Liebhaber der Finsternis
sich kaum verkneifen, und als er in die Gesichter der anderen blickte, stellte er fest, dass es ihm nicht allein so erging. Beim ersten Schlag zuckte er zusammen. Er sah die deutliche Spur, die Cians Hand auf ihrem Hintern hinterlassen hatte. Erschauernd ließ er seine Hand über seinen Schritt gleiten. Bei ihm jedenfalls hinterließ die Vorstellung an ihr feuchtes Dreieck eine Wirkung. Bei Gott, er wollte ihr zeigen, was es hieß, ein Unsterblicher zu sein. Seine Eier zogen sich sehnsüchtig zusammen, lange konnte er es nicht mehr zurückhalten. Ein weiterer Blick auf sie war zu viel. Nachher brauchte er auf jeden Fall eine Dusche und kalt hatte sich bereits erledigt.
Als es zu Ende war, drückte Cian ihr ein Taschentuch in die Hand.
„Putz deine Nase und hör auf zu heulen, so schlimm war das auch wieder nicht.“
Er hatte recht, die Schmerzen waren kaum der Rede wert. Sie war kein Mensch mehr, viel schlimmer wog die Demütigung. Als sie aufstand, wollte sie umgehend das Zimmer verlassen. Sie würdigte keinen der Vampire eines Blickes, doch Cians Stimme hielt sie zurück.
„Wo willst du hin?“
„Ich gehe in mein Zimmer, wohin sonst, in diesem Knast?“
„Bleib stehen! Ich werde dich nach unten begleiten. Dein Zimmer für die nächsten zwei Tage und Nächte befindet sich im Keller und ich denke, den Weg wirst du nicht allein finden.“
In ihrem Inneren breitete sich Kälte aus. Sie ließ sich nichts anmerken und verharrte, bis Cian sie eingeholt hatte. Als sie außer Hörweite der anderen war, konnte sie nicht mehr an sich halten.
„Was bildest du dir ein? Du kannst mich mal! Mich hat noch nie ein Mann geschlagen und du glaubst doch nicht, dass ich noch eine Nacht bei dir bleiben werde. Bring mich in den Keller, ich schlafe lieber im Kerker, als weiterhin neben dir zu liegen.“
„Sei vorsichtig mit dem, was du sagst“, drohte er und drehte ihr den Arm auf den Rücken, sodass sie schmerzhaft das Gesicht verzog. „Wenn du es dir mit mir verscherzt, wirst du den Kürzeren ziehen. Es dauert zwar noch ein Jahr, bis du von meinem Blut trinken musst, aber wenn ich es dir verweigere, wirst du sterben. Also überspann den Bogen nicht, wenn du nicht mit den Konsequenzen leben kannst.“
Er schob sie vor sich her die Treppe in den Keller hinab. Am Kerker angelangt schloss er die Tür auf und ließ sie eintreten. Die Zelle war kalt und karg ausgestattet, bis auf eine Pritsche befand sich nichts darin. Von der Decke tropfte Wasser. Sie drehte sich um und sah ihn voller Abscheu an.
„Es war alles deine Schuld und das weißt du. Du bist ein elender Feigling, sonst hättest du das nicht zugelassen“, spie sie ihm entgegen und ging zur Pritsche.
Cian schloss die Zelle ab und verließ ohne ein weiteres Wort den Keller.
Es war kalt und dunkel. Die fremden Geräusche und Gerüche waren nicht tröstlich. „Hallo, du bist ein Vampir“, machte sie sich Mut. Dir kann niemand etwas anhaben, außer vielleicht Werwölfe. Oder war das auch ein Märchen? Sie würde Corben fragen. Nein, ganz bestimmt nicht, rief sie sich ins Gedächtnis, denn auf ihn war sie genau so sauer wie auf Cian. Beide konnten ihr den Buckel runterrutschen. Paimond würde sie fragen. Ob sie sich einfach in eine Fledermaus verwandeln konnte? Dann könnte sie durch eines der vergitterten Fenster entkommen. Das war lächerlich. Wie lange war sie schon hier unten? Verdammt, hier gab es nichts, mit dem sie sich die Zeit um die Ohren hauen konnte. Drecksloch. Wie lange war hier wohl schon nicht mehr sauber gemacht worden? Plötzlich ekelte sie sich bei dem Gedanken, mit nackten Fußsohlen den schmutzigen Boden zu berühren und zog sie schnell auf die Pritsche hinauf. Außerdem brannte ihr Allerwertester. Zugegeben, es war mehr ein kitzelndes Gefühl als ein Schmerz, aber das würde sie nicht zugeben. Sollten sie doch glauben, was sie wollten. Sie fühlte sich zutiefst verletzt. Menschenrechtler hätten ihre wahre Freude an diesen ungehobelten Klötzen. Die würden auf die Barrikaden gehen, um ihre Würde wiederherzustellen. Der ganze Clan konnte sich noch auf einiges gefasst machen: Ungestraft tat ihr keiner so etwas an! Aber was hatte sie ihnen schon entgegenzusetzen? Sie war noch nicht einmal richtig unsterblich. Nichts würde sie ändern können. Es war albern, aber sie bemitleidete sich und angesichts dieser trostlosen Zelle und Cians verändertem Verhalten kamen ihr erneut die Tränen. Sie hatte ein ganzes Leben ohne einen Tag hinter Gittern
Weitere Kostenlose Bücher