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Liebesvergessen (German Edition)

Liebesvergessen (German Edition)

Titel: Liebesvergessen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten, aber jetzt erhob sie mahnend ihren Zeigefinger: „Oh Mann. Ich hab’s gewusst. Tom hat dich nur wieder wuschig gemacht mit seinen braunen Löckchen und seinem leckeren Dreitagebart. Lass dich bloß nicht wieder um den kleinen Finger wickeln, Penny. Du bist durch mit ihm.“
    Isa lachte blechern: „Quatsch, auf den lässt sie sich nicht mehr ein. In drei Tagen ist ihre Amnesie Geschichte und dann weiß sie selbst, dass Tom  der Vergangenheit angehört. Und dann können wir alle endlich wieder unseren Spaß haben - mit unserem Tomyboy“, freute sich Isa und feilte ungerührt weiter an ihren Nägeln herum.
    „Hat Tom denn wieder eine neue Freundin?“, fragte ich, während ich angespannt die Luft anhielt. Oma Klein verrenkte sich fast den Hals.
    „Naja, so genau kann man das nicht sagen, bei ihm gehen die Models ein und aus. Der zeichnet ja auch Akte“, wiegelte Isa ab.
    „Wie jetzt? Der malt fremde nackte Frauen? In meinem Haus? Vor den Augen meines Hundes? Spinnt der?“ Ich spürte, wie bei dem Gedanken daran, Tom könnte sich mit anderen Frauen vergnügen, meine Rippen und mein Arm schmerzten wie noch nie.
    „Ach Penny, er ist halt Künstler. Das gehört eben dazu“, bagatellisierte Vera. „Tom ist vor zwei Jahren mit seinen Nacktmalereien berühmt geworden. Ein reicher Typ aus Dänemark hat ihm viel Geld für vier oder fünf seiner Akte gezahlt, das war damals Toms Durchbruch. Seitdem seht ihr euch ja kaum noch. Ihr reist beide sehr viel. Das war auch einer der Gründe, warum ihr gemeinsam im Haus wohnen geblieben seid, weil ihr euch so gut aus dem Weg gehen könnt.“
    Isa räusperte sich: „Abgesehen davon, liebt Tom sein Atelier in eurem Haus, es wäre ihm schwergefallen, es gegen ein anderes zu ersetzen, deshalb habt ihr euch auch so geeinigt, dass Tom dort wohnen bleibt, aber auch Betsy zuliebe“, erklärte sie. In meinem Kopf dröhnte es und vor meinem geistigen Au ge standen mindestens zehn Models vor unserer Haustür Schlange, um meinem Ex-Mann Modell zu liegen (vorzugsweise breitbeinig, versteht sich).
    „Ach ja, das ist ja interessant“, bemerkte ich gereizt, „aber ihr habt keinen Schimmer, ob Tom eine neue Freundin hat oder nicht? Hat mich denn das nie interessiert?“, hakte ich angestrengt nach. Muss ich denen denn jedes einzelne billige Flittchen aus der Nase ziehen? Verdammt!
    Isa guckte mich verständnislos an: „Nö, ihr habt euch gegenseitig das Leben zur Hölle gemacht und ich glaube, ihr hattet Spaß an diesen kleinen Kontroversen, wenn man es denn so nennen mag. Überhaupt… ihr führt eine sonderbare Beziehung. Aber im Grunde genommen hatten wir auch immer unseren Spaß mit euch. Bis jetzt.“
    Mütterlich resümierte Vera: „Aber weißt du Penny, eigentlich wundert es mich gar nicht, dass du diesen Unfall hattest. Du hast auch viel zu viel gearbeitet. Du hast schon immer versucht, eine Arbeitswoche in vierundzwanzig Stunden zu stopfen. Du befandst dich immer auf der Überholspur, dein ganzes Leben lang. Und dann ständig dieser Mikrowellenpseudofraß. Ich bin ganz froh, dass du hier mal zur Ruhe kommst. So kannst du dich mal auf dich besinnen, auf deine Ressourcen…“ sie hüstelte angestrengt und fügte im Flüsterton hinzu: „…und die Ressourcen deiner Umwelt.“
    Sollte ich ihr das jetzt krumm nehmen? Oder war sie tatsächlich besorgt? Die ging doch konform mit der Ringelnatter! Verräterin!  
    „Mensch Vera! Nun lass mal gut sein.“ Isa ließ die Nagelfeile in ihren Schoß sinken: „Mach dich nicht verrückt Penny. So bist du nun mal, Hans Dampf in allen Gassen. Ich find das gut. Du bist halt unsere Kerze, die von zwei Seiten brennt. Ich hab dich dafür immer bewundert. Ich, für meinen Teil, hoffe, dass du bald wieder die alte bist.“ Ich nickte dankbar.
    „Und solange du flach liegst, kann ich Gerome auch unter die Arme greifen.“
    Isa beförderte ihre Nagelfeile zurück in ihre Handtasche.
    „Du arbeitest mit ihm zurzeit an einer eigenen Kollektion und eigentlich wolltet ihr sie in einem halben Jahr präsentieren. Im Prinzip seid ihr so gut wie fertig, also mach dir keine Sorgen, Schätzchen.“
    Im Grunde genommen fand ich, dass sich Isa einigermaßen unsensibel verhielt, allerdings auf eine angenehme Art und Weise und ich musste mir eingestehen, dass ich das mochte. Auch Veras mütterlicher Typ gefiel mir. Ihre zwei Kinder standen ihr mit Sicherheit großartig. Ich konnte sie mir gut als Glucke

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