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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Jörgs Frau abgenommen habe! Ich fasse es nicht!“
    „Du verstehst das falsch, Upline ! Es besteht für dich überhaupt keine Gefahr, echt nicht! Also, warum regst du dich auf? Und außerdem sehe ich ja, dass er sich bei dir die Zähne ausbeißt. Du musst nur einfach so weiter machen und ihn knallhart abblitzen lassen. Dann passt das schon!“
    „ Hast du etwa Gefallen daran zu sehen, wie er bei mir abblitzt? Aus Schadenfreude?“
    „ Nein. Ich sehe euch nur gerne zusammen, weil er…“
    „Weil er was ?“
    „Weil er bei dir …“
    „Weil er bei mir was ?“ Ungeduldig trommelten meine Finger auf mein Notizbuch.
    „Weil er bei dir lachen kann.“
    Ziemlich überrascht schnaubte ich: „Falls du damit andeuten willst, dass er mich immer in Verlegenheit bringt und sich dann über mich totlacht, dann hast du sicher Recht. Doch das ist nichts, was ich besonders toll finde!“
    „ So meine ich das nicht. Ich sehe nur, dass er anders ist, wenn er mit dir zusammen ist. Glücklich irgendwie. Du bringst ihn zum Lachen, und er hat nicht mehr gelacht seit…“
    „Seit wann?“ Unbehagl ich blickte ich zu Herrn Engelrich, der sich gerade von der Begeisterung über seinen eigenen Vortrag hinreißen ließ. Es gehörte sich sicher nicht, zu schwätzen, wenn die Upline eine Rede hielt, doch das musste ich jetzt wissen: „Also, seit wann?“
    „Das darf ich d ir nicht sagen“, wand sich Mick. „Thorsten erschlägt mich sonst!“
    „Ach! Ihm plauderst du über mich ja auch alles aus! Dass ich in Scheidung lebe, keinen neuen Partner habe, das alles wusste er über mich. Von dir! Ich hätte allen Grund, dich zu erschlagen. Und dann wagst du es, jetzt den Zimperlichen zu spielen, wenn zur Abwechslung ich mal was wissen will?“
    Mick zeigte sein charmantes Mick-Lächeln, das nur er z ustande brachte. „Das liegt wohl daran, dass dein rechter Haken nicht ganz so fies sein dürfte wie der von Thorsten.“
    „Darauf würde ich nicht wetten !“, zischte ich.
    „…und wie das geht, zeigt Ihnen jetzt Frau Sachs!“, konnte ich gerade noch Engelrichs Worte aufschnappen.
    Mick und ich fuhren auseinander. Gleichzeitig ä rgerte ich mich, dass ich mich ertappt fühlte wie ein Schulmädchen im Matheunterricht. Hatte ich das nötig?
    Schließlich bin ich Stufe-4-Leader!
    Mick scha ute so unschuldig in die Runde, wie nur er es konnte, so dass die Blicke aller von ihm aerodynamisch abglitten und auf mir haften blieben.
    „Wie bitte ?“, stieß ich hervor. Dies würde mein letztes Engelrich-Senkrechtstarter-Treffen werden, das beschloss ich jetzt.
    „Würden Sie uns zeigen, wie man eine Terminabsprache macht ?“, präzisierte Herr Engelrich, wobei er einen leicht genervten Unterton nicht ganz verbergen konnte.
    „Oh, ja, natürlich !“, flötete ich, zog mein Handy heraus und fingerte in meinem Timer. Auf das hier war ich nicht vorbereitet. Engelrich wusste, dass ich als Stufe-4-Leader keinen Strich mehr machen wollte. Wie konnte er dann das hier verlangen?
    Dann fand ich die Rettung: Frau Gerhardts Telefonnummer. Ich wählte und erreichte sie prompt: „Hallo Frau Gerhardt, hier ist Sachs.“
    Frau Gerhardt war freundlich wie immer und untröstlich, dass sie es zur öffentlichen Konzeptpräsentation neulich nicht geschafft hatte, aber die Familie, das Wetter, die Kunden, die weltpolitische Lage…
    „Aber das macht doch nichts, Frau Gerhardt“, beruhi gte ich sie. „Um was es bei dem Vortrag ging, kann ich Ihnen auch kurz erklären. Was halten Sie davon, wenn wir die Details ganz entspannt bei einer Tasse Kaffee besprechen? Passt es Ihnen am Donnerstag um 16 Uhr? Ja? Also dann bis Donnerstag! Und bis dahin eine gute Zeit! Tschüss!“
    Elegant schaltete ich das Handy aus und ließ es in meine Handtasche gleiten. Meine Ehre war wieder hergestellt. Herr Kindelhauser lächelte mir zu, und Herr Engelrich schien zufrieden.
    Und wieder hatte mich Thorsten Hartmann in Schwierigkeiten gebracht! Obwohl er noch nicht mal da war! Meine Erfahrung ist, dass alle Frauen gleich sind, und an Ausnahmen glaube ich schon lange nicht mehr. Der Mistkerl!
    Doch wie konnte ich ihn aus meinen Gedanken vertre iben, aus meinen Tagträumen, in die er permanent einbrach mit der Unbeirrbarkeit eines Serienkillers?
    „Sie sehen“, bemerkte Herr Engelrich in die Runde, als auch Frau Nettelberg einen Termin gebucht hatte, „die Terminabsprache ist wirklich kein Hexenwerk!“
    Hexenwerk!
    Natürlich! In irgendeinem meiner Bücher über Magie stand

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