Liebhaberstück Xenia (German Edition)
gingen weiter an den Megalithen entlang.
„Und jetzt sind Sie wieder dran, mir eine Frage zu beantworten!“, schwenkte er um. „Darf ich Ihr Interesse an dem Thema so deuten, dass meine Chancen bei Ihnen inzwischen gestiegen sind?“
„Nein . Ich habe nur gefragt, um zu lernen. Ich habe Ihnen gesagt, dass es einen Mann gibt, der vielleicht das ist, was ich immer gesucht habe. Ich wollte nur noch schnell ein paar Informationen sammeln über das, was Männer so wollen, denn vielleicht nützen sie mir ja was bei ihm.“
„Ich wäre gern bereit, Ihnen noch mehr Kenntnisse zu vermitteln.“ Sein Tonfall wurde eindringlicher. „Praktische Kenntnisse. Die könnten Sie danach bei Ihrem Prinzen auf dem weißen Pferd eins zu eins realisieren. Das würde Ihnen großen Spaß machen.“
Ich schüttelte nur den Kopf.
„Jetzt müssen wir aber wirklich gehen!“, rief Freya zu uns herüber. Sie lief quer durch den Steinkreis, einen maulenden Mick im Schlepptau.
Ich folgte ihr, wurde jedoch von Thorsten Hartmann am Arm festgehalten. Er sah mir in die Augen und sprach: „ Was halten Sie von einer Wette?“
„Eine r Wette?“
„Ja. Ich bringe Sie dazu, dass Sie mich bitten , Sie zu nehmen. Wenn ich das schaffe, schenken Sie sich mir für mein Traumwochenende, an dem Sie alles für mich tun, was ich will. Als meine persönliche Jeannie .“
Er ließ es zu, dass ich meinen Arm aus seinem Griff wand. Langsam schlenderten wir dem Brautpaar hinterher, das b ereits auf dem Weg zum Auto war.
„Also, was sagen Sie ?“, bohrte er weiter. „Nehmen Sie die Wette an oder kneifen Sie feige, weil Sie Angst haben, Sie könnten mir nicht widerstehen?“
„Sie haben noch nicht gesagt, was ich als Gegenle istung kriege, wenn Sie die Wette verlieren.“
„Okay, w as wollen Sie? Dass ich Ihnen ein Wochenende lang gehöre und Ihnen jeden Wunsch von den Augen ablese? Das geht in Ordnung!“
„Nein, wenn Sie die Wette verlieren, werden Sie mich in Zukunft nie wieder anmachen!“ Schließlich konnte ich das nicht gebrauchen, wenn ich mit Colin eine feste Beziehung eingehen würde.
Er blies scharf die Luft aus. „Das ist hart. Gut, der Deal gilt! Jetzt müssen wir nur noch einen zeitlichen Rahmen stecken. Ich schlage vor, wir nehmen einen Monat. Das ist überschaubar. Einen Monat ab heute. Nein, besser ab morgen.“
„Zu lange! Wo ist Ihr Sportsgeist? Nehmen wir die Zeit hier auf Orkney !“ Heute Nacht würde der Doktor vor Übermüdung ins Bett fallen und morgen würde Colin kommen. Die Wette würde ich locker gewinnen.
So was von locker!
„Das lässt mir verdammt wenig Zeit!“ Kritisch schabte sein Daumen über seinen Dreitagebart.
„ Wer ist jetzt derjenige, der feige kneifen will? Aber gut, dann vergessen Sie die Wette, wenn Sie denken, dass Sie….“, ich machte eine berechnende Kunstpause und setzte dann gemein hinterher: „…dass Sie versagen!“
Natürlich ging er in diese Falle. In seinen Augen blitzte es kämpferisch auf, sein Lächeln nahm die Herausforderung an. „Also gut! Die Wette gilt!“ Er reichte mir die Hand.
Ich schlug ein und lächelte über sein siegessicheres Grinsen. Seine Hand war groß, stark, warm und hielt meine länger fest als nötig, bis ich sie ihm endlich entreißen konnte.
Der würde sich noch wu ndern!
„Das ist überhaupt kein Problem!“ behauptete Mrs. Sinclair. „Die Tür geht zwar nicht ganz zu, Sie können sie aber so anlehnen, dass sie nicht aufschwingt. Wie mein Mann das wieder geschafft hat, ist mir ein Rätsel.“
Kopfschüttelnd bewegte sie die Badezimmertür, die im oberen Scharnierbereich eindeutig zuviel Spielraum hatte. „Er muss irgendwie mit der Leiter dagegen gestoßen sein, als er die Glühbirne ausgewechselt hat. Die Tür ist aber nur ein bisschen schief. Kein Problem, mein Schwager hat zugesagt, die Tür morgen zu richten. Er ist handwerklich sehr geschickt. Bis Sie von der Hochzeitsfeier zurück sind, ist die Tür wieder wie neu!“
„Eigentlich wollte ich he ute Abend baden“, eröffnete ich ihr.
„Kein Problem!“ Mrs. Sinclair nahm ein Stück graue Wellpappe von der beigefarbenen Badezimmerkommode im 70ger-Jahre-Stil. Die Pappe hing an einer Schnur und trug die ungelenke Aufschrift „Please do not disturb!“ – Bitte nicht stören! – in schwarzem Edding. Mrs. Sinclair hängte sie außen an die Badezimmertür.
Währenddessen kam Mick die Treppe he rauf.
„Sehen Sie !“, rief die Pensionswirtin guter Dinge aus. „Niemand wird Ihr Bad
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