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Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Titel: Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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Spielplatzbesuch jetzt nicht reden.
    »Ich war noch im Simone, aber da warst du schon mit ihm weg. Jetzt erzähl schon. Läuft da was?«, hakte sie nach.
    »Nein. Noch nicht«, antwortete ich wahrheitsgemäß.
    »So, noch nicht.« Sie lächelte, schaute dabei jedoch an einen für mich nicht sichtbaren Punkt an der Wand.
    »Er ist wirklich sehr nett, aber er ist mir etwas zu forsch. Auf der anderen Seite, worauf soll ich warten?«, überlegte ich laut.
    »Wenn du noch Zeit brauchst, lass dir Zeit. Und wenn nicht, dann gönn ihn dir.« Darauf wär ich auch selbst gekommen. Sie war nicht mehr so ganz bei der Sache, hatte ich den Eindruck.
    »Ja, so mache ich das«, sagte ich und grinste.
    »Tolle Idee … Du hast die Zeitung heut noch nicht gelesen, oder?« Ihre Tonlage war beim letzten Satz etwas höher geworden.
    Ich verneinte und war gleichzeitig auf der Hut. Irgendwas war nicht in Ordnung.
    »Du wirst dich … äh … vielleicht ein wenig wundern.« Sie grinste schief. »Aber bitte reg dich nicht gleich auf!«
    »Ihr habt was getan?«, fragte ich fassungslos.
    Vor mir lag der Lokalteil der Zeitung mit einem weiteren großen Bericht über mich. Doch anstatt des Fotos am Notebook, das Claudia von mir gemacht hatte, waren Bilder von Bayerls Fest abgedruckt. Und auf jedem Bild war ich zu sehen. Mit Michi, mit Alwin und Severin und sogar mit Karl Huber!
    Im Bericht wurde darauf hingewiesen, dass nicht ich diese Fotos gemacht und veröffentlicht hatte und man noch auf der Suche nach dem heimlichen Fotografen war. Aber das war längst noch nicht alles. Zwischen den Zeilen stand die Frage, ob einer der Männer auf den Bildern mein weiß-blaues Herz zum Schmelzen gebracht hatte.
    Ich schnaubte wütend.
    »Lene, bitte, ich erkläre es dir«, versuchte Matthias, mich zu beruhigen.
    »Ich bitte darum!« Ich verschränkte meine Arme.
    »Severin Bayerl ist nicht in Urlaub, sondern bereitet zurzeit ein besonderes Kunst-Theater-Projekt vor. Dafür braucht er Publicity, und er hat mit mir darüber gesprochen, wie wir das einfädeln könnten. Da kamst du ins Spiel. Denn auch du brauchst weiterhin Aufmerksamkeit für dein Projekt. Und es ist uns gelungen, alles unter einen Hut zu bringen«, begann er mit seiner Erklärung.
    Was wollte er mir damit sagen? Ich sah ihn verständnislos an.
    »Severin hat schon lange darauf gewartet, dass einer der Gäste sein Verbot ignoriert und Fotos vom Maienfest in Umlauf bringt«, fuhr er fort.
    »Warum hat er es dann überhaupt verboten?«, fragte ich verwirrt.
    »Verstehst du nicht? Damit sollte zunächst der Reiz erhöht werden. Aber Severin hätte nie damit gerechnet, dass all die Jahre tatsächlich niemand fotografieren würde. Scheinbar hatte jeder Angst, danach nie wieder eingeladen zu werden. Deswegen hat er in diesem Jahr selber ein wenig nachgeholfen.«
    Es war unglaublich! Severin und Matthias steckten hinter dieser Sache! Ich warf Claudia einen eindringlichen Blick zu.
    »Sag bitte, dass du das nicht gewusst hast!«
    »Bis gestern Abend nicht«, sagte sie ein wenig kleinlaut.
    »Du weißt das seit gestern Abend und hast mir nichts gesagt?« Ich war empört. Und das sollte meine beste Freundin sein? Na, danke schön!
    »Deswegen bin ich doch gestern ins Simone gegangen. Aber du warst schon weg«, erklärte sie wenig überzeugend.
    »Hast du schon mal was von Handys gehört? Das sind so kleine Kästchen, wenn man da hineinspricht, kann man sich mit einem Menschen unterhalten, der auch so ein kleines Kästchen hat.«
    »Jetzt sei nicht albern. Ich wollte es dir nicht am Telefon sagen, Lene. Außerdem hast du inzwischen auf deiner richtigen Facebook-Seite fast doppelt so viele Fans wie gestern früh.«
    »Was hat das jetzt damit zu tun?«, blaffte ich sie an.
    »Die Leute gehen auf deine Seite, weil sie über dich in der Zeitung lesen und darauf warten, dass irgendwas Neues kommt«, erklärte sie.
    »Unser Konkurrenzblatt hat das Thema natürlich auch aufgegriffen, aber durch dich sind unsere Leser viel näher an der Geschichte dran«, sagte Matthias und lächelte zufrieden.
    »Und wer bitte schön soll dieser Mann sein, der mich zum Schmelzen bringt?«, wollte ich wissen und trommelte ungeduldig mit meinen Fingernägeln auf die Tischplatte. Leider waren sie zu kurz, um nennenswerte Geräusche zu machen.
    »Den gibt es natürlich nicht wirklich. Also Lene, du müsstest doch inzwischen wissen, wie das funktioniert.« Claudia wurde langsam ungeduldig mit mir.
    Matthias schaute mich aufmunternd

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