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Liebessterne ueber Nizza

Liebessterne ueber Nizza

Titel: Liebessterne ueber Nizza Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Power
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keine Familie gründen wollte. Trotzdem kam er sich vor wie ein gemeiner Schuft. Und dieses Gefühl wurde noch schlimmer, als er daran dachte, wie sie das Geld, das er ihr angeboten hatte, einfach ausgeschlagen hatte und auch von einem geschenkten Auto nichts wissen wollte.
    Daisy war noch im Haus und verabschiedete sich von Claudette, und so ergriff er die letzte Gelegenheit, mit Sienna allein zu sein, und ging zu ihr.
    Sie lehnte am Auto, den Arm aufs Dach gelegt. Das kurze gelbe Sommerkleid mit den schwarzen Pumps sah eleganter aus als all die teuren Designeroutfits, die sie offenbar nur seinem Bruder zu Gefallen getragen hatte.
    Da Sienna ihn nicht kommen hörte, konnte er sie noch ein letztes Mal betrachten. Der grazile Schwung ihres Halses unter dem kurzen dunklen Haar. Der verführerische Schnitt ihres Kleides, der einen Arm und eine Schulter frei ließ. Die kleine Schmetterlingstätowierung auf ihrer gebräunten Haut.
    Eigentlich hatten ihm Tätowierungen nie gefallen, aber diese schien Siennas Zartheit noch zu unterstreichen. Als hätte der Schmetterling sich aus freien Stücken auf ihrer Haut niedergelassen und würde sich dort so sicher fühlen, dass er niemals wieder wegfliegen wollte.
    Schnell schob er den sentimentalen Gedanken beiseite und sprach Sienna von hinten an: „Du bist mir ausgewichen.“ Erschrocken drehte sie sich um.
    „Nein, bin ich nicht“, erwiderte sie und hob eine Hand gegen die blendende Sonne.
    Oh doch, das war sie. Den Rest des letzten Tages hatte sie zusammen mit Daisy und Avril verbracht und war dann früh ins Bett gegangen, weil sie angeblich Kopfschmerzen hatte. Auch wusste Conan mit ziemlicher Sicherheit, dass sie sich schlafend stellte, als er später an ihre Tür geklopft hatte.
    „Es tut mir leid, wenn unser gestriges Gespräch dich durcheinandergebracht hat.“ Ihm war nicht wohl dabei, das Thema erneut aufzugreifen. Also machte er sich daran, das schwere Gepäck im Kofferraum zu verstauen.
    Tat es ihm wirklich leid? Sienna betrachtete ihn aufmerksam. Der dunkle Anzug – er musste zu einem Termin, sobald sie in London angekommen waren – und das Glitzern in seinen grün-goldenen Augen ließen ihn nicht gerade reumütig aussehen.
    „Das hat es nicht.“ Ihr Lächeln wirkte aufgesetzt. Wieso raubte seine Gegenwart ihr noch immer den Atem, obwohl er sie doch gestern in seinem Schlafzimmer eindringlich gewarnt hatte? – Es gab für sie keine gemeinsame Zukunft. „Ich bin aus härterem Holz geschnitzt, als dass ich zusammenbrechen würde, wenn man mir die Wahrheit sagt“, erklärte sie. Nachdem sie tief durchgeatmet hatte, fuhr sie wie beiläufig fort: „Also, was tun wir jetzt?“
    „Sag du’s mir. Wenn du willst, können wir so weitermachen wie bisher.“
    Er hatte es gestern also wirklich ernst gemeint, als er vorgeschlagen hatte, weiterhin einfach nur Sex miteinander zu haben.
    Ihr Herz zog sich vor Schmerz zusammen. „Weitermachen …?“
    „Warum nicht? Aber es hängt natürlich allein von deiner Entscheidung ab.“
    Sie könnten weitermachen, bis Conan eines Tages einfach aus ihrem Leben verschwinden würde, als wäre nichts gewesen, während sie …
    Allerdings würde er nie wirklich verschwinden, denn schließlich gab es ja noch Daisy. Er würde sich weiterhin um sie kümmern, fast so wie der Vater, der er für das Mädchen nicht sein wollte.
    Sie musste sich abwenden, um ihre Gefühle vor ihm zu verbergen. „Und wenn ich mich dagegen entscheide?“
    „Das wäre schade.“ Er atmete hörbar aus. „Wo wir uns doch so gut verstehen.“
    „Du meinst, im Bett?“
    Er gab keine direkte Antwort, sondern erklärte nach kurzem Zögern: „Wie ich schon sagte, es hängt allein von deiner Entscheidung ab. Allerdings glaube ich, dass du genauso wenig wie ich jetzt schon bereit bist, auf unsere Treffen zu verzichten.“
    „Ich bin vielleicht schwach, aber nicht dumm“, murmelte sie.
    Und ob sie das war! Wenn sie auf ihren Kopf statt auf ihr Herz gehört hätte, wäre sie niemals in diese Situation geraten.
    „Du darfst das, was zwischen uns ist, jetzt noch nicht beenden. Im Moment brauche ich dich so sehr in meinem Leben wie noch nie einen Menschen zuvor.“ Wieso um Himmels willen hatte er das gesagt? Wie hatte er es so weit kommen lassen, dass ihm diese Worte herausrutschten, vor allem einer Frau gegenüber, der er doch eigentlich nur eine Lektion hatte erteilen wollen? „Im Moment tust du mir gut – tun wir einander gut“, fügte er hinzu. Wie

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