Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebling, Ich Kann Auch Anders

Liebling, Ich Kann Auch Anders

Titel: Liebling, Ich Kann Auch Anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Kast-Riedlinger
Vom Netzwerk:
Donnerwetter.
    ›Ich meine, wir verlängern Ihr Zimmer, was selbstverständlich ich übernehme …‹
    ›Hoppla‹, sagte ich und gleichzeitig überschlugen sich die Gedanken in meinem Kopf.«

     
    »Aha«, sagte ich, »Wochenende hautnah! Ganz schön frech – und bewundernswert mutig!«
    »Ja, finde ich auch. Aber es hat mir auch imponiert. Ganz besonders wegen der Diskrepanz zwischen der großen Schüchternheit und dem kühnen Ansinnen. ›Hm‹, sagte ich, ›das kommt jetzt doch sehr überraschend!‹
    Er lächelte etwas schief. ›Soll ich das mit dem Umbuchen des Fluges für Sie erledigen?‹
    Ich lachte und zuckte die Schulter.
    ›Haben Sie morgen oder übermorgen früh unaufschiebbare Termine?‹
    ›Nein, eigentlich nicht. Das heißt, meine Freundin wollte mit mir zu Abend essen. Das hat Tradition bei uns.‹
    ›Wenn Sie eine gute Freundin ist, wird sie Verständnis haben‹, sagte er.«
    »Rhetorisch äußerst geschickt!«, lobte ich amüsiert.
    »Sehe ich auch so. Jedenfalls versicherte ihm, du seist die beste überhaupt vorstellbare Freundin. Und während ich sprach, nahm die Vorstellung über ein spontanes Wochenende mit dem jungen Helden ganz reizvolle Formen an.
    ›Also‹, sagte ich, ›lassen wir die äußeren Umstände entscheiden! Wenn sich der Flug ohne Probleme auf Montagvormittag umbuchen lässt, genießen wir die Hauptstadt zwei Tage zu zweit. Falls nicht, dann nicht.‹
    Er nickte. Dass er nicht im Restaurant telefonieren wollte, fand ich völlig in Ordnung. Ich nahm das Flugticket aus der Tasche, zögerte aber einen Moment, bevor ich es ihm aushändigte. Er lächelte verständnisvoll und notierte sich alles, was er brauchte.
    Elastischen Schrittes verließ er den Raum, und ich setzte mein Frühstück fort.«
    »Das ist ja wirklich eine spannende Geschichte!«
    »Allerdings! Keine zehn Minuten später kehrte er strahlend zurück, und ich wusste, dass der Würfel gefallen war. Für ihn mit sechs Augen nach oben.
    ›Es war überhaupt kein Problem‹, verkündete er voll Siegerstolz, ›da es sich um einen Linienflug handelt. Montagmittag, Viertel vor eins.‹
    ›Na gut. Vielen Dank.‹
    ›Und das mit dem Zimmer hab ich auch gleich geregelt. Zwei weitere Nächte … Der Unterschied zu Doppelzimmern ist minimal. Die Räume sind gleich groß, aber die Einzelzimmer haben französische Betten.‹
    Ich räusperte mich. ›Woher wussten Sie meine Zimmernummer?‹
    Er lächelte und blickte auf meine Chipkarte auf dem Tisch. Darauf prangte in klarer Schönschrift 314.« Eva legte eine Kunstpause ein und lächelte.
    »Ja und dann?« Ich platzte fast vor Spannung.
    »Dann schenkte er uns am Buffet Sekt ein, kehrte triumphierend an den Tisch zurück und wir stießen auf unser gemeinsames Wochenende an.«
    »Ja, sehr schön. Und weiter?« Sie folterte mich geradezu.
    »Dann brachte er seine Reisetasche in mein Zimmer. Wir schauten zum Fenster hinaus, es regnete in Strömen. Er eröffnete mir, dass auch er keinen Schirm dabei hätte. Und dann nahm er mich in die Arme und küsste mich. Und das gefiel mir so gut, dass ich gar nicht wollte, dass es noch einmal aufhörte. Aber ich schickte ihn fort.«
    »Wie bitte?« Das war jetzt wirklich schwer zu glauben.
    »Zum Einkaufen. Hygieneartikel und ein paar Flaschen Wasser …«
    »Zumindest ein Anflug von Vernunft!«
    »Als er weg war, kamen mir Zweifel. Aber die waren nicht so stark, dass ich mich nicht freute, ihn wiederzusehen. Trotzdem sagte ich ihm, mir sei ein wenig mulmig, weil ich so was Spontanes in diesem Bereich noch nie getan hätte! Er lachte und sagte: ›Ich auch nicht, aber, wie gesagt, ich würde es mir mein Leben lang nicht verzeihen, wenn ich es nicht wenigstens versucht hätte. Ich hab damit gerechnet, dass du mich ohrfeigen oder anbrüllen würdest, aber das alles hab ich in Kauf genommen. Ich musste dich einfach fragen.‹
    Das war rührend. Du kennst ja auch den Ausspruch, es sei besser, etwas zu bereuen, das man getan hat, als etwas, das man unterlassen hat.«
    »Aha. Und gibt’s jetzt was zu bereuen?«
    »Oh nein, überhaupt nicht! Im Gegenteil!« Sie lächelte selig vor sich hin. »Eliza, ich schwör dir, was sich bis zum Montagmorgen in diesem zunehmend wundervollen Zimmer abspielte, das war die beste Erotik meines Lebens. Es war nämlich nicht nur Sex, sondern alles hat gestimmt. Der Junge übertraf meine kühnsten Erwartungen. Er ist unglaublich schön gewachsen, unermüdlich potent und dabei auch noch gescheit,

Weitere Kostenlose Bücher