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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ziehe ich deine Lizenz vielleicht nicht ein und melde vielleicht nicht, dass du ein im Einsatz befindliches Polizeifahrzeug in der Luft geschnitten hast. Kapiert?«
    »Kapiert, Lieutenant.«
    »Und jetzt sieh zu, dass du verduftest.«
    Niedergeschlagen klemmte sich der Fahrer hinter das Lenkrad seines Taxis, sank dort in sich zusammen und wartete brav auf eine Lücke im Verkehr.
    Eve, deren Zorn bei weitem noch nicht verraucht war, wirbelte zu Peabody herum und piekste ihr mit einem Finger in die Brust. »Und Sie spucken endlich den Stock aus, den Sie verschluckt zu haben scheinen, wenn Sie heute noch länger mit mir in meinem Wagen sitzen wollen.«
    »Bei allem Respekt, Lieutenant, mir ist nicht bewusst, dass ich einen solchen Gegenstand im Körper habe.«
    »Sparen Sie sich den Versuch, witzig zu sein, Officer Peabody. Wenn Sie mit Ihrer Position als meine Assistentin nicht mehr zufrieden sind, stellen Sie am besten einen Antrag auf Versetzung.«
    Peabodys Herz zog sich zusammen. »Ich möchte nicht versetzt werden, Madam, ich bin durchaus nicht unzufrieden mit meiner Position.«
    Am liebsten hätte Eve geschrien, doch stattdessen machte sie kehrt, schaufelte sich durch den dichten Fußgängerverkehr, handelte sich dabei ein paar Rippenstöße und unfreundliche Kommentare ein und pflügte zurück. »Machen Sie so weiter. Reden Sie weiter in diesem unnatürlichen Ton, und ich lade Sie zu einem Boxkampf ein.«
    »Sie haben mir damit gedroht, sich von mir zu trennen.«
    »Das habe ich nicht. Ich habe Ihnen nur angeboten, sich jemand anderem zuteilen zu lassen.«
    Peabodys Stimme geriet ins Schwanken, und so holte sie, bevor sie weitersprach, erst einmal tief Luft. »Ich hatte und habe nach wie vor das Gefühl, dass Sie gestern Abend hinsichtlich meiner Beziehung zu Charles Monroe eine Grenze überschritten haben.«
    »Wie mir von Ihnen bereits mehr als deutlich zu verstehen gegeben worden ist.«
    »Es war einfach unpassend, dass Sie als meine Vorgesetzte Kritik an dem von mir gewählten Begleiter geäußert haben. Das war eine rein persönliche Angelegenheit und – «
    »Allerdings, es war persönlich.« Eves Augen wurden dunkel, doch, wie Peabody schockiert bemerkte, nicht vor Zorn, sondern vor Verletztheit. »Ich habe gestern Abend nicht als Ihre Vorgesetzte mit Ihnen gesprochen. Mir kam nicht einmal der Gedanke, dass Sie meine Assistentin sind. Ich dachte, ich spräche mit einer Freundin.«
    Vor lauter Scham bekam Peabody einen puterroten Kopf. »Dallas – «
    »Eine Freundin«, fuhr Eve fort, »die sich in einen Callboy verguckt hatte, einen Callboy, der obendrein noch als Verdächtiger in einem nicht abgeschlossenen Mordfall angesehen werden muss.«
    »Aber Charles – «
    »Steht ganz unten auf der Liste«, beendete Eve den Satz unfreundlich. »Aber trotzdem steht er drauf, weil er eins der tatsächlichen Opfer und eins der anvisierten Opfer kannte.«
    »Aber Sie haben keine Sekunde geglaubt, dass Charles der Killer ist.«
    »Nein, ich dachte, es wäre Rudy, und damit habe ich mich fürchterlich geirrt. Vielleicht habe ich mich ja auch bei meiner Beurteilung von Monroe fürchterlich geirrt.« Was ein Gedanke war, der sie erschreckte. »Nehmen Sie den Wagen, fahren Sie aufs Revier, bringen Sie Captain Feeney und Commander Whitney auf den neuesten Stand, und sagen Sie den beiden, dass ich noch unterwegs bin.«
    »Aber – «
    »Fahren Sie den verdammten Wagen aufs Revier«, schnauzte Eve sie an. »Das ist ein Befehl von einer vorgesetzten Polizistin an ihre Assistentin.« Damit tauchte sie im Gedränge unter.
    »Oh, Scheiße.« Ohne auf das wütende Hupen anderer Fahrer und auf das grauenhafte Weihnachtslieder-Medley zu achten, das aus einem der Läden auf der anderen Seite des dicht bevölkerten Gehwegs an ihre Ohren drang, sank Peabody unglücklich gegen die Kühlerhaube des ihr überantworteten Fahrzeugs. »Peabody, du bist eine Idiotin.«
    Sie schniefte, suchte nach ihrem Taschentuch, fuhr sich, als ihr einfiel, dass Eve das Tuch behalten hatte, mit dem Handrücken unter der Nase entlang und stieg mit einem abgrundtiefen Seufzer ein.
    Bis Eve die Ecke der Einundvierzigsten erreichte, hatte sie genug Dampf abgelassen, um sich eingestehen zu können, dass sie nicht noch dreißig Blocks laufen wollte, bis sie Dickies Labor erreichte.
    Ein Blick auf die überfüllten Gleitbänder machte ihr deutlich, dass auch das keine Alternative war.
    Eine neue Fußgängerwoge traf sie im Rücken und schob sie einen halben

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