Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Titel: Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
Vom Netzwerk:
erfüllen. Stattdessen würde die Ehe seiner Schwester zerbrechen.
    Ein heftiger, kalter Schmerz durchzuckte ihn, als er beobachtete, wie Marisa zu seiner Schwester ging und Ian ihr ermunternd zulächelte – und sehr liebevoll. Verwirrt runzelte Eva die Stirn.
    Athan stellte sich neben sie, ihrem Mann gegenüber – und gegenüber der Frau, die nie wieder etwas mit ihm zu tun haben wollte. Und die jetzt seiner Schwester den Ehemann wegnehmen würde. Eigentlich hätte er voller brennender Wut sein müssen. Doch stattdessen fühlte er sich leer, trostlos und wie ausgehöhlt.
    Er ließ den Blick zu Marisa gleiten, die sehr blass war und dennoch wunderschön aussah. Sie und Ian wären ein hübsches Paar, beide mit blondem Haar, großen blauen Augen und einem zarten Teint. Sie sahen einander fast so ähnlich wie er und Eva.
    Athan hatte das Gefühl, jemand würde ihm einen Dolch ins Herz stoßen. Marisa wird nie zu ihm gehören. Niemals.
    „Eva …“, begann Ian und riss ihn aus den Gedanken. Er sprach leise, aber entschlossen. An der Seite seiner Schwester wartete Athan ab, was nun kommen würde, damit er eingreifen und vielleicht noch etwas verhindern könnte. Seine Miene war völlig ausdruckslos, und auch Marisas Gesicht wirkte wie versteinert. Sie wich seinem Blick immer wieder aus. Kein Wunder, dachte Athan ironisch.
    „Eva“, wiederholte Ian, diesmal lauter und mit mehr Nachdruck. Er straffte sich und fügte hinzu: „Ich muss dir etwas Wichtiges sagen.“
    Seine Frau schien immer verwirrter zu sein.
    „Was ich dir zu sagen habe, wird dich sicher aufwühlen. Aber du musst es einfach erfahren. Ich habe Marisa gebeten, heute Abend ebenfalls hier zu sein, weil ich dir von ihr erzählen wollte.“
    Jetzt konnte Athan sich nicht mehr zurückhalten. Er wandte sich seiner Schwester zu, umfasste ihr Handgelenk und wollte es auf sich nehmen, ihr diesen furchtbaren Schlag zu versetzen. Das war immer noch besser, als wenn ihr Ehemann dies täte.
    „Nein!“, rief Marisa und brachte ihn damit zum Schweigen, bevor er überhaupt ein Wort gesagt hatte. Als Athan den Kopf zu ihr wandte, sah sie ihn mit funkelnden Augen an. „Ian wird es ihr sagen“, beharrte sie. „Erzähl es ihr“, forderte sie dann seinen Schwager auf. „Und ihm!“ Sie wies mit dem Kinn auf Athan.
    So hatte er sie noch nie reden hören, nicht einmal, als sie ihn aus ihrem armseligen Cottage geworfen hatte. Marisas Stimme klang eiskalt und sehr entschlossen.
    Auch Ian wirkte ein wenig perplex angesichts ihres Tons. Dann sah er seiner Frau direkt ins Gesicht. „Ich kann das, was ich dir sagen muss, nicht anders darstellen. Also werde ich einfach ganz offen sein. Marisa …“, er streckte den Arm nach ihr aus, nahm Marisas Hand, und sie stellte sich neben ihn.
    Athan unterbrach ihn mit kalter, harter Stimme. „Marisa ist seine Gel…“
    „… ist meine Schwester.“
    Ians Worte trafen Athan wie ein Schlag. Wie benommen stand er da und brachte kein Wort heraus.
    Marisa sah Athan an. „Ich bin Ians Schwester“, bestätigte sie.

9. KAPITEL
    Athan hatte das Gefühl, die Welt sei stehen geblieben. Erst jetzt bemerkte er, dass er den Atem angehalten hatte.
    „Seine Schwester?“, wiederholte er völlig erschüttert.
    Marisa sah ihn an. Sein fassungsloser Gesichtsausdruck war fast komisch, doch ihr war nicht zum Lachen zumute. Stattdessen hätte sie Athan am liebsten geohrfeigt. In ihrem Innern brannte eine heftige, heiße Wut, die sie nur mit Mühe unter Kontrolle halten konnte.
    „Ians Schwester?“, fragte nun auch Eva, die noch immer völlig verwirrt zu sein schien. „Aber … er hat doch gar keine Schwester!“
    Marisa sah Ian an. Dies war der Moment, vor dem sie sich so gefürchtet hatten. Sie sah, wie er tief einatmete und dann zu reden begann.
    „Ich wusste lange Zeit nichts von Marisa und habe auch erst vor Kurzem erfahren, dass ich eine Schwester habe.“ Wieder atmete er ein. „Vielleicht sollten wir uns alle lieber hinsetzen. Das hier wird nicht … nicht einfach werden.“
    Er wies zum Tisch, und nach kurzem Zögern nahm Eva Platz. Auch Marisa setzte sich. Sie war so angespannt, dass sie sich ein wenig steif bewegte. Nervös sah sie zu, wie Athan zu einem Stuhl ihr gegenüber ging, während Ian sich Eva gegenüber setzte. Als wären sie einfach zwei Paare, die sich zu einem gemeinsamen Abendessen getroffen hatten. Als wäre nicht gerade eine Bombe geplatzt.
    „Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich könnte jetzt gut ein Glas

Weitere Kostenlose Bücher