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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Sie tatsächlich mal ein treuer Ehemann waren.“
    „War ich.“
    „Und was ist dann passiert?“
    „Sie sind sehr neugierig. Darf ich das so interpretieren, dass Sie nun doch an mir intere ssiert sind?“
    „Sie dürfen das so interpretieren, dass es mein Recht ist, einem Mann Fragen zu stellen, der sich ungebeten in mein Zi mmer und mein Bett drängt! “
    Sein Brustkorb senkte sich in tiefem Ausatmen. „ Okay, aber wir machen das so: Ich beantworte Ihnen die Frage und dann beantworten Sie mir eine Frage. Und dann lassen wir das Thema, okay?“
    „ Das ist fair.“ Ich hob meinen Kopf und sah ihn an. Das Mondlicht, das von draußen herein drang, ließ erkennen, dass er mich anlächelte.
    Wieso hatte ich nur ein so derart unangemessen wohliges Gefühl? Nachdem er mich erst vor einer Minute so wütend gemacht hatte! Eigentlich sollte ich ihn aus dem Zimmer werfen, nach dem, was er sich geleistet hatte!
    Seltsam, dass ich mich bei dem ganzen Gerangel mit ihm vorhin nicht einen einzigen Augenblick lang wirklich bedroht gefühlt hatte. Und instinktiv wusste ich, dass er gehen würde, sollte ich ihn aus dem Zimmer weisen.
    Deshalb tat ich es nicht.
    „Was ist also passiert mit Ihrer Ehe?“, bohrte ich weiter.
    „Das, was bei allen meinen festen Beziehungen passiert ist.“
    „Sie hatten noch mehr feste Bezi ehungen?“
    „Vor meiner Ehe war ich schon einmal fast verheiratet, und einmal habe ich es immerhin bis zur Verlobung geschafft. Und passiert ist immer das Gleiche.“
    „Und was?“
    „Mein Beruf, denke ich.“
    „Ihr Beruf?“ Ich versuchte, sein Gesicht im Mondlicht zu lesen.
    „Ja, es war immer mein Beruf.“ Er strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn. „Mein Beruf ist es, was die Frauen anzieht. Jede will die gut situierte Frau Doktor sein, Kreditkarten, soziales Prestige, Dinnerparties mit dem Oberbürgermeister und so. Aber dann haben sie meine Realität kennengelernt – Nachtschichten, Notfälle, Wochenenddienst. Und nebenbei noch das Boxen. Keine Dinnerparties mit dem Oberbürgermeister. Höchstens mal ’ne Grillfeier mit den Kumpels vom Boxclub. Bald fühlten sie sich vernachlässigt und suchten sich Männer, die ihnen mehr Zuwendung und Freizeitaktivitäten geboten haben.“
    „Was für dumme Frauen!“
    Seine Augen bekamen einen seltsamen Ausdruck, den ich in der Dunkelheit weder richtig erkennen noch deuten konnte. Vielleicht bildete ich es mir auch nur ein. Seine Fingerknöchel strichen sanft über meine Wange. „Und was war’s bei Ihrer Ehe?“
    „Die Ödnis“, gab ich zur Antwort.
    „Die Ödnis?“
    „Kennen Sie nicht die Ödnis der Ehe, wenn die Leide nschaft weg ist, der Alltag schal wird und die Gefühle verdorren in einer trostlosen emotionalen Wüste?“
    „Doch, das kenne ich.“ Er drückte meinen Kopf zurück auf seine Brust. „Und wie ich das kenne!“
    „Und wie ist Ihre Ehe…?“
    Seine Fingerspitzen unterbrachen mich und verschlossen meinen Mund. „Schschsch. Keine Fragen mehr!“
    Das respektierte ich. Und schlief ein in seinem Arm.

    Das Piepsen meiner Armbanduhr weckte mich aus dem Schlummer.
    Schnurrend wie eine Katze räkelte ich mich an dem musk ulösen Körper, dessen einer Arm und einer Schenkel auf mir lagen, stoppte aber sofort, als mir bewusst wurde, was ich da tat.
    Thorsten Hartmann griff über mich hinweg, fingerte an meiner piepsenden Uhr herum u nd knurrte: „Machen Sie es aus! Oder ich töte es!“
    Ich lächelte in sein verdrießliches Gesicht, erhellt vom Morgenlicht, das durch die Fenster drang und sich in kratzigen Bartstoppeln verlor. Da ich Erbarmen hatte, nahm ich ihm die Armbanduhr aus den ungeduldigen Händen und schaltete den Ton ab. Überrascht stellte ich fest, dass ich den Drang niederkämpfen musste, mich behaglich zurück an Thorsten Hartmanns verschlafenen Körper zu kuscheln.
    …eine hochnäsige Zicke, die mal wieder ordentlich durc hge…
    Unter Einsatz all meiner Selbstdisziplin erhob ich mich, verschwand ins Bad und richtete mich her. Als ich zurückkehrte, nun ganz gestylte Businesslady, lag Hartmann noch immer im Bett. Schlafend. Ich rüttelte ihn wach.
    Und erntete einen unwillig gemu rmelten Fluch.
    „Hören Sie zu , Doktor Morgenmuffel!“, eröffnete ich mit schwindender Geduld. „Wir müssen jetzt raus, sonst kommen wir zu spät.“
    Er stöhnte, machte jedoch keine Anstalten, die Augen zu öffnen, geschweige denn sich zu erheben. Ich rüttelte ihn heftiger und sprach: „Sie gehen zuerst zum Frühstück. Und

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