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Liebeslied für einen Prinzen

Liebeslied für einen Prinzen

Titel: Liebeslied für einen Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAYE MORGAN
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bog. Nachdem sie an der Abzweigung zu den römischen Ruinen, bei denen sie sich getroffen hatten, vorbeigefahren waren, lenkte er den Roller sicher auf die Küstenstraße. Badesachen, Handtücher, ein Picknickkorb und eine Tasche mit Getränken und Eiswürfeln hatten sie in Satteltaschen untergebracht beziehungsweise auf dem Gepäckträger des Motorrollers festgeschnallt. Adam und Elena waren perfekt ausgerüstet, das Wetter spielte mit – die besten Voraussetzungen für ihr kleines Abenteuer.
    Elena brauchte eine Weile, um sich an das neuartige Gefühl zu gewöhnen und das Gleichgewicht zu halten. Anfangs hatte sie wegen des Fahrtwindes im Gesicht kaum atmen können. Es fühlte sich an, als würden sie durch den Weltraum geschleudert, und war beängstigend. Zum Glück konnte sie sich an einem großen und starken Mann festhalten.
    Das war das Beste an der Fahrt. Sobald Elena wieder zu Atem gekommen und ruhiger geworden war, kostete sie es aus, sich an den harten, muskulösen Männerkörper zu lehnen. Endlich war sie Adam nicht nur in ihrer Fantasie nahe. Was konnte Elena sich mehr wünschen?
    „Wo sind wir?“, rief sie.
    „Auf einem Schild stand, dass wir gleich am römischen Amphitheater vorbeikommen“, erwiderte er.
    „Oh, biegen Sie unbedingt ab! Sie müssen das Amphitheater sehen!“
    Er tat ihr den Gefallen, hielt wenig später auf einem Parkplatz und sicherte den Roller, nachdem sie abgestiegen waren. Gemeinsam betrachteten sie das beeindruckende Amphitheater, das vor vielen Jahrhunderten von den Römern errichtet worden war.
    „Hier finden immer noch Aufführungen statt“, erklärte Elena. „Im letzten Sommer war ich in ‚Aida‘.“
    „Unglaublich, wenn man sich das überlegt“, meinte Adam und stellte sich die Geschichte dieses Ortes vor. „Denken Sie nur, wie viele Geister es hier geben muss.“
    Elena lachte. „Ja, das Theater ist bestimmt ziemlich überfüllt“, bestätigte sie.
    Innerhalb der nächsten Stunden erlebten sie ähnlich spannende Eindrücke. Sie fuhren an zahlreichen Burgen und Ruinen vorbei und machten schließlich auf einer Klippe Halt, von wo aus Adam den alten Hafen von San Rinaldi sah und weit hinaus aufs Meer und die im Sonnenlicht glitzernden Wellen schaute. Schiffe erreichten den Hafen, ein majestätischer Kreuzfahrtdampfer lief gerade aus. Adam entdeckte zahlreiche kleine Segelboote, deren Besitzer das gute Wetter offenbar für eine Tagestour nutzten. Er gestand sich ein, dass ihm der Anblick ein Gefühl für die Bedeutung der Insel vermittelte.
    „Beschreiben Sie mir, was Sie sehen“, bat Elena leise. „In der Hinsicht bin ich immer im Nachteil. Ich brauche ein paar Hinweise, um mir die Aussicht vorstellen zu können. Erzählen Sie mir, wie es auf Sie wirkt.“
    Anfangs fiel es ihm schwer, weil er nichts verfälschen wollte. Elena sollte einen naturgetreuen Eindruck von der Umgebung gewinnen. Doch allmählich gewöhnte Adam sich daran, und schließlich kamen ihm die Worte problemlos über die Lippen. Zuletzt schilderte er nicht mehr nüchtern und sachlich, was er sah, sondern ließ auch seine Empfindungen mit einfließen. Dadurch wurden die Beschreibungen immer besser und deutlicher.
    Zum ersten Mal konnte Elena sich so detailliert ausmalen, was es um sie herum zu sehen gab, dass es ihr Augenlicht zu kompensieren schien. „Sie sind ein Schatz“, sagte sie schließlich.
    „Wie bitte?“, fragte er überrascht und drehte sich zu ihr.
    „Ach, nichts“, erwiderte sie und klopfte ihm lächelnd auf die Schulter. „Weiter, Fahrer!“
    Er ging auf ihr Spiel ein. „Wie Sie wünschen, Madam.“
    Entlang der Küste fuhren sie weiter. Sie passierten die hübsche Stadt Porto di Castellante, die oberhalb des Haupthafens der Insel lag. Weingärten erstreckten sich meilenweit in alle Richtungen, abgelöst von Olivenhainen und Orangenbäumen. Vor den hohen Bergkämmen, die weiter entfernt in den Himmel ragten, bot sich ihnen eine spektakuläre Kulisse dar.
    „Ich würde ja gern mit Ihnen ins Vorgebirge fahren“, scherzte Elena, „aber dort wimmelt es von Banditen. Wir müssten uns unter Umständen den Rückweg freikämpfen.“
    Statt den Schotterweg in die Berge schlugen sie den Weg nach Süden ein. Vorbei an erloschenen Vulkanen fuhren sie schließlich in das neue Touristengebiet, in dem es lange, schöne Sandstrände gab. Luxushotels und Spielkasinos schienen hier förmlich aus dem Boden geschossen zu sein.
    Gegen Mittag hielten sie vor einem kleinen Straßencafé. Es

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