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Liebhaber der Finsternis

Liebhaber der Finsternis

Titel: Liebhaber der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich eine einfallen lassen und das solltest du dir wirklich gut überlegen. Ich weiß nicht, womit Leah besser leben kann. Es könnte sein, dass ihre Strafe härter ausfällt, wenn wir darüber abstimmen“. Er würde sich nicht auf der Nase rumtanzen lassen.
    „Mach, was du willst“, entgegnete Cian und lehnte sich zurück. Die Arme demonstrativ hinter den Kopf verschränkend legte er seine bestiefelten Füße auf den Tisch.
    „So, das reicht, deine Respektlosigkeit hat ihre Grenzen überschritten. Sieh zu, dass du rauskommst. Wir werden darüber entscheiden. Raus!“, rief Corben.
    Corben war kurz davor, sich zu vergessen. Nur der Umstand, dass sein ganzer Clan versammelt war, hielt ihn davon ab, Cian den Hals umzudrehen. Cian vergaß sich und wer hier der Anführer war. Bruder hin oder her, ihm gebührte Respekt. Zumindest war er klug genug, um zu wissen, wann es an der Zeit war, das Feld räumen. Er saß immer noch am längeren Hebel und er wusste, wenn der Rat entschied, dass Cian die Strafe vollziehen sollte, würde sein Bruder nicht lange zögern, um der Aufforderung nachzukommen. Kein Mann wollte vor Freunden sein Gesicht verlieren. Als das Knallen der Tür verhallt war, blickte er den anderen Vampiren fest in die Augen.
    „Vorschläge?“
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis sie sich auf eine Strafe geeinigt hatten. Er hatte sich entschlossen, Leah selbst abzuholen. Jeder Schritt, den er dem Zimmer näher kam, wog schwerer als der vorangegangene. Wie würde sie reagieren? Corben schloss die Tür auf und fand sie auf dem Bett sitzend vor. Als sie realisiert hatte, dass es nicht sein Bruder war, der das Zimmer betrat, sah sie enttäuscht aus.
    „Hallo Corben, wo ist Cian?“
    „Er ist unten in der Bibliothek. Ich möchte, dass du mit mir kommst, wir haben etwas zu besprechen“, sagte er. Seine Worte klangen ruhig und ließen nichts von seiner Zerrissenheit erkennen. So hoffte er.
    „Natürlich“, antwortete sie und erhob sich, um ihm zu folgen.
    Sie sah bezaubernd aus. Sein Bruder hatte es endlich geschafft, etwas zum Anziehen zu besorgen. Das rote Kleid, das sie trug, schmeichelte ihrer Figur und betonte die wohlgeformten Brüste. Er musste sich zusammenreißen, um Leah nicht fortwährend in den Ausschnitt zu starren. Schweigsam gingen sie hinab. Vor der Tür blieb er stehen.
    „Geh schon rein, ich will Cian noch holen.“
    „Ist gut“, antwortete sie und verschwand im Speisesaal.
    Er klopfte nicht an, als er die Bibliothek betrat. Cian saß im Sessel und hielt ein Buch in der Hand. Seine Haltung und Mimik drückten Unmut über die Störung aus.
    „Ich störe dich nur ungern, Bruderherz, aber wir erwarten dich im Saal. Wir sind zu einer Entscheidung gelangt und es ist unabdingbar, dass du anwesend bist.“
    Cian stand auf und folgte ihm ohne eine Erwiderung. Schade, dass er ihm keinen Anlass für eine weitere Auseinandersetzung gab. Zu gern hätte er seine Kräfte mit ihm gemessen, damit der Schmerz in seinem Inneren für einen Moment durch etwas anderes abgelöst würde.

    Es herrschte eine bedrückende Stimmung im Saal. Noch bevor Corben das Wort an sie richtete, spürte sie, dass etwas nicht in Ordnung war. Cian war angespannt, denn als sie seinem Blick begegnete, wich er aus. Es kam ihr vor, als wäre die Luft mit knisternder Energie geladen und sie war sicher, dass sie das Ziel der folgenden Endladung wäre.
    „Leah, ich habe dir gestern unsere Regeln erklärt.“
    „Ja, das hast du“, bestätigte sie.
    „Ich habe dir auch gesagt, dass ein Regelbruch zu Bestrafungen führt.“
    „Ja, aber ich habe nichts getan.“ Sie sah von ihm zu Cian, der es vorzog, ihr mit Ignoranz zu begegnen. Hilfe von seiner Seite hatte sie demnach nicht zu erwarten. Sie hoffte, sich zu täuschen. Er könnte doch nicht so tun, als ginge ihn das nichts an.
    „Du warst nicht bei Sonnenaufgang in deinem Zimmer. Hätten wir dich nicht gefunden, könnten wir deine Asche im nächsten Winter zum Streuen der Auffahrt benutzen.“ Vom Tisch erklang Gelächter.
    „Ich kann nichts dafür, dass ich eingeschlafen bin.“
    „Wärst du da gewesen, wo du hingehörst, wäre es niemals zu einer solch gefährlichen Situation gekommen.“
    Erneut sah sie hilfesuchend zu Cian, der aber zuckte nur die Schultern. Herzlichen Glückwunsch, Leah: ein weiterer Glückstopf, der sich als Niete entpuppt. Wie oft willst du noch auf diese Art von Männern reinfallen? Am liebsten hätte sie Cian gegen ein Knie getreten oder an eine andere

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