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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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transportierte einen Schwall Verärgerung, welcher der von Horst in nichts nachstand. „Ein bisschen Spaß nur, ohne Getue, ohne Verpflichtung. Was ist denn da schon dabei?“
    Schnelle, unkomplizierte Spermienentle erung!
    „Das ist nicht das, was ich von einem Mann will “, erklärte ich.
    „W as war es doch gleich noch, was Sie von einem Mann wollen? Ach ja, die wahre Liebe!“, höhnte er mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Die gibt es nicht. Liebe ist nur eine chemische Reaktion, eine neuronale Reizung im Gehirn, eine Ausschüttung von Neurotransmittern zwischen bestimmten Nervenzellen. Eine Illusion, sonst nichts.“
    „Nach meinen Erfahrungen…“
    „Nach Ihren Erfahrungen?“, unterbrach er mich unwirsch. „Mit wie vielen Männern hatten Sie denn schon Sex?“
    Die Wahrheit rutschte mir heraus, bevor ich richtig nac hdenken konnte: „Ich hatte nur mit einem Mann Sex. Und das war der, den ich geheiratet hatte, weil ich ihn fälschlicherweise für die Liebe meines Lebens hielt.“
    „Was, echt, nur mit einem Mann?“ Sein Tonfall wechselte von ärgerlicher Belehrung in echte Überraschung.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Irene nun doch ihre sensationshungrigen Lauscher auf Empfang stellte. Ich reduzierte mein Schritttempo, um eine noch größere Sicherheitszone zu schaffen.
    Hartmann passte sich meiner Geschwindigkeit an und ä ußerte: „Das ist ja schlimmer mit Ihnen als ich dachte! Mit nur einem Mann? Und seit wann leben Sie schon getrennt von Ihrem Ex? Zwei Jahre, drei? Und die ganze Zeit keinen Sex ? Das ist nicht Ihr Ernst!“
    Was , wenn er erst die ganze Wahrheit über mein Eheleben kennen würde! Ich fauchte: „Ich wusste, dass Sie das nicht verstehen!“
    Das Grunzen, mit dem er antwortete, war nicht zu de uten, und sein Gesichtsausdruck, den ich mit einem kurzen Seitenblick erfasste, drückte irgendetwas aus zwischen Fassungslosigkeit und Verachtung.
    „Und außerdem würde ich gern meine Rechnung selber zahlen!“, setzte ich nach.
    „We lche Rechnung?“
    „Die von Pension Lochleitner.“
    „Ach die. Vergessen Sie’s!“
    „Sagen Sie schon, was schulde ich Ihnen?“
    „Ich sagte, vergessen Sie’s! Sie schulden mir gar nichts.“ Dann gingen wir eine Weile schweigend nebeneinander her.
    Zum Glück waren wir bald bei einem anderen Gasthaus angelangt. Nur um festzustellen, dass es erst in einer Stunde öffnen würde.
    „Wir müssen tolerant sein! Wir müssen tol erant sein!“
    Wir kehrten um in Richtung Hotel Seeblick .
    „Was ist eigentlich Ihr Traum ?“, fragte mich Thorsten Hartmann unvermittelt. „All diese Network-Typen beim Seminar haben gesagt, dass man einen Traum braucht, um das Geschäft aufzubauen. Was ist Ihrer?“
    Der Gedanke an meinen Traum ließ mich lächeln. „Ein Geburtshaus.“
    „Geburtshaus? So eine Art Hebammenpraxis?“
    „Mehr als das.“ Mein Blick richtete sich in die Ferne. „Eine kleine Klinik mit modernster Entbindungsstation, und mit einem OP, doch mit einer gemütlichen Atmosphäre mit warmen Farben, Sitzgruppen, Blumen und Musik. Wo die Schwangeren sich wohl fühlen und nicht als Nummern in einer sterilen Umgebung. Die Ärzte sollen alles Frauen sein, möglichst selber Mütter, die sich wirklich hineinfühlen können in eine Gebärende. Und vorher will ich Medizin studieren.“
    „Echt? Weil Sie herausgefunden haben, dass die gute alte Schulmedizin doch allem Alternativkram übe rlegen ist?“
    Empört fuhr ich zu ihm herum. „Natürlich nicht! So ndern weil ich mir nicht mehr von einem inkompetenten Idioten etwas sagen lassen will, nur weil der die Approbation als Arzt hat und ich nicht!“
    Der Doktor verzog den Mund. „Klar. Hätte ich mir ja de nken können!“

    Im Hotel Seeblick hatten die ersten bereits ihr Mittagessen beendet, weshalb wir gleich Platz fanden. Ich entkam Hartmann, indem ich mich zwischen Peter und Sylvia zwängte, mich mit ihnen – obwohl ich weder Ahnung davon noch Interesse dafür hatte - über Schistöcke unterhielt und dabei meine Salatplatte mit Putenstreifen verspeiste, ohne mich weiter um den Doktor zu kümmern.
    Nach dem Essen verabschiedeten wir uns auf dem Par kplatz vor der Seminarhalle. Es war ein von freudigem Geplapper unterbrochenes allgemeines Umarmen und Küsschen hier, Küsschen da. Ich genoss die aufgeregte Tatkraft meiner Leute, die alle mehr für mich waren als bloße Geschäftspartner. Irgendwie liebte ich jeden einzelnen von diesem chaotischen Haufen.
    „Und, was sagen Sie ?“,

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