Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesvergessen (German Edition)

Liebesvergessen (German Edition)

Titel: Liebesvergessen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
Vom Netzwerk:
führte das auf die Gehirnerschütterung zurück. Vielleicht war ja doch mehr kaputt gegangen im Oberstübchen als alle annahmen.
     
     

Überraschung!!!
    Tom und ich fuhren in die chirurgische Praxis, die meine Nachsorge übernehmen sollte. Nach einer halben Stunde Wartezeit bat mich Doktor Stahl in sein Untersuchungszimmer. Auf Geheiß von Dr. Stahl fing eine Schwester damit an, mir den Gips von meinem Arm zu schneiden.
    „ Wir röntgen das heute und schauen nach, ob eine Gipsschale genügt. Dann können Sie die wenigstens beim Duschen ablegen, genauso wie beim Fuß“, erklärte Dr. Stahl. Ich erzählte ihm von meiner immer wiederkehrenden Übelkeit und er fuchtelte mit einer Taschenlampe in meinen Augen herum.
    „Müssen Sie erbrechen oder haben Sie Durchfall?“, fragte er über seine Hornbrille hinweg.
    „Weder noch“, gab ich wahrheitsgemäß zur Antwort.
    „Nur Übelkeit und gelegentlich noch Schwindel.“
    „Gut, dann nehmen wir mal Blut ab, wer weiß, was dahinter steckt. Falls wir etwas herausfinden, gebe ich Ihnen Bescheid.“ Doktor Stahl kratzte sich gedankenverloren am Kopf.
    „Zur Sicherheit verschiebe ich die Röntgenkontrolle auf einen späteren Zeitpunkt, wir gucken erst mal, was das Labor sagt.“
    Der Einfachheit halber und zu meiner Erleichterung legte mir die Schwester eine Gipsschale am Arm an und auch wurde endlich der Gips von meiner Nase entfernt. Die Schwester reichte mir einen Spiegel und ich durfte zu meiner Freude feststellen, dass sie sehr gut aussah. Ich besaß eine schmale aristokratische Nase, eine, die genau in mein Gesicht passte. Meine Anspannung fiel ab und Doktor Stahl entließ uns nach Hause.
    Schweigend saßen wir im Auto.
    Was soll so ein Bluttest schon bringen? Was kann man damit überhaupt feststellen? Vielleicht habe ich eine Entzündung im Körper oder eine Anämie? Das hatte ich doch erst neulich in Hermines Apothekenrundschau gelesen .
    Immerhin freute ich mich über meine Gipsschale und zehn Minuten später waren wir auch schon wieder zu Hause. Hermine war ausgeflogen. Sie hatte in der Früh‘ etwas von Tupperparty gefaselt, zu welcher sie eingeladen war.
    Jieha! Ich habe das Haus für mich.
    Tom verschwand im Atelier und ich humpelte in meine obere Etage. Das tat ich immer, wenn Hermine aus dem Haus war. Ich versuchte meine Vergangenheit zu rekonstruieren, jedoch war mir bis dato nichts Neues eingefallen. Ich hatte angefangen, meine Bücher nochmals zu lesen mit dem Erfolg, dass ich sie jedes Mal gelangweilt in der Mitte weglegte, da ich deren Inhalt schon kannte. So sehr ich suchte, ein Tagebuch konnte ich nicht finden. Wie sehr hätte ich mich über ein paar Zeilen von mir gefreut.
    Es klingelte. Bestimmt Vera!
    Sie hatte sich tags zuvor telefonisch angekündigt und ich freute mich wahnsinnig auf ihren Besuch. Ich humpelte so schnell ich konnte die Treppe hinunter, doch Tom kam mir zuvor und öffnete die Haustür.
    In einer Hand eine Flasche Sekt und in der anderen ein Kuchenpaket freute sie sich offenbar genauso sehr wie ich. Wir fielen uns in die Arme und begrüßten uns überschwänglich. Tom drückte Vera ein Küsschen zur Begrüßung auf die Wange: „Na dann lass ich die Lästermäuler mal lieber allein, ich hab noch zu tun.“
    „Und?“, frage Vera, „wie geht‘s dir so?“ Sie schien sich in meiner Küche bestens auszukennen und fing an, die Kaffeemaschine zu befüllen und den Sekt zu öffnen. Sie goss zwei Flöten voll: „Auf, dass du schon wieder blendend aussiehst. Und deine Nase! Nein! Die ist ja fantastisch geworden“, pfiff meine Freundin anerkennend.
    „Ich bin auch zufrieden“, versicherte ich. Während ich Vera über die letzten Tage Bericht erstattete und ihr erzählte, wie meine Ex-Schwiegermutter mich langsam aber gewiss in den hohlen Wahnsinn trieb, kam Tom in die Küche mit dem Haustelefon in der Hand.
    „Für dich! Doktor Stahl ist am Telefon.“ Er übergab mir den Hörer und ich flötete in Sektlaune „Penelope Plage, Hallo!“
    Im Nachhinein denke ich, es wäre besser gewesen, in diesem Augenblick zu sitzen. Denn das, was mir jetzt mitgeteilt wurde, verlangte nach einem Stuhl! Und eigentlich vor allem nach einem Schnaps!
    „Ich halte gerade ein Fax mit ihren Laborwerten in den Händen und “, Doktor Stahl machte eine bedeutungsschwangere (!) Pause, „ich freue mich über alle Maßen, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie schwanger sind, Frau Plage.“
    Der Schluck Sekt, den ich , während er sprach, zu mir genommen

Weitere Kostenlose Bücher