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Liebeszauber an der Algarve

Liebeszauber an der Algarve

Titel: Liebeszauber an der Algarve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox
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Morgen hatte sie überhaupt nicht daran gedacht.
    Nach einer Weile stand sie auf und blickte in den Salon. Plötzlich plagten sie Zweifel. Was tat sie hier eigentlich? Sie sollte wirklich nach Hause fahren. Vielleicht brauchte Marco noch lange. Was wäre, wenn er nach seinem Treffen mit Martine nichts als Arbeit im Kopf und gar keine Lust hatte, den Abend mit ihr zu verbringen?
    Grace rief sich ins Gedächtnis, wie Marco sie angesehen hatte, bevor er in sein Arbeitszimmer gegangen war. Ich bin albern, sagte sie sich und beschloss, an etwas anderes zu denken.
    Nur wollte sich ihr Verstand anscheinend unbedingt damit beschäftigen, dass Marco zu viel arbeitete und sich selten eine Pause gönnte. Ihr war durchaus bewusst, dass sie ihm gegenüber einen ungewöhnlichen Beschützerinstinkt entwickelte. Schließlich hielt ihn die Öffentlichkeit zweifellos für unglaublich glücklich und privilegiert.
    Sicherlich hatte er nicht dieselben normalen Wünsche und Bedürfnisse wie die meisten Menschen. Wie zum Beispiel das Bedürfnis, manchmal kürzerzutreten und Bilanz zu ziehen. Oder den Wunsch nach einer liebevollen Beziehung, nach einer Familie und Freunden.
    Von Zeit zu Zeit, wenn Marco nicht auf der Hut gewesen war und über seine Kindheit im Waisenhaus gesprochen hatte, waren in seinem Blick flüchtig Schmerz und Einsamkeit sichtbar geworden. Und das schnürte ihr vor Mitleid das Herz zusammen.
    „Senhorita?“
    Inês stand in der Türöffnung zum Salon und lächelte sie höflich an.
    „Senhor Aguilar hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, dass es nicht mehr lange dauert. Er hat mich auch gebeten, ein leichtes Abendessen für Sie zuzubereiten. Ich habe im Innenhof gedeckt. Würden Sie bitte mitkommen?“
    Ohne zu ahnen, welche Gaumenfreuden auf sie warteten, folgte Grace der freundlichen Haushälterin durch den langen Marmorflur und dann durch eine Diele in einen bezaubernden, vertieft angelegten Innenhof voller Zitronenbäume. Auf einem kleinen schmiedeeisernen Tisch standen Teller mit appetitlichen Snacks und eine Karaffe Rotwein mit den dazu passenden Kristallgläsern.
    Mehrere hübsche Laternen sorgten für eine stimmungsvolle Beleuchtung. Hier war von dem Wind nichts zu merken. Nur das Zirpen der Zikaden unterbrach die Stille.
    Lächelnd sah Grace die Haushälterin an. „Das ist wundervoll. Obrigada . Vielen Dank.“
    Inês strahlte. „Guten Appetit“, sagte sie und ließ sie allein.
    Zwar versuchte Grace tapfer, von allem etwas zu essen, aber richtig genießen konnte sie die Köstlichkeiten nicht. Sie war furchtbar angespannt, weil Marco so lange brauchte. Die Zeit schien quälend langsam zu vergehen, und schließlich bekam Grace Angst, dass irgendetwas nicht in Ordnung war.
    Hatte Martine vielleicht schlechte Nachrichten überbracht?
    Gerade hatte Grace beschlossen, Marco zu suchen und sich zu vergewissern, dass nichts Schlimmes passiert war, als er in der von roter Bougainvillea umrankten Türöffnung auftauchte.
    Sofort sah sie ihm an, dass er müde und gestresst war. Ohne zu überlegen, stürzte sie auf ihn zu und ergriff seine Hand. Überraschung blitzte in seinen unwiderstehlichen dunklen Augen auf – und dann Freude. Jetzt raste ihr Herz nicht mehr vor Sorge, sondern aus einem ganz anderen Grund.
    Dass sie seine Hand hielt, nutzte Marco, um sie an sich zu ziehen. Ihm wieder nah zu sein, den erotischen Duft seines Eau de Cologne einzuatmen und seine Körperwärme zu spüren übertraf alles, was Grace sich sehnsüchtig und hoffnungsvoll erträumt hatte.
    „Ich habe mir Sorgen gemacht“, gab sie leise zu.
    „Um mich?“, fragte er erstaunt. „Warum?“
    „Ich habe mir Sorgen gemacht, dass Martine vielleicht schlechte Nachrichten mitgebracht hat oder du wieder arbeiten musst und ich dich heute Abend gar nicht mehr sehe. Darüber hätte ich mich wirklich aufgeregt, weil du offensichtlich zu hart arbeitest und mehr Freizeit brauchst.“
    Sein Lachen verwirrte sie.
    „Ich habe keine schlechten Nachrichten bekommen, und zurück an den Schreibtisch muss ich auch nicht. Bist du deshalb in mein Leben geplatzt, Grace? Um sicherzustellen, dass ich nicht zu viel arbeite?“
    „Tut mir leid, wenn ich manchmal zu offen meine Meinung äußere.“
    „Entschuldige dich niemals dafür, dass du ehrlich bist. Glaub mir, das ist mir viel lieber, als angelogen zu werden. Und nun sag mir über etwas anderes die Wahrheit. Du hast mir erzählt, dass du bei deiner Rückkehr aus Afrika erschöpft warst. Und heute Morgen hast

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