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Liebeszauber an der Algarve

Liebeszauber an der Algarve

Titel: Liebeszauber an der Algarve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox
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wählte er den leichten Rotwein, für den die Region bekannt war. Vielleicht wird Grace nach einigen Gläsern ja lockerer, dachte er, während er sich wieder entspannte.
    „Es tut mir leid, wenn Sie sich über diesen unverschämten Kerl ärgern, der uns zu fotografieren versucht hat“, sagte er. „Anscheinend kommen die Leute gar nicht auf den Gedanken, dass ich meine Privatsphäre auch schätze.“
    „Ich beneide Sie nicht darum, dass Sie das hinnehmen müssen. Mir ist dadurch klar geworden, wie schön es ist, nicht berühmt zu sein. Man kann tun und lassen, was man will. Die Öffentlichkeit hat keine Ahnung, wer man ist, und es interessiert sie auch nicht.“
    „Wenn Sie die Anerkennung anderer für Ihr Selbstwertgefühl nicht brauchen, haben Sie wirklich Glück.“
    „Tun Sie es denn?“, fragte Grace unverblümt.
    Manchmal, ja. Aber das hätte er niemandem gegenüber zugegeben. Es war eine Seite seines Ichs, die ihm peinlich war und ihn frustrierte. Andererseits war es vielleicht unvermeidlich, dass sich ein Mann, der als Baby nach dem Tod seiner Mutter vom Vater in einem Waisenhaus abgegeben worden war, nach der Anerkennung anderer sehnte. Dass er das Gefühl brauchte, etwas wert zu sein.
    „Halten Sie mich für einen Menschen, der Anerkennung heischt?“, gab Marco scharf zurück.
    Grace zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht. Ich habe Sie gerade erst kennengelernt.“
    Ihr Blick beunruhigte ihn. Ihm kam der Gedanke, dass sie intuitiv mehr erahnte, als ihm angenehm war.
    „In der heutigen Zeit Geschäftsmann zu sein ist wahrscheinlich nicht einfach. Besonders nicht, wenn man überall in den Medien präsent ist. Man spielt immer eine Rolle und kann nie wirklich man selbst sein, oder? Die Leute meinen, dass Ihr Erfolg und Ihr Ruf Sie als Menschen ausmachen. Und das erschwert es bestimmt, gute Beziehungen zu pflegen, im Beruf und auch im Privatleben.“
    „Was haben Sie denn über meinen Ruf gehört, Grace?“
    „Zeitungen lese ich nicht sehr oft, und wenn, dann glaube ich nicht alles, was sie über Prominente schreiben.“
    „Aber einiges haben Sie schon über mich aufgeschnappt, ja?“
    „Es heißt, dass Sie skrupellos sind. Andererseits wird das von vielen Topmanagern behauptet, stimmt’s?“
    „Glauben Sie es? Dass ich skrupellos bin?“
    „Ich kenne Sie wohl kaum gut genug, um mir darüber ein Urteil zu bilden. Die Presse verfolgt ihre eigenen Ziele, und ich denke, dass die mit der Wahrheit nicht viel zu tun haben. Wie gesagt, alle spielen nur eine Rolle, sogar die Journalisten. Warum reicht es nicht, sich einfach ganz natürlich zu geben? Die Leute haben zu große Angst davor, sich in die Karten sehen zu lassen. Wenn sie es täten, wären sie ehrlicher im Umgang miteinander.“
    Der Ober brachte den Wein und schenkte Marco ein wenig ein, damit er probieren konnte. Er trank einen Schluck, nickte und wartete, bis der junge Mann Grace eingeschenkt hatte und wieder gegangen war.
    „Wenn sich ein Unternehmer von der Konkurrenz in die Karten sehen lässt, ist er erledigt“, erklärte Marco und fragte sich, was sie darauf erwidern würde.
    Sie hob kurz ihr Haar im Nacken an und lenkte dadurch unwissentlich seine Aufmerksamkeit auf ihre schlanken Arme. Dann schenkte sie ihm ein derart bezauberndes Lächeln, dass sein Herz schneller schlug.
    „Nicht wenn man auf seine Fähigkeit vertraut, sich gegen seine Konkurrenten durchzusetzen, ganz gleich was sie tun. Man lässt sich nicht mehr davon gängeln, was sie von einem denken, und schon ist man auf der Gewinnerstraße: Man kann frei schalten und walten.“
    Marco lachte so laut, dass die anderen Gäste amüsiert zu ihnen herüberblickten.
    „Das war nicht witzig gemeint.“
    Gekränkt verzog Grace die zartrosa geschminkten Lippen und sah in diesem Moment so entzückend aus, dass Marco sie küssen wollte, bis die Zeit stillstand. Aber er vermutete, dass selbst das nicht genügen würde, um sein heftiges Verlangen zu befriedigen.
    „Ich mache mich nicht über Sie lustig. Es ist erfrischend, jemanden zu treffen, der offen sagt, was er denkt. Da es in der Berufswelt an Ehrlichkeit mangelt, ist es manchmal schwer, zu erkennen, wem man trauen kann. Das geht mir sogar bei meinen engsten Mitarbeitern so. Vielleicht sollten Sie Geschäftsfrau werden und die Speerspitze eines Trends hin zu mehr Vertrauenswürdigkeit in der Unternehmerwelt bilden?“
    „Jetzt machen Sie sich über mich lustig“, beschwerte sich Grace, lächelte jedoch dabei. „Ich

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