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Liebesnacht im Wuestenpalast

Liebesnacht im Wuestenpalast

Titel: Liebesnacht im Wuestenpalast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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Empfangshalle.
    Sie vergaß darüber sogar ihre Wut auf Shafir und blickte fasziniert um sich. Die Decke bestand aus Bögen, die ein kunstfertiger Steinmetz fantasievoll verziert hatte. Die Wände waren in einem tiefen Burgunderrot gestrichen. Perserteppiche in allen Farben des Regenbogens bedeckten dunkle Fliesen. „Hier sieht es aus wie in Tausendundeiner Nacht“, murmelte sie. Die orientalische Pracht überwältigte sie. „Der Unterschied zur trockenen Wüste draußen könnte nicht größer sein.“
    „Warten Sie, bis Sie die Gärten sehen.“
    „Gärten?“ Megan drehte sich zu Shafir. Machte er sich über sie lustig? Doch seine Miene war ernst. „Gibt es in der Wüste etwa Gärten?“
    „Oh ja. Üppige, duftende Gärten mit Brunnen und Teichen. Es gibt sogar einen Palmengarten.“
    Er klang überzeugend. Schließlich sagte sie: „Kann ich sie sehen?“
    „Das werden Sie. Aber erst möchten Sie sich sicher frisch machen.“
    Plötzlich stand eine junge Frau neben ihnen. Megan hatte nicht bemerkt, dass Shafir sie gerufen hatte. Die Ledersandalen, die sie trug, machten kein Geräusch auf dem Boden. Nur das Gewand, das sie von Kopf bis Fuß bedeckte, knisterte leise.
    „Gehen Sie mit Naema.“
    „Aber …“
    Shafir hatte sich schon umgedreht und ging weg. Megan schluckte die tausend Fragen, die ihr auf der Zunge lagen, herunter und folgte Naema durch eine Tür, die unauffällig am Ende der Eingangshalle versteckt lag.
    Sie fand sich in einer Art Ankleidezimmer wieder. Aber was für eines! Teppiche bedeckten den Boden. An den Wänden hingen Stoffe, die wie golddurchwirkte Seide aussahen.
    In der Mitte des Raumes stand eine riesige Badewanne aus Marmor. Eine Wand war ganz mit Spiegeln bedeckt, die die üppigen Farne widerspiegelten, die in schmiedeeisernen Körben von der Decke herabhingen. An der Wand gegenüber war ein Waschbecken aus weißem Marmor, daneben stapelten sich frische Handtücher.
    Naema öffnete einen Schrank über dem Waschbecken, der einen Haarfön, Cremes, Zahnbürsten, Puder, Make-up und verschiedene Körperöle enthielt. Alles sah sehr edel und teuer aus.
    „Wenn Sie eine Massage nach dem Bad wünschen …“ Naema öffnete eine Tür und deutete auf ein Bett. „… es ist alles bereit.“
    Es war zu verlockend. Aber sie wusste, sobald sie sich verwöhnen ließ, wurde sie unaufmerksam. Das konnte sie nicht zulassen.
    Sie ließ ihre Tasche neben dem Waschbecken fallen und sagte: „Ich werde mir nur das Gesicht waschen und mich kämmen.“
    „Das kann ich machen. Sie haben schöne Haare.“ Naema ließ nicht locker.
    „Nein, danke. Ich komme zurecht.“
    „Ich kann Ihre Kleider holen, wenn Sie möchten.“
    Ihre Kleider? Seit sie in den Wagen gestiegen war, hatte sie ihr Gepäck nicht mehr gesehen. „Wo ist mein Koffer?“
    „Er wurde in Ihr Zimmer gebracht.“
    Ihr Zimmer? Ihre Erleichterung darüber, dass ihr Koffer nicht verloren war, hielt nicht lange an. Dass es ein Zimmer für sie gab, hieß, dass man sie erwartet hatte.
    Sie musste auf der Hut sein. Was wollte Shafir von ihr? Warum hatte er sie hierher gebracht?
    „Ich hole ihn.“
    Megan wollte dankend ablehnen, doch die Angestellte war bereits verschwunden.
    Es kam ihr seltsam vor, dass Naema sie so zuvorkommend behandelte. Schließlich war sie die Gefangene von Shafir.
    Als sie sich das Gesicht mit kaltem Wasser wusch, kam ihr plötzlich der Gedanke, dass Shafir vielleicht Sex mit ihr wollte. Sie war vor Angst wie erstarrt. Doch dann dachte sie an den Moment in der Limousine, als sie quer über seinem Schoß gelegen hatte. Er hatte jede Gelegenheit gehabt, sie zu nehmen, sie zu allem zu zwingen.
    Aber er hatte es nicht getan.
    Stattdessen hatte er ihr das Telefon weggenommen. Aber nachdem sie ihm das Wasser ins Gesicht geschüttet hatte, hatte er sich nicht an ihr gerächt. Obwohl sie an seinem Blick gesehen hatte, wie sehr sein männlicher Stolz gekränkt war. Stattdessen hatte er ihr versichert, dass ihr nichts geschehen würde. Und später hatte er ihr von den Gärten erzählt. Der Mann, der sie gekidnappt hatte, wollte ihr seine Gärten zeigen, verdammt noch mal!
    Er war rätselhaft wie eine Sphinx. Seufzend drehte Megan den Wasserhahn zu und griff nach einem der Handtücher. Was immer er wollte, es war sicher keine Sexsklavin. Und sie dankte Gott dafür.
    Aber was wollte er dann?
    Erpressung? Wusste er vielleicht, dass ihre Familie reich war? Vielleicht wollte er sie an Jacques zurückverkaufen. Brauchte er Geld?

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