Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebling verzweifelt gesucht

Liebling verzweifelt gesucht

Titel: Liebling verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Eveline u Lemke Kosenbach
Vom Netzwerk:
Bestes wollte.
    Etwa eine halbe Stunde später traf auch Frau L. im Stadion ein. Die Wiedersehensfreude war riesengroß. Eine Viertelstunde fiepte und winselte der Hund vor lauter Begeisterung und sprang aufgeregt um Frau L. herum, bei der einige Tränen flossen. Sie hatte in den letzten Wochen unter Dauerstress gestanden und sich ständig Sorgen um ihren Liebling gemacht. Außerdem war sie unermüdlich auf der Suche nach ihm gewesen. Gott sei Dank hatte sich all die Mühe auch in diesem Fall gelohnt.
    Frau L. bedankte sich sehr herzlich bei mir für die gute Zusammenarbeit und versprach, in Zukunft ehrenamtlich für das Tierheim München zu arbeiten. So wurde sie Teil unseres ständig wachsenden Netzwerkes von Tierfreunden, die ich um Hilfe bitten kann, wenn wieder einmal »Not am Mann« ist. Nach vielen Jahren sind wir immer noch in Verbindung. Oft kommt Frau L. überdies zu unseren Tierheimfesten. Dann sammelt sie mit Jagua, der eine Spendenbüchse um den Hals trägt, für unsere Tierheimtiere.

Wundersame Fügungen
    Manche Geschichten, die ich in der Vermisstenstelle erlebe, sind ziemlich unglaublich, von »Zufällen« geprägt, die eigentlich völlig unwahrscheinlich sind. Sicher würde ich sie selbst nicht glauben, wenn ich nicht dabei gewesen wäre. Aber im Lauf der Jahre habe ich das so oft erlebt, dass ich mich beinahe über nichts mehr wundere. Wenn eine Geschichte so gut ausgeht wie in diesem Fall, freue ich mich einfach sehr darüber, egal aufgrund welcher Umstände es dazu gekommen ist.
    Eines Tages rief die Katzenbesitzerin Frau J. sehr unglücklich bei mir im Büro an und meldete ihre Katze als vermisst. Minka sei seit etwa zehn Tagen nicht mehr nach Hause gekommen. Ich tat, was ich in solchen Fällen immer tue. Ich beruhigte Frau J. zunächst einmal und sagte ihr, sie werde ihr Tier bestimmt bald wiederfinden, und ich riet ihr, intensiv nach der Katze zu suchen, vor allem in geschlossenen Kellerräumen, Garagen und Schuppen, wo Katzen häufig eingesperrt werden, ohne dass es jemand merkt. Und da sie oft keinen Laut geben, wenn sie sich in einer ungewohnten Umgebung befinden, muss man besonders gründlichnach ihnen fahnden, alle dunklen Ecken, Nischen und möglichen Verstecke absuchen und darf vor allem nicht aufgeben. Außerdem riet ich Frau J., in Tierkliniken nachzufragen, ob ihre Katze vielleicht dort abgegeben worden war, sowie Aushänge – möglichst mit einem Foto – in der Umgebung zu machen, auf denen stand, dass die Katze vermisst wurde.
    Ungefähr eine Stunde, nachdem Frau J. mich angerufen hatte, stand die Katze plötzlich vor ihrer Tür. Ihre Besitzerin konnte es kaum glauben. Sie rief mich an und berichtete mir von dieser glücklichen Fügung. Sie sagte: »Frau Kosenbach, es ist die reinste Magie. Da war meine Minka nun so lange weg, und kaum telefoniere ich mit Ihnen, ist sie wieder da. Es ist einfach unglaublich!« Ich freute mich mit ihr und sagte im Scherz: »Sollte Ihre Katze noch einmal verschwinden, warten Sie das nächste Mal aber nicht so lange, sondern rufen mich gleich an, o.k.?«
    Ungefähr ein Jahr später bekam ich an einem Donnerstag wieder einen Anruf von Frau J. Sie vermisste nun zwei Katzen. Ihre schwarze sei schon seit vier Wochen spurlos verschwunden und vor zwei Wochen war dann auch noch ihre getigerte weiße Katze nicht mehr nach Hause gekommen.
    Ich fragte sie: »Warum rufen Sie mich denn jetzt erst an?«
    Betreten antwortete Frau J.: »Ja, ich weiß, ich hätte es früher machen sollen. Aber ich dachte, die Katzen würden von alleine wieder auftauchen.«
    Keine der beiden Katzen war bisher im Tierheim gemeldet worden, aber ich beruhigte die Besitzerin undsprach ihr Mut zu. Dann sagte ich: »Sie wissen ja ohnehin noch vom letzten Jahr, was Sie alles tun sollten – Aushänge machen, Tierkliniken anrufen, in verschlossenen Räumen nach ihnen suchen … Machen Sie das alles, dann werden wir Ihre Katzen schon wiederfinden.«
    Frau J. versprach, alles Nötige zu tun, dann beendeten wir unser Gespräch.
    Bereits am nächsten Tag rief sie wieder bei mir an: »Sie werden es nicht glauben, Frau Kosenbach. Es ist genauso wie letztes Jahr. Stellen Sie sich vor – eine Stunde, nachdem ich meine Katzen bei Ihnen als vermisst gemeldet hatte, standen beide vor meiner Türe. Es ist wie ein kleines Wunder. Ich bin so froh, sie wiederzuhaben. Ich hatte nach ihrer langen Abwesenheit schon die allerschlimmsten Befürchtungen. Aber dass beide gleichzeitig und so schnell wieder

Weitere Kostenlose Bücher