeintl ichen Eindringling. Wieder klopfte es, dieses Mal etwas kräftiger und Franziska öffnete die Tür. Sie schüttelte ungläubig den Kopf, denn vor ihr stand ein gutaussehender, blauäugiger Naturbursche.
„Hej“, sagte er und schaute ihr tief in die Augen.
„Hej“, hauchte sie überwältigt.
Was er dann sagte, verstand sie nicht, aber es klang unheimlich sexy. „Es tut mit Leid, ich würde ihnen ja gerne helfen, aber ich verstehe kein Wort!“
„Jeg forstår ikke“, teilte der blonde Naturbursche ihr mit, während er bedauernd mit den Schultern zuckte.
„Do you speak English?“ versuchte Franziska ihr Glück, aber auch hier musste der Besucher passen. Er schien wirklich nur die Landessprache zu beherrschen. Schließlich drehte er sich mit einem „tak“ um und schien gehen zu wollen.
„Aber sie können mir vielleicht trotzdem helfen, please, bitte!“, wenn sich hier schon keine Liebesromanze anbahnte, so konnte der Besucher ihr vielleicht bei ihrem Holzproblem helfen. Sie komplimentierte den Unverstandenen zum Holzschuppen, der sie jetzt ohne Worte verstand und ihr eine tüchtige Ladung Holz ins Haus brachte.
„Farvel!“
Das verstand sogar Franziska und winkte ihm dankend nach.
Am Nachmittag klopfte es wieder und Nachbar Knut stand grinsend vor der Tür.
„Was hast du denn mit unserem Briefträger angestellt“, fragte er, als Franziska ihm einen Kaffee eingoss.
„Wie, was, Briefträger?“
„Na der ist doch heute Vormittag hier vorbei gekommen, um zu fragen, ob du ein Paket für mich annimmst.“
Jetzt dämmerte es Franziska: der sexy Naturbursche! Ein Briefträger! Sie gab sich gelassen. „Ach ja der. Ich habe ihn nicht so recht verstanden und ein Paket hatte er auch nicht dabei.“ „Ja klar nicht, das war noch im Wagen. Er wollte erst fragen, ob du es annimmst, denn es hat ja so geregnet. Jedenfalls hat er das Paket gerade abgeliefert und war völlig von den Socken. Er meint, dass ihm so was noch nie passiert ist. Er will die Post bringen und wird zum Holzholen abkommandiert.“
„Abkommandiert, hat er das wirklich gesagt?“
Knut grinste über das ganze Gesicht. „Ja, das hat er gesagt, aber gleichzeitig meinte er, dass er noch nie einen so süßen Feldwebel gesehen hat …“
Abschied
Sie zog fröstelnd ihre Jacke enger um sich. Hier auf dem zugigen Bahnsteig pfiff der Wind um die Ecken. Wenigstens müsste sein Zug jeden Moment einfahren. Sie würden in ein Café gehen und dort konnte sie auftauen. Sie lächelte, obwohl ihr zum Heulen zumute war.
Auftauen … ob sie jemals wieder auftauen würde.
„Nein, dieses Mal nicht!“, erst an den selts amen Blicken, die ihr zugeworfen wurden, merkte sie, dass sie laut gesprochen hatte.
Dabei hatte die Romanze so traumhaft begonnen. Mit einer zufälligen Begegnung im Ch at room. Chatten aus Langeweile, einfach ein wenig unverbindlicher Small Talk, vielleicht ein Flirt. Weder er noch sie waren wirklich auf der Suche. Aus der zunächst oberflächlichen Unterhaltung wurde bald echtes Interesse und sie trennten sich mit einer virtuellen Verabredung: „Morgen, gleicht Zeit im selben Chatroom.“ Aus der einen Verabredung wurden viele, bald konnte sie es kaum erwarten, mit ihm zu plaudern.
Dann die schüchterne Frage nach der Telefonnummer, doch sie war noch voller Misstrauen. Ihre Antwort: „Wenn du mir deine Handynummer aufschreibst, dann rufe ich vielleicht mal an.“
Sie brauchte einige Zeit, bis sie ihm eine SMS schrieb, die er auch prompt beantwortete. Er blieb geduldig, wartete, bis sie sich meldete, und antwortete immer sofort. Schließlich schienen sie alles voneinander zu wissen. Hatten Tausende von Sätzen getauscht und sich hundert Mal virtuell umarmt. Hatten Fotos getauscht und waren sich auch hier auf Anhieb sympathisch. Natürlich war sie neugierig; wie mochte seine Stimme klingen, war er in Wirklichkeit genauso nett er sich gab?
Irgendwann rief sie ihn nach einem längeren Geplänkel per SMS einfach an. Seine Stimme klang jugendlich, schließlich war er zehn Jahre jünger als sie. Das hatte sie gewusst.
Er schien mit dem
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