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Liebesvergessen (German Edition)

Liebesvergessen (German Edition)

Titel: Liebesvergessen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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zottelte einen Briefumschlag aus ihrer Handtasche, fingerte ein Blatt aus dem Umschlag und entfaltete es.
    „Der kam heute ins Haus geflattert. Der ist eigentlich für Bodo.“ Vera guckte in meine Richtung. „Bodo ist mein Mann. Und da der Brief so amtlich aussah und weil doch der Bodo gerade für drei Wochen auf Weiterbildung ist, dachte ich, ich öffne ihn einfach mal.“ Sie sah uns schuldbewusst an. 
    „Hätte ja auch eine fällige Rechnung sein können“, zuckte sie mit den Achseln, „oder die Auswertung eines Gentests von einem unehelichen Kind. Was weiß ich denn? Ich konnte den blöden Stempel nicht entziffern. Ich sag euch, ich koche vor Wut. Dieser Hornochse!“ Sie hob den Brief in die Luft wie einst Scarlett Ohara die unfruchtbare Muttererde und funkelte zornig mit den Augen. Ich wurde auf einen Schlag ehrfürchtig.
    „Um Gottes Willen, was steht denn da drin, dass du dich aufführst wie eine Furie? Und wer ist ein Hornochse? Und warum soll gerade ich mich über den Brief freuen“, fragte Isa, auch stellvertretend für mich. Im Nebenbett erwachte die Neugier obendrein zu neuem Leben (wehes Arschloch hin oder her).
    Aufgeregt kramte Vera erneut in ihrer Handtasche und holte ein Brillenetui hervor. Umständlich fischte sie ihre Brille heraus, setzte sie auf die Nase und fing an uns vorzulesen. Oma Klein war inzwischen hellwach und ob ihr der Hintern weh tat oder nicht, sie nahm tatsächlich eine sitzende Position ein.
     
    „ Sehr geehrter Herr Junker,
    wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie nun stolzer Mieter der Garage Nr. 14, Haselhorster Damm Nr. 26 sind. Beiliegend übersenden wir Ihnen den Schlüssel und buchen die erste Monatsmiete, wie vereinbart, von ihrem Konto ab.
    Mit freundlichen Grüßen
    Ihre Hausverwaltung Meister & Söhne“
     
     
    Entmutigt ließ sie den Brief in ihren Schoß sinken. Isa und ich starrten sie emotionslos an.
    „ Und wieso soll ich mich darüber freuen, dass ihr eine Garage mietet? Ich dachte, du wolltest schon lange eine“, vermeldete Isa gelangweilt.
    „Mensch! Jetzt kommt’s doch erst! Ich bin da heute hin gelaufen und hab mal einen Blick hinein geworfen.“
    „ Und? Hat er ´ne Leiche drin versteckt?“, wollte das Nachbarbett wissen und grinste.
    „Nein, keine Leiche. Aber so ähnlich!“ Vera verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.
    „Ja, was um alles in der Welt kann man denn in einer Garage verstecken, was dich so auf die Palme bringt?“, fragte ich verständnislos.
    „Mein Bodo hier“, Vera hielt wütend den Brief in die Luft , als würde sie Bodo persönlich am Schlafittchen hochstemmen“, hat sich klammheimlich einen K.I.T.T. gekauft, dieser Spinner. Und glaubt doch tatsächlich, dass er das vor mir verheimlichen kann. Der hat sie ja nicht mehr alle. Ich will nicht wissen, was er für dieses Drecksauto gelöhnt hat. Ich glaub ja, der ist total durchgeknallt. Und dazu hat er noch ´ne Garage angemietet. Geht’s noch?“
    Veras Augen funkelten zornig und ihre herausquellenden Halsschlagadern pulsierten unschön im Takt.
    „Was um alles in der Welt ist denn ein K.I.T.T.?“, fragte ich ahnungslos.
    „Night Rider! Schätzchen! Das ist das Gefährt, mit dem der Hasselhoff in die Annalen eingegangen ist“, oberlehrte Frau Klein.
    „Richtig! Das ist eine richtige Kampfmaschine! Ich weiß gar nicht, wozu wir uns zwei Elektroautos zugelegt haben, wenn der jetzt meint, er ist der Retter der Armen und Waisen! Und dazu kommt, dass ich Bodo seit Jahren anflehe, mir endlich eine Garage anzumieten, damit im Winter nicht ständig meine Batterie leer ist. Der kann was erleben“, drohte sie mit leiser, angsteinflößender Stimme. Ich, für meinen Teil, wollte jetzt nicht in Bodo Junkers Haut stecken.
    „Das hätte ich deinem Bodo gar nicht zugetraut“, staunte Isa nicht schlecht. „Ich dachte immer, der wär so´n Weichei, so einer, der sich von dir alles aufdiktieren lässt. Respekt! Jetzt erscheint der mir in einem völlig neuen Licht, der Süße.“
    „Pah! Respekt“, machte Vera, „wenn ich mit dem fertig bin, kann er von Glück reden, wenn er noch am Leben ist. Das Ding schluckt mindestens 20 Liter auf den Kilometer. Ich weiß gar nicht, womit er das Ding bezahlt hat. Abgesehen davon haben wir Kinder! Schon mal daran gedacht? Mich kotzt es schon an, dass Kühe pupsen, aber muss man denn so völlig vorsätzlich die Umwelt in die Knie zwingen?“
    „Ja und was gedenkst du nun zu tun? Was sagt denn Bodo eigentlich dazu,

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