Liebhaberstück Xenia (German Edition)
Böses dachte. Ich glaube, wir müssen mal ein paar Takte reden, meine Liebe!“
„Oh, das hat I hr Herr Kollege bereits ausgiebig besorgt!“ Ich feuerte einen gereizten Blick auf den Riesen ab.
„Gerüchten zufolge“, fügte d ieser seinem unangebrachten Grinsen hinzu, „soll ich Sie sogar auf meinen Schreibtisch geworfen haben, Xenia. Das hat mir gerade Schwester Rosie erzählt.“
Das Schlachtschiff dr ehte sich zu seinem Kollegen um. „Ach ja?“
„Bitte, ich will nicht, dass Xenia we gen mir Schwierigkeiten bekommt“, rief Doris. „Sie hat mir so sehr geholfen.“
Das Schlachtschiff wandte sich mir zu. „Wie auch immer. Jetzt müssen Sie das Zimmer verlassen, denn wir müssen hier eine Untersuchung vornehmen.“ Er trat zu der Frau mit den kastanienroten Haaren und blätterte in den Zetteln, die er in der Hand hielt. „Manuela Weiger, nicht wahr?“
„Manuela Weigel“, berichtigte sie. „Und Xenia soll ble iben. Bitte!“
„Wie sie wollen!“ Er schaute auf Doris, worauf Manuela Weigel gleich ausrief: „Sie stört mich auch nicht.“
„Na ja dann.“ Schwungvoll fegte er ihre Bettdecke beiseite und schob ihr Nachthemd hoch. Sie kooperierte, indem sie ihre Beine anwinkelte und auseinanderstellte.
Der Chirurg zog sich Einmalhandschuhe an, beugte sich zwischen die Beine der Frau und tastete ihre Schamregion ab. Ich trat hinter ihn und lugte interessiert über die Schultern.
Und musste meine ganze Professionalität zusammenne hmen, um mein Erschrecken zu verbergen. Die gesamten rasierten Schamlippen der Frau waren mit Warzen unterschiedlicher Größe übersät, einige davon schorfig aufgerissen und mit blutigen Krusten bedeckt.
D ie behandschuhten Pranken des Doktors untersuchten die warzenbedeckte Haut mit unerwarteter Zartheit. Dann richtete er sich auf und stieß mit mir zusammen. Absicht? Rasch brachte ich einen Schritt Sicherheitsabstand und ein genervtes Schnauben zwischen uns.
Er wandte sich an das Schlachtschiff: „Die Papillome sind nicht gestielt, wachsen infiltrativ. Um sie weg zu präparieren, müsste ich so viel Gewebe entfernen, dass nichts mehr da wäre von den Labien. Es ist inoperabel. Du musst das konservativ behandeln.“ Er zog seine Handschuhe aus, stülpte sie dabei geschickt ineinander und warf sie zielsicher in den Abfalleimer neben der Tür.
„Das haben wir schon .“ Das Schlachtschiff fuhr sich über die grauen, drahtigen Haare. „Das ganze Programm haben wir schon durch inklusive des ganzen alternativmedizinischen Krams von Eigenbluttherapie bis Homöopathie. Elvira hat sich da schon verkünstelt. Komm, ich zeig dir ihre Aufzeichnungen!“ Er blätterte in den Zetteln. „Halt nein, die habe ich noch auf meinem Schreibtisch. Ich schau gleich mal.“
Schon rauscht e er davon. Der Riese folgte ihm. Allerdings nicht ohne mir zuzuwinkern.
„Können S ie mir helfen, Xenia?“ Manuela Weigel deckte sich wieder zu und sah mich flehentlich an. „Eigentlich bin ich hier, weil Dr. Messinger von Operieren gesprochen hat. Aber anscheinend geht das jetzt auch nicht. Ich habe das seit fünf Jahren. Keine Behandlung hat was geholfen. Und seitdem habe ich auch keinen Sex mehr, weil ich mich schämen würde, mich so vor einem Mann zu zeigen.“ Sie brach in Tränen aus. „Ich will endlich wieder Sex haben!“
„Das verstehe ich .“ Und wie ich das verstand!
Mitfühlend setzte ich mi ch zu ihr auf die Bettkante. „Und die Alternativmedizin ist auch schon ausgereizt?“, griff ich besorgt den Gedanken des Schlachtschiffes auf. „Wurde schon Warzengewebe entnommen, aufbereitet und Ihnen injiziert?“
„Ja, auch schon“, schluchzte sie. „Es wurde auch schon was eingeschickt und ein spezifischer Impfstoff herg estellt. Aber das hat alles nichts geholfen. Gar nichts!“ Ihr Kopf ruckte hoch, ihre Hand packte meine. „Bitte helfen Sie mir, Xenia! Hebammen haben auch früher so Sachen gemacht wie Warzen besprochen, oder?“
„Mit einfachem Warzenbesprechen ist es aber hier nicht g etan“, gab ich zu Bedenken. Drastische Veränderungen wie die bei Manuela erforderten drastische Maßnahmen. „Die Frage ist, warum haben Sie die Warzen?“
„Ich weiß auch nicht. Sie sind einfach g ekommen.“
„Neigen Sie dazu, Warzen zu b ekommen?“
Ratlos schüttelte sie den Kopf. „Nein.“
„Wie ernähren Sie sich? Gesund oder eher nachlässig?“
„Sehr gesund.“ Sie nickte mit Nachdruck. „Viel Obst, S alat und Gemüse. Alles aus dem Bioladen. Ich rauche nicht
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