Liebesleben/Mann und Frau/Späte Familie
schwer vor Angst, das Gewicht dieses Tages drückt mich in die Knie, du kennst mich einfach nicht, flüstere ich ihm ins Ohr, ich habe noch ganz andere Manipulationen für dich, sogar noch niedrigere, wenn du heute Nacht nicht kommst, brauchst du überhaupt nicht mehr zu kommen, und dann streife ich mir schnell eine Bluse über und verlasse das Zimmer, meine Kränkung verwandelt sich sekundenschnell in Bedauern, ich setze mich im Wohnzimmer in den Sessel und bemerke erst da, dass mich die hellen Augen, etwas schräg stehend wie bei ihrer Mutter, beunruhigt betrachten, wo ist mein Vater?
Ich bin hier, meine Schöne, höre ich seine Stimme, nun wieder ausgeglichen und ruhig, das heisere, schwere Atmen ist aus seiner Kehle verschwunden, wir gehen bald, er wendet sich an mich, was ist mit der Pizza, fragt er vorwurfsvoll, als wäre ich verantwortlich für die Lieferung, und ich schaue auf die Uhr und sage, sie wird bestimmt gleich kommen, es ist noch keine halbe Stunde vergangen, ich versuche seinen Blick zu fassen, um ihn wortlos um Verzeihung zu bitten, aber er weicht mir aus, schaut erwartungsvoll zur Tür, als komme von dort die Rettung, und tatsächlich kommt sie, eine heiße, wohlriechende Pizza, die den Wohnzimmertisch bedeckt und uns alle um sich sammelt, sie scheint die Kraft zu haben, uns für eine gewisse Zeit zu vereinen, so wie sie uns zu Beginn des Abends voneinander getrennt hat, und sogar Maja wird schwach bei dem verführerischen Duft und nimmt das für sie bestimmte, mit gelben Maiskörnern bestreute Stück, und Oded verzehrt langsam ein Stück Pizza mit Tomaten und Käse, nun, da alle Kinder beruhigt sind, sieht auch er zufrieden aus, und ich fülle sein Glas wieder und gieße mir selbst auch einen Wodka ein. Wie hungrige Katzen um den Futternapf, sitzen wir um den Tisch, und einen Moment lang scheint alles gut zu sein, und vielleicht war es auch vorhin so, und nur ich war, wie es meine Art ist, zu schnell erschrocken und habe den Schatten des Bergs für den Berg gehalten, und vor lauter Eile, das Ende unserer Beziehung zu beweinen, habe ich das Ende beschleunigt, und erleichtert sehe ich, dass Maja sich neben Gili und Jotam auf den Teppich setzt, sie entspannt sich langsam, beteiligt sich fast gegen ihren Willen an dem geheimnisvollen Tun, als die Jungen aus ihren Schultaschen Scheren herausholen und versuchen, mit ungeschickten Händen die nicht gegessenen Pizzastücke zu zerschneiden, wir machen Essen für die Vögel, verkünden sie ihr laut flüsternd, das streuen wir dann auf den Balkon und beobachten, wie sie kommen.
Was macht ihr da, mit Essen spielt man nicht, schimpft Oded, und ich besänftige ihn, lass sie doch, Hauptsache, es macht ihnen Spaß, wir sind wohl beide überrascht über diesen Wortwechsel, als wären wir Eltern, die eine Meinungsverschiedenheit haben, und ich bedeute ihm mit lautlosen Lippenbewegungen, komm einen Moment, und gehe wieder ins Schlafzimmer, aber er folgt mir nicht, deshalb rufe ich ihn mit offizieller Stimme.
Was ist denn jetzt, fragt er und betrachtet müde mein Gesicht, hast du noch andere Drohungen für mich? Diesmal bin ich es, die sich an die Tür lehnt, es tut mir Leid, sage ich, ich habe es nicht so gemeint, entschuldige bitte, ich verstehe ja, dass du heute nicht kommen kannst, ich werde warten, so lange es nötig ist, und er seufzt, betrachtet mich mit zusammengekniffenen Augen und sagt, weißt du, Ella, vielleicht kenne ich dich wirklich noch nicht, vielleicht habe ich auch kein Interesse daran, dich kennen zu lernen, aber seine Hand streicht über meine Wangen, die unter seiner rauen Berührung erglühen, ich bin bereit, zu vergessen, was vorhin hier passiert ist, aber ich warne dich, solche Spielchen funktionieren bei mir nicht, und ich murmle, es tut mir Leid, entschuldige, und er fragt, also, wo waren wir stehen geblieben? Ich glaube, einen Funken Erregung in seiner Stimme zu hören, und ich knie mich erleichtert vor ihn hin, wenn dies jetzt der Weg zu dir ist, dann ist es auch mein Weg, seine Hände richten meinen Kopf aus, führen ihn mit sanftem Druck an die richtige Stelle.
Diesmal verlässt er vor mir den Raum, und ich gehe ins Badezimmer, wasche mir das Gesicht und besprühe mich mit Parfüm, und als ich ins Wohnzimmer zurückkomme, sitzen alle um das Monopolybrett, und Gili weiß nicht, wohin mit seiner Freude, Mama, komm, wir warten nur noch auf dich, und Maja, die ihre Hausaufgaben vergessen zu haben scheint, erklärt die Regeln, ihr
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