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Liebeslied für einen Prinzen

Liebeslied für einen Prinzen

Titel: Liebeslied für einen Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAYE MORGAN
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Fabio bei mir haben. Darüber bin ich sehr froh.“
    „Sie schaffen es“, bemühte er sich, sie zu beruhigen.
    Allerdings hatte Adam Angst um sie. Schließlich musste Elena in einer Großstadt zurechtkommen, die sich hundertprozentig von ihrer Heimat unterschied.
    Später saßen sie im Garten an dem schmiedeeisernen Tisch und tranken nach dem Essen noch einen Kaffee.
    „Vermutlich werde ich in New York mit Männern ausgehen“, sagte Elena plötzlich unvermittelt.
    Adam trank gerade, verschluckte sich, hustete und verschüttete dabei Kaffee. „Wie bitte?“, fragte er heiser, während er mit der Serviette über den Tisch wischte. „Wovon sprechen Sie?“
    „Weder bin ich eine Heilige noch eine Statue“, erwiderte sie und hob stolz das Kinn.
    Elena war es leid, wie Adam sie behandelte, und sie hatte sich alles durch den Kopf gehen lassen. Wenn sie nichts unternahm und es weiterging wie bisher, würde Adam sich am Flughafen von ihr mit einem Händedruck verabschieden. Das war es dann. Mehr sprang dabei für sie nicht heraus. Damit wollte sie sich jedoch nicht zufriedengeben.
    In letzter Zeit verspürte sie eine neue Energie in sich. Es war eine Mischung aus Erregung, Vorfreude, Nervosität und Sorge – beinahe wurde es Elena zu viel. Sie stand unter ständiger Hochspannung. Alles geschah so schnell. Elena konnte die Abreise kaum erwarten und fürchtete sich gleichzeitig auch davor. Wie sollte sie ihre geliebte Insel verlassen?
    Jedes Mal redete Gino ihr gut zu, wenn sie ihn auf diesen Punkt ansprach. „Jeder kleine Vogel muss eines Tages das Nest verlassen“, sagte Gino dann. Damit brachte er sie fast zum Wahnsinn. Am liebsten hätte sie ihren Freund angeschrien, sich einen neuen Vergleich auszudenken oder sie am besten ganz in Ruhe zu lassen.
    Andererseits hatte er recht. Dennoch … Wie sollte sie jetzt weggehen? Sie hatte eben erst einen Mann kennengelernt, nach dem sie verrückt war. Adam war … einfach wunderbar. Sicher, er hatte Fehler, doch wer war schon perfekt?
    Elena wusste, dass er für sie trotz allem unerreichbar blieb. Vernünftig betrachtet kam die Abreise nach New York genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn bald würde Elena sich noch in etwas verstricken, aus dem es keinen Ausweg gab. Bestimmt würde ihr der Abschied wehtun. Aber ihre Tränen wären sicher nicht so bitter wie jene, die sie vergießen würde, falls sie nicht rechtzeitig ging.
    Ja, Tränen würden in jedem Fall fließen. In nur einer Woche hatte sie sich an Adams Stimme gewöhnt und in sie verliebt. Ein einziges Wort von ihm genügte, und Elena erkannte, in welcher Stimmung er war. Sie wusste jedes Mal, ob er frustriert war oder etwas Schönes erlebt hatte, ob er sich Sorgen machte oder auf etwas stolz war. Sämtliche Nuancen in seinen Tonlagen konnte sie einem Gefühl zuordnen. Seine Stimme war für sie wie ein offenes Buch, und sie reagierte entsprechend auf Adams jeweilige Gemütsverfassung. Bisher hatte Elena nie einen Mann gekannt, den sie dermaßen gut verstand.
    Allerdings gab es einen Bereich, in dem sie nur raten konnte: Was Adam für sie empfand, wusste sie beim besten Willen nicht. Manchmal glaubte sie, untrügliche Hinweise darauf zu erkennen, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte. Und wenn Adam sich mit ihr unterhielt, klang seine Stimme meistens sehr warm. Nur, angenommen, das alles stimmte – warum berührte er sie dann so gut wie nie?
    „Ich ziehe nach New York“, verkündete Elena entschieden. „Dort werde ich neue Menschen kennenlernen, und ich werde bestimmt mit Männern ausgehen.“
    Seufzend verzog Adam das Gesicht.
    Erst vor wenigen Stunden hatte Tours ihn nachdrücklich daran erinnert, dass es höchste Zeit wurde, sich von Elena zurückzuziehen. Gerade hatte Adam begonnen, sie mit anderen Augen zu sehen und sich im Geiste immer wieder eine Frage gestellt: Was wäre, wenn …? Und jetzt kündigte Elena an, sich mit anderen Männern zu treffen!
    „Einen Moment bitte“, sagte er leicht gereizt. „Woher kommt denn dieses plötzliche Interesse an Männern?“
    „Warum sollte ich mich nicht für Männer interessieren?“, erwiderte sie herausfordernd. „Finden Sie nicht auch, dass ich schon genug Zeit vergeudet habe?“
    Er murmelte etwas vor sich hin, das sie nicht verstand.
    „In New York wird alles anders“, fuhr sie fort. „Hier wurde ich mein Leben lang beschützt und behütet. Ich kenne hier jeden, und alle kümmern sich um mich. In New York muss ich endlich meinen eigenen Weg gehen, und dazu

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