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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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und trinke nicht. Ich weiß, worauf Sie hinauswollen, aber meine Abwehrkräfte sind okay.“
    So probierte ich es anders: „Was ist in Ihrem Leben passiert, kurz bevor Sie die Warzen bekommen haben?“
    Beschämt senkte sie den Blick. „Ich habe mich von me inem Mann getrennt.“
    Aha, nun kamen wir dem Kern der Sache schon näher. „Was hat er Ihnen angetan?“
    Ihre Lippen zitterten, wie auch ihre Stimme: „Er hat mich geschlagen. Zuerst nur, wenn er betrunken war, aber dann auch so. Als ich ihn verlassen habe, hat er gedroht, mich mit Gewalt zurückzuholen und einzusperren.“
    Da hatten wir es doch schon! „Haben Sie ihn seither wi edergesehen?“
    „Nein.“
    „Dann war das nur eine leere Drohung gewesen?“
    „Ja, ich bin auch schon darüber hi nweg.“
    „Nein, das sind S ie nicht.“
    Überrascht zuckte ihr Blick zu mir hoch. „Wieso sagen Sie das?“
    „Die Warzen sind eine Schutzreaktion Ihres Körpers g egen Ihren Ex. Ihr Unterbewusstsein weiß, dass er Sie mit den Warzen auf den Schamlippen als Frau nicht zurückhaben will. Darum haben Sie sie entwickelt. Um ihn abzustoßen.“
    „ Glauben Sie? Und wie kriege ich sie los? Gibt es nichts, was mir helfen kann?“
    Ich schaute in ihre ver weinten Augen, deren Dunkelbraun stumpf wirkte durch einen Schmerz, der weit über das Körperliche hinausging. „Doch, es gibt etwas. Aber es muss heute Nacht geschehen. Denn heute ist Vollmond. Dann nehmen ab morgen die Warzen mit den abnehmenden Mond ab.“
    „Ja!“ , heulte Manuela mit verzweifelter Hoffnung. „Ja!“
    „Dann gehe ich mal und bereite alles vor.“ Ich erhob mich. „ Und kein Wort zu irgendwem! Bis dann!“
    „Tschüss , Xenia“, riefen mir die beiden Frauen hinterher.
    Ich trat nach draußen in den Flur un d fragte mich, worauf ich mich da bloß eingelassen hatte. Andererseits konnte ich dieser armen Frau nicht meine Hilfe verweigern. Natürlich konnte ich das nicht!
    Auch wenn das unter Umständen wieder Ärger bedeutete.

    Nachdem ich meinen maulenden Sohn Max ins Bett geschickt hatte, packte ich meine beiden Körbe und machte mich auf den Weg in die Klinik und hoffte, bloß keinem Arzt zu begegnen. Aber das war ja auch wenig wahrscheinlich Sonntag Nacht, oder?
    Am Portier kam ich ohne Probleme vorbei, denn er erkan nte mich erfreut als „die coole Hebamme, die gestern Nacht die Ärzte aufgemischt hat“. Auch in der Gynäkologie war das Glück mir hold. Nicht mal eine Nachtschwester lief mir über den Weg, als ich mich in das Zimmer von Doris und Manuela schlich.
    Sie erwarteten mich schon.
    „Manu will, dass ich bleibe“, eröffnete mir Doris gleich.
    „Aber am besten bringst du Leonhart ins Neug eborenenzimmer“, ordnete ich an. Die verschwörerische Heimlichkeit unseres Vorhabens machte das Duzen unerlässlich. „Denn Babygeschrei würde unsere Konzentration erheblich stören. Aber beeil dich!“
    Wer wusste, wie viel Zeit uns blieb!
    Rasch holte ich die Windlichter aus meinem Korb, zündete sie an und verteilte sie auf dem Boden in einem Kreis um Manuelas Bett. Das künstliche Licht schaltete ich aus, wodurch der Schein der Kerzen den Raum verzauberte, als wäre er ein anderes Zimmer.
    „Kann ich auch was tun?“ Manuelas Tonfall hatte etwas Feierliches. Allein daran konnte ich hören, dass die Aktion mit großer Wahrscheinlichkeit von Erfolg gekrönt sein würde.
    „Ja, du kannst dich ausziehen und nackt aufs Bett legen. Und egal, was ich tue, beweg dich nicht!“
    Sie zerrte sich das Nachthemd über den Kopf, warf es auf einen Stuhl außerhalb des Kerzenkreises und l egte sich auf das Bett, die Hände gefaltet auf dem Bauch. Wie bei einer Bestattung.
    Sofort nahm ich ihre Hände und drapierte sie beidseitig n eben ihren Körper. Sie hatte üppige Brüste und eine schmale Taille. Und sie würde eine bildschöne Frau sein, wenn sie die Warzen los wäre.
    Doris kam zurück und zog leise die Tür zu. „Mich hat ke iner gesehen, keine Sorge!“
    Sie blickte sich um. „Wow! Kann ich auch was he lfen?“
    „Ja.“ Ich winkte sie her. „Komm in den Kreis und halte den Korb!“
    Vorsichtig stieg sie über den Ring aus flackernden Windlichtern und nahm den Korb entgegen, den ich ihr in die Hand drückte. Aus meinem anderen holte ich eine gewölbte Muschel, die ich schnell am Wasserhahn im Klo füllte und in Manuelas Bauchnabel stellte – „Nicht bewegen!“ - einen Bergkristall, den ich zwischen ihre Brüste legte, eine rote Kerze, die ich anzündete und in ihre rechte

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