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Liebesleben/Mann und Frau/Späte Familie

Liebesleben/Mann und Frau/Späte Familie

Titel: Liebesleben/Mann und Frau/Späte Familie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zeruya Shalev
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mit ihm allein sein, Gili hat ein paar Barbiepuppen, manchmal spielt er mit ihnen, so schnell verrate ich sein Geheimnis, nur damit sie sich mit irgendetwas beschäftigt, damit sie endlich die Hand ihres Vaters loslässt, aber sie lehnt ab, ich spiele nicht mehr mit Barbiepuppen, und statt ihn loszulassen, setzt sie sich auf seine Knie, legt die Arme um seinen Nacken und sagt, Papa, lass uns gehen, ich habe noch Hausaufgaben zu machen. Dann bringe ich dir deine Tasche aus dem Auto, schlägt er vor, und du machst hier deine Aufgaben, und sie sagt, aber hier kann ich mich nicht konzentrieren, ich will nach Hause, und er verspricht, noch ein bisschen, dann gehen wir, meine Schöne, seine Hand streichelt zärtlich über ihre Haare, über ihren honigfarbenen Knoten, und seine Zärtlichkeit ihr gegenüber weckt Zorn in mir, es ist erst ein paar Minuten her, da habe ich den Launen meines Sohnes nachgegeben, aber als ich jetzt vor ihnen stehe, regt sich mein Widerstand, warum bringt er sie nicht zum Schweigen, warum sagt er nicht, wir bleiben hier, und Schluss, ich bin es, der entscheidet, nicht du. Ihre Anwesenheit in meinem Wohnzimmer ist bedrückend und ihre Überheblichkeit verletzt mich, in doppeltem Schweigen betrachten sie die einfachen Möbel, das Bild der Pariserin, das ihnen gegenüber an der Wand hängt, es scheint, als würde auch sie, die Tausende von Jahren an der Palastwand von Knossos überlebt hat, sich unter ihren Blicken auflösen, und ich springe auf und laufe ins Schlafzimmer, die Kleidungsstücke, die ich in meiner Dummheit anprobiert habe, liegen als bunter überflüssiger Haufen auf dem Bett, was habe ich bloß gedacht, nichts kann so schön sein, dass es gegen die Nähe des eigenen Blutes ankommmt, sie ist seine Tochter, sie wird immer seine Tochter sein, während ich nur vorübergehend in seinem Leben bin, wie die Wohnung, die er so schnell gemietet hat, und ich nehme das rote Samtband, stelle mich vor den Spiegel, versuche, alle Haare zusammenzunehmen, so dass auch kein einziges außerhalb des Gummis bleibt, und genau in dem Moment, als ich es beinahe geschafft habe, höre ich ihn kommen, Ella, bist du hier, fragt er, schließt die Tür hinter sich und lehnt sich an sie, betrachtet mich erstaunt. Was tust du, fragt er, und ich lasse das Gummi fallen und ziehe schnell meinen Pullover aus, mir ist auf einmal schrecklich heiß, sage ich, ich ziehe mich um, und als Beweis nehme ich ein kurzärmliges T-Shirt aus dem Schrank, ziehe es aber nicht an, mit nackten Brüsten stehe ich vor ihm, als wären sie die letzten Waffen einer Frau, die um ihre Ehre kämpft.
    Komm her, sagt er und streckt mir die Hand hin, und ich seufze in seinen Mund, komm heute Nacht zu mir, Oded, wie dringend brauche ich plötzlich seine körperliche Nähe, so dringend wie Medizin, und er sagt, das ist unmöglich, die Kinder schlafen bei mir, und ich dränge ihn, aber Maja ist schon groß, sie kann eine Weile mit Jotam allein bleiben, und er sagt, aber es ist das erste Mal, dass sie bei mir schlafen, ich möchte es ihnen nicht schwerer machen als nötig.
    Dann komme ich vielleicht zu dir, beharre ich stur, meine Mutter wird auf Gili aufpassen, und er sagt, lass es, das geht heute nicht, bestimmt schlafen sie erst spät ein, aber ich lasse nicht locker, dann komm morgen früh vor der Arbeit, und er sagt, ich fange um acht an, das wird nicht gehen, lass uns auf eine günstigere Gelegenheit warten, und ich drehe ihm den Rücken zu, betrachte den Wipfel des toten Baums, die Straßenlaterne wirft gelbes Licht auf seine trockenen Zweige, die dünn sind wie Knochen. Was ist mit dir los, fragt er, und ich drehe mich zu ihm um, ich bin nicht bereit, auf eine günstigere Gelegenheit zu warten, schleudere ich ihm entgegen, man muss sich die Gelegenheiten schaffen, wenn man wirklich will, und dann knie ich mich vor ihn hin und öffne eilig den Reißverschluss seiner Hose, ich ignoriere die Kinder auf der anderen Seite der Wand, mein Mund umschließt sein Fleisch, und ich höre ihn seufzen, genug, Ella, das geht doch jetzt nicht, aber in seinen Seufzer mischt sich schon Lust, und als ich glaube, dass seine Erregung genug gewachsen ist, lasse ich ihn plötzlich los und stehe auf, jetzt werden wir ja sehen, wie du auf eine günstigere Gelegenheit wartest, flüstere ich, und er atmet schwer, die Lippen vorgeschoben, wirklich, Ella, das passt nicht zu dir, schimpft er heiser, das sind die niedrigsten weiblichen Manipulationen, und ich bin schon

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