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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Depressionen, und zugleich gab es in ihrem Leben jede Menge Männer. Sie hat sie benutzt, um ihre Stimmung aufzuhellen. Simon war ein wirklich toleranter Mensch, aber in dieser Hinsicht hörte das Verständnis bei ihm auf. Sie war seine Mutter und hatte seiner Meinung nach deswegen nicht das Recht, sich irgendwelchen Männern hinzugeben. Diese Dinge hat er mir gegenüber nur einmal erwähnt, kurz nach ihrem Tod, als er in seiner Trauer noch vollständig verloren war. Sie hat sich erhängt, und er hat sie am Morgen des ersten Weihnachtstags gefunden.«
    »Das passt haargenau.« Peabody saß stocksteif auf dem Beifahrersitz, während sie zusammen mit Eve mal wieder in einem vorweihnachtlichen Stau stand. »Er hat einen Mutterkomplex und ersetzt sie durch die Opfer, die er an ihrer Stelle straft und liebt. Die beiden Männer stehen entweder für seinen Vater oder für seine eigene sexuelle Vorliebe.«
    »Erzählen Sie mir doch mal etwas Neues«, bat Eve sie trocken und schlug zornig mit der Handfläche aufs Steuer. »Dieses verdammte Weihnachten! Kein Wunder, dass Krankenhäuser und psychiatrische Kliniken die besten Geschäfte im Dezember machen.«
    »Heute ist der Vierundzwanzigste.«
    »Himmel, ich weiß selber, welcher Tag ist.« Sie ging in die Vertikale, lenkte scharf nach links und schoss über die Dächer der stehenden Fahrzeuge hinweg.
    »Huch, der Maxibus.«
    »Ich habe selbst Augen im Kopf.« Eve rutschte um Haaresbreite an dem Vehikel vorbei.
    »Das Taxi will – « Peabody atmete tief durch und schloss schicksalsergeben die Augen, als der Taxifahrer, der anscheinend ebenso gereizt wie ihre Vorgesetzte war, sein Fahrzeug ebenfalls senkrecht aus dem Stau aufsteigen ließ.
    Eve fluchte, riss das Lenkrad herum und schaltete, als die Stoßstangen der beiden Wagen aufeinander prallten, die Polizeisirene ein. »Du blöder Hurensohn, geh sofort wieder runter.« Sie ließ ihr Fahrzeug zur Hälfte auf die Straße und zur Hälfte auf den Gehweg krachen und wurde dafür von einer Reihe verärgerter Fußgänger beschimpft.
    Ohne auf die Flüche zu achten, sprang sie aus dem Wagen und stapfte in Richtung des Taxis, dessen Fahrer ebenfalls ausgestiegen war und sie nicht minder angriffslustig auf halber Strecke traf. Peabody hätte ihm sagen können, dass ein Streit mit ihrer Vorgesetzten vor allem zurzeit alles andere als klug war.
    Aber, dachte sie, als sie selbst ausstieg und sich mit den Ellenbogen einen Weg durch das Gedränge bahnte, vielleicht besserte sich Eves Laune, wenn sie einem Taxifahrer in den Hintern treten konnte.
    »Ich habe geblinkt, und ich habe das gleiche Recht wie Sie, den Stau zu überfliegen. Sie hatten weder Ihr Blaulicht noch Ihre Sirene eingeschaltet, oder? Die Stadt wird für die Stoßstange bezahlen. Schließlich gehört euch Bullen die Straße nicht allein, und deshalb hast du die gleiche Schuld an dem Zusammenstoß wie ich, Schwester.«
    »Schwester?«
    Peabody zuckte und schüttelte vor lauter Mitleid mit dem armen Kerl den Kopf, als Eve mit eisiger Stimme erwiderte: »Ich will dir mal was sagen, Bruder. Als Erstes machst du einen Schritt zurück, bevor ich dich wegen tätlichen Angriffs auf eine Polizeibeamtin aufschreibe.«
    »Hey, ich habe Sie gar nicht berührt – «
    »Ich habe gesagt, dass du einen Schritt nach hinten machen sollst. Wollen wir doch mal sehen, wie schnell dir das gelingt. «
    »Himmel, es ist doch nichts weiter als eine verbeulte Stoßstange, mehr nicht.«
    »Willst du dich der Anweisung tatsächlich widersetzen?«
    »Nein.« Leise murmelnd drehte er sich um, spreizte nach der barschen Anweisung die Beine und legte die Hände auf das Dach seines Wagens. »Mann, wir haben Weihnachten. Vielleicht sollten wir die Sache einfach vergessen. Was meinen Sie?«
    »Ich meine, dass du besser lernst, uns Bullen etwas Respekt entgegenzubringen.«
    »Lady, mein Cousin ist selber Polizist auf dem einundvierzigsten Revier. «
    Eve zückte ihren Dienstausweis und hielt ihn ihm unter die Nase. »Siehst du das hier? Da steht nicht Schwester oder Lady, sondern Lieutenant. Wenn du nicht weißt, was das ist, frag deinen Cousin, den Polizisten auf dem einundvierzigsten Revier.«
    »Brinkleman«, murmelte er. »Sergeant Brinkleman.«
    »Dann sag Sergeant Brinkleman vom Einundvierzigsten, dass er sich bei Dallas von der Mordkommission auf der Hauptwache melden und ihr erklären soll, weshalb sein Vetter ein solches Arschloch ist. Wenn er eine zufrieden stellende Erklärung dafür findet,

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