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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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deutlich mehr Sorgfalt zu, als er beim Öffnen hatte walten lassen. Er hatte ein großes Handtuch mitgebracht, das er achtlos auf die 70ger-Jahre-Kommode fallen ließ.
    Meine Beklemmungsattacke niederzwingend beschloss ich, mich nicht wie üblich vor Hartmann lächerlich zu machen, sondern die Angelegenheit souverän zu regeln. Als Frau von Welt teilte ich ihm gelassen mit: „Wie Sie sehen und am Schild außen an der Tür hätten lesen können, ist hier bereits besetzt! Wenn Sie also bitte so freundlich wären und in zehn Minuten wiederkommen würden! Ich verspreche auch, mich zu beeilen.“
    Dann würde ich eben das Körperpeeling wegla ssen.
    „Nur keine Umstände !“, erwiderte er. „Wir werden schon klarkommen!“ Seine Augen wanderten über die gesamte Länge der Badewanne. Und zurück zu meinem Gesicht.
    Ein hastiger Blick zeigte mir, dass der Badeschaum alles von mir verhüllte, was verhüllt gehörte. Die Erleichterung darüber blieb mir allerdings im Hals stecken, als ich sah, wie Hartmann sein Hemd auszog. Dann sein T-Shirt, eins dieser mausgrauen vom Boxverein.
    Oh Gott, ich hatte ganz vergessen, wie beeindruckend das Spiel seiner gewaltigen Muskeln war, wenn sie sich kontrahierten und die Haut vorwölbten! Zum Beispiel die Muskulatur seiner Arme, als er sich den Gürtel öffnete und die Jeans auszog.
    „Verschwinden Sie !“, schrie ich, als sich meine Stimmbänder endlich aus der Erstarrung lösten. „ Raus! “
    Er lächelte überheblich und zog sich weiter aus.
    Panisch suchte ich nach etwas, mit dem ich mich verteid igen konnte. Geschickt wich er der fliegenden Mystic-Aquamarin -Seife aus.
    Es folgte die Körperlotion. Hartmann duckte sich weg, die Flasche knallte hinter ihm gegen die Tür und fiel a uf den Boden, wobei der Inhalt auslief, das kostspielige Zeug.
    Ich beugte mich aus der Wanne und griff nach dem nächstbesten Gegenstand, dem Handy – nein, besser doch nicht das Handy! – ließ es los und nahm stattdessen die Bürste. Dieses Mal hatte ich Erfolg, denn die Bürste traf den Doktor an der Schulter. Dennoch zog er sich weiter aus. Sichtlicher erheitert.
    Mit nichts am Leib außer seinen Muskeln und seiner A nmaßung kam er auf die Badewanne zu.
    „ Oh, mein Gott!“, hauchte ich panisch.
    „Danke !“, sagte er. „Aber es genügt mir trotzdem nach wie vor, wenn Sie mich Thorsten nennen.“
    „ Verschwinden Sie! “
    „ Stellen Sie sich vor, wie viel Wasser wir sparen, wenn wir uns das Bad teilen! Und Energie. Klimaschutz ist doch sicher ein Thema für Sie, oder?“
    Der Wasserspiegel stieg beträchtlich, als der Kerl sich mir gegenüber setzte und mit einem behaglichen Stöhnen seine langen Beine ausstreckte. Ich zuckte zusammen, als seine männlich-kratzigen Unterschenkel rechts und links an mir entlangschrammten.
    Ich zog meine Beine sofort an und verschränkte die Arme vor den Knien. Die Wassertemperatur hatte sich mit einem Mal stark erhöht. Wie war das möglich? Die Hitze ließ meinen Puls pochen, mein Gesicht glühen und meine Gedanken galoppieren.
    Rau s springen?
    Ja, aber dann würde er mich nackt sehen ! Und sich über meine Flucht totlachen!
    Egal! Jetzt ist nicht die Zeit, sich zu zieren. Wer weiß, was noch alles passiert, wenn ich noch weiter zuwarte!
    Und dann kam es auch schon, denn wie beiläufig legte er seine Hand auf mein Knie und fragte: „Soll ich Ihnen den Rücken ei nseifen?“
    Okay, Flucht!
    Ich setzte an, aus der Wanne zu springen, und stellte fest, dass ich es nicht konnte. Hartmanns Hand, soeben noch lässig auf meinem Knie, lastete nun plötzlich auf meiner linken Schulter und drückte mich zurück ins Wasser.
    „Nicht doch !“, spottete er grinsend. „Wir wollen doch nicht riskieren, dass das Wasser überschwappt! Frau Sinclair würde das nicht gefallen. Entspannen Sie sich! Sie sind ja völlig verkrampft. Genießen Sie doch einfach das Bad!“ Er zog seine Hand von meiner Schulter.
    Und jetzt?
    Fuß hochreißen, damit nach ihm treten, und dann Flucht!
    Ja, aber damit käme es zu einer wilden Balgerei mit ihm im Wasser! Mit einem nackten Hartmann. Das konnte unkontrolliert enden!
    „Was wollen Sie überhaupt hier ?“, fuhr ich ihm erbost an. „Sollten Sie nicht auf dem Weg nach Stromness sein, um die Ringe zu kaufen? Wenn Sie nicht sofort losfahren, hat der Laden geschlossen. Die werden nicht ewig auf Sie warten!“
    „ Ich habe vorhin dort angerufen und gefragt, wann die Ringe fertig sind. Zwei Stunden brauchen sie noch, meint die

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