Liebeszauber an der Algarve
Gesichtsausdruck, der tiefe Befriedigung verriet, entlockte ihr ein verzücktes Stöhnen. Marco hörte es und drang tief in sie ein. Für einen Moment verharrte er so, dass sie beide den Moment auskosten konnten. Während sie es taten, sahen sie sich staunend in die Augen.
Langsam zuerst, dann schneller, fing Marco an, sich in ihr zu bewegen, und Grace suchte seine Lippen, küsste ihn mit einer glühenden Leidenschaft, die sie sich gar nicht zugetraut hatte. Dass sie so leidenschaftlich auf ihn reagierte, war eine Offenbarung für sie.
Und nun, da er sich ungestümer in ihr bewegte, brachte seine harte, heiße Besitznahme sie an den Ort, an dem sie noch einmal den elektrisierenden Ansturm der Lust erlebte. Hemmungslos ließ sie sich fallen, hinein in die ekstatischen Empfindungen, die immer wilder und drängender wurden. Sie barg das Gesicht an seinem Hals, als sie einen überwältigenden Höhepunkt erreichte. Marco schob ihr die Finger ins Haar, zog ihren Kopf zurück und küsste sie hart, kurz bevor er noch tiefer in sie eindrang und aufstöhnend kam.
Schwer atmend rollte sich Marco auf die Seite, und da wurde ihm klar, was er getan hatte. Er hatte gerade mit Grace geschlafen, ohne sie zu schützen! Im Taumel der Leidenschaft hatte er überhaupt nicht daran gedacht.
„Marco? Ist mit dir alles in Ordnung?“, hörte er sie besorgt fragen.
Er wandte sich ihr zu und sah ihr in die unvergleichlich schönen blauen Augen. Reumütig lächelnd umfasste er ihr Kinn. „Ja, mir geht’s gut – und das ist nach dem, was ich eben erlebt habe, wohl die Untertreibung des Jahres. Aber ich muss zugeben, dass ich über meinen Leichtsinn geschockt bin. Ich hätte ein Kondom benutzen sollen. Es tut mir leid, Grace. Ich war so hingerissen von dir, dass ich nicht daran gedacht habe.“
„Dafür bin ich genauso verantwortlich. Ich habe auch die Kontrolle über mich verloren. Falls das Folgen hat, werde ich dich nicht vor Gericht bringen, um dein Geld zu bekommen … zumindest nicht dein ganzes Geld“, sagte sie sachlich.
Weshalb es ein paar Sekunden dauerte, bis Marco begriff, dass sie ihn aufzog. Einen Moment lang hatte ihn die Überzeugung wieder eingeholt, die ihn schon viele Jahre verfolgte: dass Leute ihn nur wegen der Vorteile, die sie sich dadurch versprachen, zum Freund haben wollten. Es half nicht, dass er sich gerade jetzt an den törichten Versuch seiner Exfreundin erinnerte, ihn eiskalt auszunehmen, um ihre Drogensucht zu finanzieren.
„Mach keine Witze darüber! Ganz im Ernst, falls du von mir schwanger wirst, unterstütze ich dich selbstverständlich. Du müsstest mich bestimmt nicht auf Unterhalt für das Kind verklagen! Aber von jetzt an passe ich auf, wenn wir uns lieben.“
Grace stützte sich auf die Ellbogen und blickte ihn prüfend an. „Ich nehme das keineswegs auf die leichte Schulter. Ein Kind aufzuziehen verändert das ganze Leben und ist eine riesengroße Verantwortung. Nur bringt es doch nichts, uns jetzt schon darüber Gedanken zu machen. Können wir nicht einfach genießen, was wir im Moment haben? Oder ist das zu egoistisch?“
Als Marco nicht antwortete, fuhr sie fort: „Wir beide arbeiten hart und sind pflichtbewusste Menschen. Meinst du nicht, wir haben es verdient, einmal auszuspannen? Nach deiner Reaktion auf meinen kleinen Spaß zu urteilen, bist du von anderen Frauen getäuscht worden. So etwas hast du von mir nicht zu befürchten. Ich bin ein durch und durch ehrliches Mädel, Marco. Ich bin mehr als dankbar, dass du so großzügig an die Hilfsorganisation gespendet hast. Für mich selbst möchte ich nichts, außer bis zum Ende dieses Urlaubs mit dir zusammen sein. Danach kehre ich nach London zurück und führe mein Leben weiter, und du hörst nie mehr etwas von mir, wenn du es nicht willst.“
Von Furcht und Wut gepackt bei dem Gedanken, dass sie sich ohne Bedauern von ihm abkehren würde, ergriff Marco ihr Handgelenk. „Und was ist, wenn du tatsächlich schwanger wirst?“, hakte er nach. „Wirst du dann trotzdem darauf beharren, Abstand zu mir zu halten?“
Gekränkt rückte Grace von ihm ab und rieb sich das Handgelenk, bevor sie sich auf die Seite legte und ihn seufzend anblickte. Im weichen Licht der Lampe fiel ihr das blonde Haar wie gesponnenes Gold auf die Schultern.
Es war der einzige Schmuck, den sie in ihrer Nacktheit trug. Marco bezweifelte nicht, dass er ein Glückspilz war, weil er sie so sehen durfte, weil er diese unvergleichlich zarte, glatte Haut berühren
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