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Liebeslied für einen Prinzen

Liebeslied für einen Prinzen

Titel: Liebeslied für einen Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAYE MORGAN
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anscheinend genauso wenig wie sie, dass der Kuss endete. Damit hatte Elena gerechnet. Alles verlief genau nach Plan.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, wie sie unbekanntes Terrain betraten. Elena hatte nicht geahnt, dass es sich so unbeschreiblich schön anfühlte, wie seine Hände über ihren Körper glitten. Und je länger der Kuss dauerte, desto heftiger sehnte sie sich nach mehr. Adams Verlangen überwältigte sie und raubte ihr den Atem. Das Blut rauschte ihr heiß durch die Adern. Sehnsüchtig lehnte sie sich an ihn und vergaß mit einem Mal alles um sich herum, während ihre Brüste gegen seinen Oberkörper drückten. Darauf war Elena nicht vorbereitet.
    „Oh!“, stieß sie hervor und zog sich ein Stück zurück, weil sie nicht glauben konnte, was sie da tat.
    Schwer atmend murmelte Adam eine Verwünschung. „Elena, es tut mir leid.“
    „Es tut dir leid?!“, rief sie. „Hast du eine Ahnung, wie lange ich schon darauf warte, dass du mich endlich küsst?“
    Er wandte sich ab. Das hatte sie nicht erwartet, und vor Enttäuschung stieg beinah Übelkeit in Elena auf. Außerdem schämte sie sich entsetzlich. Wahrscheinlich bereute er schon alles. Sie hatte seine Anspannung gespürt. Offensichtlich war es Adam schwergefallen, sich zu beherrschen. Aus seiner mühsam aufrechterhaltenen Ruhe hatte Elena ihn gebracht, und das gefiel ihm überhaupt nicht.
    Warum ging er immer so vorsichtig mit ihr um? Elena war sich nicht sicher. Benahm er sich so, weil sie blind war? Behandelte er sie wie ein rohes Ei, weil er mit ihrer Behinderung nicht umgehen konnte? Hatte er Angst, ihr irgendwie wehzutun?
    Oder lag es daran, dass er keine Beziehung mit einer Frau eingehen wollte, von der er wusste, dass sie keine Zukunft hatte? Vielleicht täuschte Elena sich auch völlig, und sie war schlicht nicht sein Typ.
    Doch das konnte es eigentlich nicht sein. Mehr als ein Mal hatte sie gespürt, wie Adam auf sie reagierte. Noch nie hatte sie Aufregenderes erlebt. Warum versuchte er, seine Empfindungen vor ihr zu verbergen?
    Ganz gleich, aus welchen Gründen er sich so benahm – sie hatte ihn mit ihrem Verhalten verschreckt und vertrieben, und das tat ihr leid. Trotzdem bereute sie den Kuss nicht. Nein, die Erinnerung daran würde sie bis ans Ende ihres Lebens bewahren.
    Elena hörte, wie Adam zum Gästehaus ging, ließ sich in einen Sessel sinken und schloss die Augen. Bald musste sie abreisen. Wie lange würde es dauern, um zu vergessen und über die Enttäuschung hinwegzukommen?
    Am nächsten Nachmittag saß Adam im Palast drei Beratern des Königs gegenüber. Einer von ihnen war Tours. Adam fiel es zunehmend schwer, höflich und freundlich zu bleiben.
    Soeben hatte er erfahren, welche Gesetze noch für den Glücklichen galten, der den Posten als Königs erhielt. Es war eine lange Liste mit zehn Regeln, die Adam höchst ärgerlich fand.
    Das allein war schon schlimm genug. Nun präsentierten die Beamten allerdings eine weitere Liste mit besonderen Bedingungen, die sie sich speziell für Adam ausgedacht hatten.
    Punkt eins: Er sollte sich völlig von Elena zurückziehen. Punkt zwei: Jeremy sollte in ein Schweizer Internat geschickt werden. Und drittens: Adam sollte höchstpersönlich dafür sorgen, dass seine Mutter niemals nach San Rinaldi kam, nicht einmal anlässlich seiner Krönung.
    Es war die reinste Ironie. Noch vor einer Woche hätte Adam durchaus in Betracht gezogen, Jeremy in ein Internat zu stecken. Nachdem sich ihr Verhältnis zueinander gebessert hatte, war nun alles anders.
    „Ich habe den Eindruck, der König genießt hier weit weniger Freiheiten als seine Untertanen“, sagte Adam und bemühte sich um einen ruhigen Tonfall.
    „Natürlich, so ist es immer gewesen. Wussten Sie das nicht?“
    Nein, das hatte er nicht gewusst, und er konnte sich absolut nicht damit anfreunden. Doch es gelang ihm kaum, sich im Moment mit Gesetzen und Regeln zu befassen, weil er immer wieder daran dachte, wie er Elena geküsst hatte. Die Erinnerung daran ließ Adam nicht los.
    Von Anfang an hatte er gewusst, dass es besser wäre, Elena nicht zu küssen. Deshalb hatte er es auch bisher vermieden. Nach dem Kuss konnte Adam sich nicht länger vormachen, er könnte sie Ende der Woche einfach verlassen. Wie sollte er Elena zum Flughafen bringen und nach New York fliegen lassen? Wie sollte sein Leben dann weitergehen? Aber es nützte nichts. Letztlich gab es keine Alternative. Nur würde es ihm noch mehr Kummer bereiten.
    Natürlich hätte es auch

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