Liebeslied für einen Prinzen
Angeles anzurufen. Endlich erreichte er ihn, doch Zeb hatte schlechte Neuigkeiten zu berichten. Celluloid Images, die Firma, die Ryder Productions aufkaufen wollte, hatte bereits den entsprechenden Antrag gestellt. Wenn Adam nicht bald die nötigen Mittel auftrieb, verlor er sein Unternehmen. Es war höchste Zeit, auf San Rinaldi zu einer Einigung zu kommen.
Nach dem Gespräch mit Zeb versuchte Adam, die missmutige Stimmung abzuschütteln, die ihn ergriffen hatte. Aber auch die Besprechung im Palast hatte ihm kaum Hoffnung gemacht. Je öfter er sich mit diesen Leuten traf, desto geringer schätzte er seine Chancen ein, sich überzeugend als Kandidat für den Thron zu präsentieren. Die Hofberater hatten sich bemüht, das Leben eines Königs positiv darzustellen. Adam durchschaute diese Versuche.
Wurde er tatsächlich zum Nachfolger von König Giorgio ernannt, musste Adam sehr hart für sein Geld arbeiten. Und er hatte keine Ahnung, wie er die Beschränkungen eines Lebens als König umgehen sollte, zum Beispiel die Verpflichtung, ständig auf San Rinaldi zu wohnen. Damit wollte Adam sich jedoch später beschäftigen. In erster Linie brauchte er jetzt das Geld – so schnell wie möglich.
Die fröhlichen Stimmen, die aus dem Haus drangen, zogen ihn an. Trotzdem blieb er im Garten. Wenn Adam hineinging, müsste er Elenas Freunden sagen, wer er war und warum er hier wohnte. Bestimmt hatte sie den Leuten irgendeine Geschichte aufgetischt, die Jeremys Anwesenheit erklärte. Adam wollte es nicht noch komplizierter machen.
Andererseits sehnte er sich danach, Elena zu sehen. Im selben Moment, in dem er das dachte, erblickte Adam sie plötzlich durch das Fester. Sie erschien ihm wie ein Engel, und allein schon von dem Anblick bekam er Herzklopfen.
Endlich hatte sie die Sonnenbrille abgelegt. Ihre Augen waren dunkel, groß und schimmerten geheimnisvoll. Das Haar trug Elena offen. In weichen Wellen fiel es ihr auf die Schultern, die das trägerlose Sommerkleid freiließ. Der Stoff schmiegte sich sagenhaft um ihren Körper, es betonte ihre Brüste, die schmale Taille und die glatte zarte Haut ihrer Arme. Adam begehrte Elena dermaßen, dass es fast unerträglich wurde. Wie absurd, dachte er, das muss auf der Stelle aufhören.
Trotzdem konnte er sich nicht davon abhalten, Elena zu beobachten. Sie bewegte sich so anmutig und sah so schön aus im sanften Licht im Wohnzimmer.
Dazu kam ihr bewundernswerter Mut. Sie war leicht verwundbar und hatte das bestimmt schon oft erfahren. Trotzdem zog sie sich nicht zurück, sondern meisterte ihr Leben und ließ sich nicht einschüchtern.
Warum konnte er nicht zumindest ein bisschen so sein? Dadurch wäre er zu einem besseren Menschen geworden, das wusste er. Allmählich dämmerte ihm, dass er Elena genauso sehr bewunderte, wie er sie begehrte – vielleicht sogar noch mehr. Und doch musste er sich darauf beschränken, sie aus der Ferne zu betrachten.
Elenas gute Freundin Natalia Carini half nach der Party beim Abräumen. Die meisten Gäste waren schon gegangen, aber einige der engsten Freunde blieben und sorgten dafür, dass Elena nicht alles allein machen musste.
Gerade lachten alle über einen Scherz von Natalia, als sie erschrocken durchs Fenster in den dunklen Garten sah. Das Lächeln verging ihr sofort.
„Elena, da draußen ist ein Mann!“
„Was für ein Mann?“, fragte Elena. Es klang eine Spur zu erfreut, obwohl sie sich nichts anmerken lassen wollte.
„Groß und attraktiv.“ Natalia lachte leise. „Und er hat mir gerade zugeblinzelt.“
„Ach so.“ Elena versuchte vergeblich, die Aufregung zu verbergen. „Das ist bestimmt Jeremys Vater.“
„Verstehe.“ Natalia beugte sich über die Küchentheke, um den Mann genauer zu betrachten. „Er ist da draußen ziemlich einsam und verloren, meinst du nicht auch?“
Elena nickte und hielt ein Lächeln zurück. „Ich gehe mal hinaus und frage ihn, ob er etwas braucht.“
Scherzhaft tadelte Natalia sie: „Ich finde es nicht richtig, dass du dich nachts mit fremden Männern im Garten herumtreibst!“
„Er ist zwar ein Mann“, erwiderte Elena lachend, „aber ich werde bestimmt mit ihm fertig.“
Lisa und Ted Barone wohnten schon seit Jahren gleich nebenan und kannten Elena sehr gut. Amüsiert wandte Lisa sich an ihren Mann. „Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Elena hat einen Mann in ihrem Leben.“
Fabio an ihrer Seite, war Elena auf dem Weg nach draußen. Jetzt blieb sie jedoch stehen und drehte sich
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