Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebeslied für einen Prinzen

Liebeslied für einen Prinzen

Titel: Liebeslied für einen Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAYE MORGAN
Vom Netzwerk:
„Nach langer und gründlicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass er mich nicht mag.“ Er griff nach der Kaffeetasse.
    „Adam, das ist völlig verrückt“, widersprach sie entschieden. „Er betet Sie geradezu an.“
    Darüber konnte er nur den Kopf schütteln. Natürlich hätte Adam ihr gern geglaubt. Aber er redete sich schon viel zu lange ein, dass Jeremy nur eine Phase durchlief und sie irgendwann überwinden würde. Adam wollte sich nicht länger etwas vormachen, erst recht nicht Elena. Auf eine seltsame Art war sie in so kurzer Zeit zum einzigen Menschen auf der Welt geworden, den er nicht täuschen konnte.
    „Elena, bitte. Ich weiß, was Sie versuchen, aber es funktioniert nicht. Die Tatsache, dass Sie sich dazu verpflichtet fühlen, macht es im Grunde nur noch schlimmer.“
    Verzweifelt suchte sie nach den richtigen Worten, um ihn zu überzeugen und zu beweisen, dass er falschlag. Sie konnte nicht erklären, woher sie die Gewissheit nahm, dass Jeremy seinen Vater liebte. Sie wusste es einfach.
    „Adam, Ihr Sohn hängt an Ihnen. Ihm ist ungeheuer wichtig, was Sie von ihm halten. Er weiß nur nicht, wie er es Ihnen zeigen soll.“
    Adam wischte sich über den Mund und legte die Serviette auf den Tisch. „Jetzt träumen zur Abwechslung Sie und nicht ich. Vielleicht liegt es daran, dass Sie nicht sehen können, was für Blicke er mir zuwirft.“
    Als sie sich ein Stück von ihm zurückzog, fluchte er lautlos. Er hatte ihre Blindheit gegen sie eingesetzt, und das war erbärmlich. Ärgerlich schwor Adam sich, das nie wieder zu machen.
    „Sie haben recht, ich kann ihn nicht sehen“, erwiderte Elena. „Aber ich höre, wie er über Sie spricht, wenn Sie nicht dabei sind. Adam“, fuhr sie fort und schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Sie irren sich. Und ich finde schon eine Möglichkeit, Ihnen das zu beweisen.“
    Mit welcher tiefen Überzeugung sie das sagte, berührte Adam. Trotzdem war er sicher, dass sie diejenige war, die falschlag. Schließlich kannte er seinen Sohn seit Jahren, Elena hatte ihn gerade erst kennengelernt. Bei ihr hatte sich Jeremy von seiner besten Seite gezeigt. Deshalb hatte Elena keine Ahnung, wie er wirklich war.
    Trotzdem konnte es von Anfang an Adams Schuld gewesen sein, dass sein Sohn sich schlecht benahm.
    „Ich weiß nicht, Elena“, meinte er langsam. „Ich habe nie einen Vater gehabt. Wahrscheinlich mache ich darum viel falsch. Das könnte natürlich die Wurzel des ganzen Problems sein.“
    „Hat Ihre Mutter denn nie geheiratet?“
    Sein Lachen klang humorlos. „Die Ehe war nichts für meine Mutter. Sie war als Partygirl sehr bekannt und beliebt und machte so Karriere. Ich bin bei meiner Großmutter aufgewachsen, die ich sehr geliebt habe. Und bei meinem Großvater, der die meiste Zeit finster vor sich hin gestarrt und über alles geschimpft hat, bis er einen Schlaganfall erlitt. Damals war ich ungefähr acht Jahre alt.“
    Ungläubig schüttelte Elena den Kopf. „Und wo war Ihre Mutter die ganze Zeit?“
    „Sie war damit beschäftigt, mit Männern auszugehen und Partys zu feiern. Jahrelang hat sie als Model gearbeitet. Als das später nicht mehr richtig lief, machte sie Partys zu ihrem Beruf.“
    „Und wie verdient man damit seinen Lebensunterhalt?“, fragte Elena erstaunt.
    Adam seufzte. „Wenn Sie das fragen müssen, sollte ich es Ihnen besser nicht erklären.“
    „Oh“, murmelte sie, verstand es zwar immer noch nicht vollständig, beließ es aber dabei. „Und sie hält sich damit auch jetzt noch über Wasser?“
    „Sie ist nach wie vor eine sehr schöne Frau. Es ist zwar nur die traurige Kopie eines richtigen Lebens, aber das ist ihre Sache. Meine Mutter ist daran gewöhnt.“
    Überrascht bemerkte Elena, dass in seiner Stimme kein bitterer Unterton lag. Schließlich sprach er über seine Mutter, die ihn in jungen Jahren im Stich gelassen hatte. Seine Großeltern hätten den Ruhestand vermutlich lieber in Ruhe und Frieden genossen, anstatt sich um ein Kind zu kümmern. Trotzdem schien Adam das alles nichts auszumachen.
    „Nehmen Sie Ihrer Mutter ihr Verhalten denn gar nicht übel?“
    Adam schwieg so lange, dass sie schon glaubte, ihn mit ihrer Frage verletzt oder verärgert zu haben. Doch als er dann zu sprechen begann, merkte Elena, dass er nur nachgedacht hatte.
    „Ich habe es ihr manchmal verübelt. Inzwischen bin ich aber zu alt, um die Verantwortung für alles, was in meinem Leben schiefgeht, auf meine arme Mutter abzuwälzen.“ Er

Weitere Kostenlose Bücher