Liebessklavin
„Ich kann nicht.“
Amber schaute bedauernd empor und leckte sich die Lippen.
Der Anblick reizte, Simon ungehorsam zu sein, doch Erica widerstand.
„Er wird mich dafür bestrafen.“ Die Worte aus Ambers Mund verwirrten sie.
„Sir George wird merken, was ich getan habe.“
Miststück!
Erica versuchte, die Hitze in ihrem Gesicht loszuwerden. Dieses Biest hatte sie zu ihrem eigenen Zweck schamlos missbraucht. Würde George Simon davon unterrichten? Sie sah sich bereits an die Pfosten ihres Brautbettes gefesselt auf dem Bauch liegend und ahnte den Biss des Ledergürtels auf ihrer gezeichneten Haut. Simon hatte diesmal nicht darauf geachtet, keine Spuren zu hinterlassen. Die Bedenken waren wie Nichts von ihm abgefallen und die Male erfüllten Erica mit Stolz, denn es waren Simons Spuren auf ihrer Haut, so wie er Spuren auf ihrer Seele hinterlassen hatte, seit sie sich trafen.
Amber erhob sich, leckte Ericas Lust von ihren Fingern, die zuvor ihren Schoß liebkost hatten, und verbiss sich den Genuss auf der Unterlippe. Diese scheinbare Unschuld wirkte bezaubernd.
Als die Flügeltüren sich öffneten, stand Marie noch, doch als sie Erica in diesem Traum aus Seide bewunderte, blieb ihr Mund offen stehen und sie sackte völlig perplex auf das Sofa zurück. „Wow!“
George erhob sich, und sein Gesicht zeigte keinerlei Regung, als er auf Erica zu trat und sie musternd umrundete.
Erwartungsvoll senkte Amber ihren Blick, verschränkte die Hände vor ihrem Körper, und wartete auf das Urteil ihres Meisters.
„Donnerwetter! Na, das nenn ich ausgefallen.“ Marie fand ihre Sprache wieder und starrte Erica fassungslos an. „Es ist so …“
Erica erkannte in ihren Augen, dass ihre beste Freundin sich mit dem Gedanken an ein solches Brautkleid anfreunden musste.
„Rot!“
George beugte sich über Ericas Schulter, ohne sie zu berühren, als bestünde sie aus kostbarem Porzellan. „Es ist …“
Für einen Moment zuckte Ambers Kopf empor, doch sie besann sich einesBesseren und schloss die Augen.
Ein höhnisches Grinsen glitt über die Gesichtszüge des Chauffeurs. „… perfekt!“
Erleichterung presste den angehaltenen Atem aus Ambers Lungen und sofort schoss der jungen Serva die Schamesröte auf die Wangen, als George den Duft von Ericas Haut beschnupperte und schließlich ein kalter Blick auf ihr ruhte. Mit festen Schritten blieb George vor ihr stehen und Amber zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Genau das, was sie bezweckt hatte.
„Dein Ungehorsam wird dich teuer zu stehen kommen, Sklavin.“
Ein Wimmern drang über die zusammengepressten Lippen der Serva.
Als Marie die Worte hörte, starrte sie den Fahrer sprachlos an.
„Ich erwarte dich heute Nacht in meinem Zimmer.“
Das bedrohliche Flüstern ließ selbst Erica erbeben. Lag da ein Hauch von Faszination in Maries Blick? Erica beobachtete ihre beste Freundin genauer. Georges Worte brachten Amber dazu, wie Espenlaub zu zittern. Als Marie Ericas neugieriger Musterung gewahr wurde, räusperte sie sich wie ertappt über die aufkeimende Unsicherheit hinweg.
„Du siehst umwerfend aus, Missie. Ich meine, rot … ja, das steht dir und dieser Typ, äh …“
„Simon!“
„Ja, genau, Simon wird tot umfallen, wenn er dich sieht.“
„Ja, das würde dir so passen.“
Marie rollte mit ihren Augen und die Sicherheit kehrte zu ihr zurück.
Noch bevor die drei das Haus der Serva verließen, bat Erica die junge Modemacherin, ihr die Rechnung zu schicken, doch Amber wiegelte ab. „Oh nein, Miss Erica. Ich schenk es Ihnen, zu Ihrer Hochzeit.“
„Es wird Zeit, Miss Erica. Man erwartet uns.“ Der Chauffeur hatte offensichtlich ein Telefonat geführt und steckte das Mobiltelefon in die Innentasche seiner Uniformjacke. Er schob Erica vor sich her zum Wagen.
„Aber, das kann ich doch nicht …“
George zuckte mit den Schultern, als Erica sich zierte, das kostbare Geschenk anzunehmen. Sie konnte nur erahnen, wie viele Stunden die zarten Finger an diesem Traum genäht, gestickt und angepasst hatten.
„Ich werde das klären. Seien Sie unbesorgt, Miss Erica. Amber wird ihre Belohnung erhalten.“ Der Unterton in seiner Stimme stellte klar, dass die Entlohnung dieser Arbeit nichts mit Geld zu tun haben würde.
Es war nicht ganz einfach, mit diesem engen Korsett eine angenehme Sitzposition in den Polstern des Mercedes zu finden, und das Atmen fiel Erica schwer. Dennoch rückte sie näher an den Fahrersitz. „Hast du mit Simon gesprochen,
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