Liebeslied für einen Prinzen
Atem.
„Elena“, stieß er leidenschaftlich hervor, strich vorsichtig über die Knospen und beobachtete, wie sie fest wurden, „du müsstest sehen können, wie schön du bist!“
In diesem Moment fühlte sie sich schön, und nur darauf kam es an. Endlich sank sie mit Adam nackt in ihr Bett. Unter seinen Zärtlichkeiten seufzte sie entzückt auf und fühlte das übermächtige Verlangen, ihn wieder zu küssen. Einladend öffnete sie die Lippen, als sie seinen Mund gefunden hatte.
Es war genau so, wie sie es sich erträumt hatte. Sein Herz schlug schneller, seine Muskeln spannten sich an, seine Haut wurde feucht, und er erforschte mit wachsendem Begehren ihren Mund. Während Adam sie streichelte, schien er Pfade von brennender Leidenschaft über ihre Haut zu ziehen. Elena fühlte sich, als würden ihre Sinne geweckt. Er löste so wundervolle Empfindungen in ihr aus, die neu und aufregend waren.
Als seine Hände ihre Brüste erreichten, spürte sie eine Glut in sich, die sie vollständig gefangen nahm. Wie berauscht von diesen Gefühlen, bewegte Elena sich und flehte stumm um mehr.
Sie konnte nicht länger warten und stöhnte lustvoll auf.
Ein Zurück gab es nicht. Er hatte diesen Punkt längst überschritten. Im Augenblick konnte Adam kaum noch klar denken. Dabei war er überzeugt gewesen, sich mühelos beherrschen zu können. Schließlich hatte er mehr Erfahrung als sie. Er kannte sich aus.
Oder doch nicht? Elena zu lieben war anders als alles, was er bisher erlebt hatte. Es lag an ihr, dass sich jede Empfindung zu verstärken schien, jede Berührung aufregender und schöner wurde. Er vergaß alles andere. Jetzt war er nur noch ein Mann, der sich wie verzweifelt nach einer ganz besonderen Frau sehnte.
Behutsam und liebevoll streichelte er ihren Körper und bemühte sich, so zurückhaltend wie möglich zu sein. Doch seine Leidenschaft ließ sich nicht länger zügeln. Er wollte Elena, jetzt.
„Elena?“, stieß er hervor.
„Ja, bitte“, flüsterte sie. „Jetzt, Adam! Liebe mich!“
Vorsichtig kam er zu ihr, er wollte ihr nicht wehtun. Sie hingegen schien sich mit keinerlei Sorgen aufzuhalten. Ihre Sehnsucht stand seiner in nichts nach, Elena hielt sich an ihm fest, drängte ihn und seufzte auf, als sie eins wurden und gemeinsam dem Gipfel der Lust entgegentrieben. Eingehüllt in ihre Leidenschaft, ließen sie sich treiben, höher und höher – bis Elena glaubte zu vergehen.
Später klangen diese Empfindungen ab. Entspannt ließ sie sich zurücksinken und kam wieder zu Atem. Es dauerte lange, bis sich ihr Herzschlag beruhigt hatte. Zwar fühlte sie sich erschöpft, aber ihr Glück vertrieb jeden Gedanken an Schmerz oder Kummer aus ihrem Bewusstsein. Die ganze Welt schien ihr vor Freude zu vibrieren.
„Ah“, sagte Elena und tastete nach Adam, der sich neben ihr ausgestreckt hatte. „Hör nur. Musik.“
„Musik?“ Er hob den Kopf und lauschte angestrengt. „Da ist keine Musik.“
Aha, dann bist du nicht verliebt, dachte sie traurig.
Was sie für ihn empfand, wusste sie sehr gut. Und mehr als dieses eine Erlebnis würde sie nie von diesem Mann bekommen, in den sie sich bis über beide Ohren verliebt hatte. Das allein genügte ihr aber nicht. Für den Rest ihres Lebens würde sie bedauern, dass sie ihn nicht hatte halten können, das war Elena völlig klar.
Dennoch war es besser, diesen magischen Moment mit einem Mann erlebt zu haben, den sie liebte. Besser als alles, was sie mit Männern teilen konnte, die ihr nicht so viel bedeuteten.
„Adam?“
„Ja?“
Sie drehte sich zu ihm und ließ ihre Hand über seinen Körper gleiten. „Küss mich noch mal!“
„Jederzeit gern.“
Lustvoll seufzte sie auf, als er ihr den Wunsch erfüllte.
10. KAPITEL
Adam kam zur Besprechung im Palast zu spät und wurde nicht übermäßig freundlich empfangen. Die Stimmung war geradezu feindselig. Da saß er nun, bereit, den Vertrag zu unterzeichnen – und diese Leute benahmen sich, als wären ihnen nun doch plötzlich ernsthafte Bedenken gekommen.
Zuerst wurde er belehrt, wie wichtig es wäre, immer pünktlich zu erscheinen. Mit ernster Miene betonten die Hofberater, dass dies in Zukunft für ihn als König ganz besonders gelten würde. Und zuletzt rückten sie mit einem neuen Vorschlag heraus.
„Wir möchten, dass Sie sich mit einer preisgekrönten Historikerin treffen, die Ihnen die Geschichte dieses Landes und Ihre Rolle auf San Rinaldi erklären kann.“
„Einverstanden“, erwiderte Adam prompt.
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