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Liebesnacht im Wuestenpalast

Liebesnacht im Wuestenpalast

Titel: Liebesnacht im Wuestenpalast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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es.“
    Er ignorierte den ungläubigen Laut, den sie ausstieß, als die Limousine langsam zum Stehen kam. Kies knirschte unter den Rädern. Bevor sie protestieren konnte, sagte er: „Wir sind da. Sie können sich frisch machen und sich selbst davon überzeugen, wie luxuriös es hier ist.“
    Megan drehte sich weg und beugte sich vor, um durch die dunklen Scheiben etwas zu erkennen. Er wusste, was sie sehen würde. Hohe Mauern mit Zinnen, runden Türmen und Kuppeln.
    „Mein Gott, das ist ja ein Palast.“
    Bevor er antworten konnte, öffnete sich die Wagentür. Ein Arm in einer goldverzierten Uniform tauchte auf.
    „Willkommen, Eure …“
    „Danke, Hanif.“ Shafir schnitt dem Diener das Wort ab, bevor er mehr verriet, als ihm lieb war.
    Sofort drehte Megan den Kopf und warf ihm einen eindringlichen Blick zu. Offensichtlich war sie schon wieder wütend auf ihn. Diesmal, weil er in ihren Augen unhöflich gewesen war. Auch sein förmliches „Nach Ihnen“ veränderte nicht den unerbittlichen Ausdruck ihrer Augen.
    Er folgte ihr in die sengende Hitze des Nachmittags. Die Sonne musste erdrückend sein, wenn man nicht daran gewöhnt war. Schützend legte er einen Arm um sie, um sie nach drinnen zu begleiten. Geschickt wich Megan ihm aus und zog den Riemen ihrer Tasche hoch. Seine Hand griff ins Leere.
    „Wo sind wir? Was ist das für ein Ort?“
    „Qasr Al-Ward. Der Rosenpalast.“
    Megan stutzte. „Ich habe noch nie etwas gesehen, das weniger wie eine Rose aussieht. Wer lebt hier?“
    Er selbst. Der Palast war das perfekte Heim für ihn, er nannte ihn gern das „Zuhause seines Herzens“. Aber er hatte nicht vor, ihr das zu sagen. „Der Palast gehört seit vielen Generationen meiner Familie.“
    Er sah ihr an, was sie dachte: Wenn sie einmal hier hineinging, kam sie vielleicht nie wieder raus. Zumindest fragte sie nicht, wer seine Familie war. Nicht zum ersten Mal überlegte er, ob es ein Fehler war, sie hierher zu bringen. Rafiq hielt es für eine bessere Idee, als sie in ein entlegenes Beduinenlager zu bringen. Hier würde sie nicht einfach davonlaufen. Mitten hinein in die Wüste.
    „Ist Ihre Familie hier?“
    „Nein. Alle sind in der Stadt beschäftigt – nur meine Angestellten und ich sind hier.“ Die anderen bereiteten in Katar Zaras Hochzeit vor, wie sie ganz genau wusste. Er presste die Lippen zusammen und wartete auf ihre Antwort.
    „Da sollte ich auch sein.“
    Sie hatte nicht mal mit der Wimper gezuckt, als er auf Zaras Hochzeit anspielte.
    Seine Lippen wurden noch schmaler. Das Einzige, was sie im Kopf hatte, war nach Katar zu kommen und die Hochzeit zu verhindern. Shafir fühlte Wut in sich aufsteigen. Mit jedem Kilometer, den sie gefahren waren, hatte er gehofft, dass seine Familie falschlag. Dass Megan nicht diese selbstsüchtige Irre war, für die sie sie hielten. Leider schienen sie aber wirklich recht zu haben.
    Sie wollte um jeden Preis in die Stadt zurück. Um Zaras Hochzeit zu sabotieren.
    Aber sie hatte nicht mit ihm gerechnet! Er würde ihr keine Gelegenheit geben, ihren teuflischen Plan auszuführen.
    „Kommen Sie“, sagte er ungeduldig.
    Sie grub die hohen Absätze in den Kies und sah Shafir angriffslustig an. „Ich gehe nicht da rein. Ich will, dass Sie mich in die Stadt bringen. Sofort.“
    Es schien ihr nichts mehr auszumachen, dass sie durstig und müde war. Megan war zur Limousine zurückgegangen und versuchte, die Tür zu öffnen.
    Shafir verschränkte die Arme. Er wippte auf den Zehenspitzen auf und ab und wartete. „Sie ist verschlossen.“
    „Geben Sie mir die Schlüssel.“
    „Das kann ich nicht.“ Er zuckte die Schultern. „Malik hat sie.“
    „Malik?“
    „Der Chauffeur.“
    „Dann sagen Sie ihm, dass er mir aufschließen soll.“ Ihre Stimme klang verzweifelt, als sie sich umblickte und Malik nirgends entdecken konnte. „Wo ist er?“
    „Wahrscheinlich …“ Shafir gestattete sich ein Lächeln. „… sucht er seine Frau.“
    Schweigend sah Megan ihn an.
    „Malik ist bei Aniya, seiner Frau. Er hat sie seit zwei Wochen nicht gesehen.“ Shafir konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Er vermisst sie, wenn er unterwegs ist.“
    Megans Blick machte nur zu deutlich, dass sie ihn am liebsten in der Hölle schmoren sehen wollte.
    Langsam folgte Megan Shafir die Treppe hinauf. Die Stufen waren aus Stein gehauen und führten zu der beeindruckenden Fassade des Palastes. Als sie durch die Tür ging, stockte ihr der Atem, so farbenprächtig war die

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