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Liebling, Ich Kann Auch Anders

Liebling, Ich Kann Auch Anders

Titel: Liebling, Ich Kann Auch Anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Kast-Riedlinger
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mit Ihnen ist und gleichzeitig erkennen Sie, wie weit es wirklich her ist mit seinem angeblichen Wohlstand und seiner Kreditwürdigkeit.«
    Mandy umarmte sie und küsste sie auf beide Wangen. »Ach, Sie sind ja so gescheit! – Soll das heißen, ich bekomme die Villa?«
    »Nun, ich könnte mir vorstellen, dass sie bei Ihnen in guten Händen wäre …«
    »Aber mit Sicherheit!«
    »Sie wissen aber schon, dass derartige Gebäude unter Denkmalschutz stehen und nicht beliebig verändert werden dürfen …«
    »Ja klar! Meine Villa in Wiesbaden ist auch so ein altes Gemäuer. Allerdings tipptopp in Schuss.«
    »Na gut, dann reden Sie mit dem Mann Ihres Herzens darüber. Ich bin bis Freitag im Hotel.«

     
    Ob Magnus unter Schock wegen des Verlusts von Heim und Familie stand oder ihn die Angst vor seinen eigenen Dämonen ritt, wissen wir nicht. Jedenfalls schien er völlig im Banne der temperamentvollen und zielstrebigen Mandy zu stehen und war bereit, all ihren Wünschen nachzukommen.
    So ergab es sich, dass er ganz rasch ganz viel Bargeld brauchte. Und da traf es sich gut, dass Mandy ihn mit ihrer Mentorin bekannt machte, die ihm signalisierte, sie sei brennend an Immobilienbeteiligungen in der Gegend interessiert. Vor allem an Seegrundstücken …
    So wurden alle drei untereinander handelseinig.
    Das launige Schicksal zeigte sich dann in der Form, dass Magnus schließlich doch noch eine ziemlich große Sache in Wiesbaden zu erledigen hatte. In Mandys Auftrag verkaufte er das Haus, in dem ihr letzter Gatte sein Leben ausgehaucht hatte.
    Mandy schwebte auf Wolke sieben und versprach Sibylle, sie zu ihrer Hochzeit einzuladen.

     

     

     

32

    Ostern steht vor der Tür.
    Eva und ich pendeln zwischen München und dem Bodensee. Francis ist auch öfter in München, Marie-Rose und Daniel wollen die Osterferien hier verbringen, während wir am See sind. Thomas besucht nun während der Ferien Zirkusworkshops. Wenn er in einem Jahr immer noch von der Sache begeistert ist, wird er in die Berliner Zirkusschule gehen.
    Die Umbauarbeiten um die Villa herum kommen gut voran. Die Zahl der Mitglieder unseres Kulturvereins wächst stetig und umfasst mehrere Generationen. Frau Wiggenhauser, unsere Münchner Vermieterin ist auch eingetreten. Sie versteht sich bestens mit Frau Keller, und die beiden besuchen sich gegenseitig.
    Magnus wohnt mit Mandy im gemeinsamen Liebesnest oder Märchenschloss. Doch wie im Bekanntenkreis lebhaft erörtert wird, führt er absolut kein märchenhaftes Leben. Mandy ist krankhaft eifersüchtig. Sie kontrolliert ihn auf Schritt und Tritt und überwacht ihn per Handyspionage. Er, der nie ein Handy wollte, muss es nun ständig bei sich tragen! Sie kann ihn jederzeit und überall abhören. Ob das Gerät eingeschaltet ist oder nicht. Und sie macht von den Errungenschaften der Kommunikationstechnik reichlich Gebrauch.
    Alles, was mit Magnus’ früherem Leben zu tun hat, bringt seine Gefährtin in Rage. Als erstes hat sie die Kinder vergrault, die ohnehin nicht sehr erpicht waren, den Vater mit Mandy zu besuchen. Zu Beginn sahen sie ihn noch beim Tennis. Doch dann musste er aus seinem geliebten Club austreten. Jetzt spielt er mit seiner Schönen Golf. Auch von den Lions hat er sich verabschiedet. Die ließen ihn jedoch gern ziehen, da sie Mandys stetige Kontrollanrufe und -besuche als äußerst lästig empfanden.
    Nun könnten wir uns fragen, warum dieser einst so ausgeprägte Egoist sich das gefallen lässt.
    Zu diesem Thema kursieren mehrere Spekulationen. Wer bereit ist, die Dinge gelassen zu sehen, denkt, er sei blind vor Liebe. Andere sagen, nach einigen Fehlspekulationen sei er finanziell von ihr abhängig. Es gibt jedoch auch die Vermutung, die nackte Angst um sein Leben ließe ihn an Mandys Seite ausharren. Francis hat kürzlich von ihrer Schwägerin etwas erfahren, was letztere These stützen könnte: Mandy gilt in ihrer früheren Umgebung als Schwarze Witwe. Von den Umständen des Todes ihres vorletzten Gatten ist bislang hierzulande nichts bekannt. Mit dem lebte sie in der Schweiz. Doch beim Tod ihres letzten sei auf keinen Fall alles mit rechten Dingen zugegangen. Der Hausarzt habe zwar besten Wissens und Gewissens Herzversagen attestiert, aber die Verwandtschaft sei erst verständigt worden, nachdem der Mann schon eingeäschert war. Es werde nach wie vor von einer verhängnisvollen Kombination aus Viagra und Nitroglyzerin gemunkelt …
    Unser Mitleid mit M. W. hält sich in

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