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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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für die Emotionen zuständig ist.“
    „Ja, eine sehr alte Gehirnstruktur, schon bei den Reptil ien vorhanden, die diese wundervolle Fähigkeit haben, sich zu regenerieren. Wussten Sie, dass das Limbische System einen direkten Einfluss auf die Körperabwehrkräfte hat?“
    „Ja, ich bin zwar nur ein verdammter Chirurg, aber ich eri nnere mich dunkel.“
    „Diese alten Gehirnstrukturen und die anderen materiellen Bereiche des Unterbewusstseins können nur durch Bilder aktiviert werden. Und die Bilder habe ich der Patientin gegeben. Das hat ihre Selbstheilung in Gang gesetzt.“ Und das offenbar erfolgreich.
    „Funktioniert das immer?“
    „Nein. Nur wenn der Patient dafür offen ist. Diese Patie ntin war es.“ Ich nahm einen Schluck von dem Campari Orange. „Das ist nur die primitive Variante einer Erklärung. Es gibt noch andere, weitaus anspruchsvollere Ansätze. Aber das würde nun zu weit führen.“
    „Sie überraschen mich echt, Xenia. Das Gespräch müssen wir bei Gelegenheit fortsetzen. Wie wär’s mit morgen Abend?“
    „Nein.“
    „Wann würde es Ihnen passen?“
    „Gar nicht.“
    „Zicke!“
    „Mistkerl!“
    Er lächelte und winkte die Bedienung heran, eine kurvenreiche Brünette mit einer rauchigen Stimme, in der unverhülltes Sex-Appeal sowie mindestens eine Schachtel Marlboro mitschwangen, als sie den Doktor nach seinen Wünschen fragte.
    Doch e r wollte lediglich die Rechnung bezahlen, die ganze, legte noch ein sehr üppiges Trinkgeld drauf und erwiderte das intime Lächeln, das die Brünette ihm mitsamt ihrer Vollbusigkeit entgegenwölbte.
    Als sie sich hüftschwingend entfernt hatte, schlug ich Tho rsten Hartmann vor: „Wie wäre es zum Beispiel mit der?“
    „Hatte ich schon“, war seine lapidare An twort.
    „Ach!“
    „Eifersüchtig?“
    „ Sicher nicht!“
    Nachdem wir das Lokal verlassen hatten, legte sich rasch ein muskulöser Arm um mich. Ich fuhr schon meinen Ellbogen aus, da merkte ich, dass es Mick war. Er beugte sich vertraulich zu mir herunter. „Upline, du hast doch nichts dagegen, wenn ich mit Freya schon mal voraus fahre? Du weißt schon, ein bisschen mit ihr allein sein. Mach dir keine Sorgen! Ich bringe sie unversehrt zu deiner Wohnung. Später.“ Und lauter über meinen Kopf hinweg: „Du fährst Xenia doch heim. Alter, oder?“
    „Klar!“ , kooperierte sein Bruder, bevor er sein klingelndes Handy herauszog und den Anruf entgegennahm.
    Mick drückte mir einen Kuss auf die Stirn. „Also dann tschüss!“ Und ging.
    Endlich löste ich mich aus meiner Erstarrung und begann zu argumentieren: „Nein, warte, Mick, nicht, ich wollte eigentlich nicht…“
    „Ich wusste, dass du dafür Verständnis hast !“, rief Mick mir zu. Und weg war er. Mit Freya. Ohne mich.
    „ Mistkerl!“, rief ich ihm hinterher.

    „Wollen wir?“, fragte Thorsten Hartmann, steckte sein Handy in die Jackentasche und deutete auf einen nachtblau glänzenden Audi, dessen Zentralverriegelung wie zur Bestätigung seiner Worte mit einem kurzen, herrischen Aufblitzen der Blinker aufschnappte. Ganz Kavalier öffnete mir Hartmann die Beifahrertür.
    „Ich überlege“, antwortete ich wahrheitsgemäß, „ob ich nicht in die Bar zurückgehen, um ein Telefonbuch bitten und mir ein Taxi rufen soll.“
    „So dämlich werden Sie doch nicht sein!“, erwiderte er. „Ihr Auto steht doch bei Mick, oder? Und ich fahre sowieso in die Richtung.“
    Ich stand noch immer unschlüssig da.
    „Kommen Sie schon!“, sprach er weiter. „Oder trauen Sie etwa Ihren eigenen Gefühlen nicht?“
    „Oh, doch, das t ue ich!“ Demonstrativ stieg ich ein. Und bereute einen Moment später meinen Entschluss.
    Aber wenn ich jetzt aus dem Auto gesprungen und z urück in die Bar geflüchtet wäre, hätte ich mich dann lächerlich gemacht? Und wenn ja, spielte das eine Rolle, denn es…
    Das Auto fuhr los , womit sich meine Erwägungen erübrigten. Es gab wenig Verkehr für Berliner Verhältnisse. Nach etlichen Ampelüberkreuzungen sagte Thorsten Hartmann: „So schweigsam heute?“
    „Wozu reden?“
    „Da stimme ich zu. Ich weiß auch was Besseres, das wir stattdessen tun könnten.“
    „Ich nicht.“
    Das brachte ihn für eine ganze Weile zum Schweigen, bis er wieder damit anfing: „Was würden Sie tun, wenn ich Sie nicht zu Micks, sondern zu meiner Wohnung bringen würde?“ Der Humor in seiner Stimme ließ mich hoffen, dass er es nicht erst meinte.
    „Dann“, antwortete ich kühl, „würde ich mir endgültig

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