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Liebling verzweifelt gesucht

Liebling verzweifelt gesucht

Titel: Liebling verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Eveline u Lemke Kosenbach
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miaute sie. Plötzlich wurde die Ladeluke geöffnet und ein grelles Licht drang in ihr Gefängnis und blendete sie kurz. Vor lauter Schreck sprang sie einfach ins Blaue und landete in den Armen eines Lastwagenfahrers.
    Dieser war natürlich auch sehr erschrocken, hielt aber Queensy fest in den Armen. Sofort telefonierte er mit der Polizei, die die Katze dann ins Münchner Tierheim brachte. Jetzt begann meine detektivische Arbeit, ohne zu ahnen, was da für ein Arbeitsaufwand auf mich zukam. Die getigerte Katze war in einem Umzugswagen in Kirchheim bei München gefunden worden. Die Polizisten hatten sich die Handynummer des Fahrers notiert, konnten mir aber keine weiteren Auskünfte darüber geben, von wo der Möbelwagen losgefahren war. Ich ging rasch die Vermisstenmeldungen durch, aber keine der Beschreibungen passte auf diese Fundkatze. Also rief ich den Fahrer des Umzugswagens an und fragte ihn, in welchem Ort der Wagen beladen worden war und ob er irgendwo Zwischenstation gemacht hatte. Der Fahrer war sehr freundlich. Der Möbelwagen kam direkt aus Frankreich, aus dem kleinen Ort Jouy-en-Josas in der Nähe von Versailles. Er war unterwegs ins Rhein-Main-Gebiet und der Fahrer hatte in Kirchheim, dem Firmensitz der Spedition, den ersten Zwischenstopp eingelegt. Dort hatte er gemeinsam mit seinem Kollegen ein Miauen aus dem Innenraum des Lkws gehört, und beim Öffnen der Ladeklappe war ihnen die kleine Queensy förmlich in die Arme gesprungen. Wahrscheinlich war sie heilfroh, nach ihrer 850 Kilometer langen Odyssee im dunklen Laderaum wieder Menschen zu sehen.
    Ich bat den Fahrer, mir die Telefonnummer der Leute zu geben, die aus dem kleinen Ort in Frankreich weggezogen waren. Vielleicht wussten sie, wem die Katze gehörte. Der Fahrer sagte, es tue ihm sehr leid, aber er könne mir die Telefonnummer aus Gründen des Datenschutzes nicht geben. Aber ich gab nicht auf und ließ mir die Nummer seines Chefs geben. Ich rief ihn an und erklärte ihm, weshalb ich die Leute, die in Frankreich gewohnt und seine Spedition mit dem Umzug beauftragt hatten, unbedingt erreichen musste. Auch er wollte mir ihre Telefonnummer aus Datenschutzgründen nicht geben. Ich ließ nicht locker und schlug ihm vor, er solle sich das Ganze in Ruhe überlegen und mich dann noch einmal anrufen.
    Tatsächlich meldete er sich nach circa einer Stunde wieder bei mir und verriet mir die Telefonnummer des deutschen Ehepaars H., das in den Taunus umgezogen war. Endlich konnte ich diese Leute anrufen. Herr H. meldete sich und wusste sofort, wovon ich sprach. Er hatte die Katze bereits öfter in seiner Wohnsiedlung gesehen, wusste aber nicht, wem sie gehörte. Er gab mir seine ehemalige Adresse in Jouy-en-Josas, damit ich die Suche möglichst genau eingrenzen konnte. Außerdembot er sogar an, Queensy zu übernehmen, falls es uns nicht gelänge, ihre Besitzer ausfindig zu machen. Er zog mit seiner Frau in ein Haus mit großem Garten, das sich ebenfalls in einer ruhigen Wohngegend befand. Die Katze würde es bei ihnen sehr gut haben, beteuerte er mir. Ich bedankte mich sehr herzlich bei ihm. Es ist immer gut, eine solche Möglichkeit in der Hinterhand zu haben. Aber mir lag natürlich viel daran, die Besitzer der Katze zu finden. Sie hatte ein Recht darauf, wieder nach Hause zu kommen.
    Nun nervte ich mal wieder meine Kollegen. Die Katze musste so schnell wie möglich ins Internet gestellt werden. Die Resonanz, die wir auf unseren Internet-Aufruf bekamen, war enorm. Tierfreunde aus ganz Deutschland riefen bei mir an. Sie sagten mir, wie großartig sie die Aktion des Tierheims fänden. Sie waren begeistert davon, wie viel Mühe wir uns gaben, die Katze wieder zu ihrer Familie nach Frankreich zu bringen. Viele stellten den Aufruf auf ihre eigenen Facebook-Seiten, und so verbreitete sich die Suchaktion in Windeseile. Auch viele Leute, die konkret helfen wollten, meldeten sich. Manche von ihnen boten zum Beispiel an, bei einer Autokette nach Frankreich mitzuwirken, sobald wir das Zuhause der Katze ermittelt hatten. Jeweils ein Helfer würde sie ein Stück im Auto mitnehmen und sie an einem vereinbarten Treffpunkt dem nächsten Helfer übergeben, bis das Tier wohlbehalten wieder in Jouyen-Josas ankam. Meine Telefone liefen förmlich heiß, so viele Anrufe gingen ständig ein. Ich freute mich sehr darüber, wie viele Leute mitfieberten und sich aktiv einbringen wollten.
    Ich brauchte nun aber noch jemanden vor Ort, der mir weiterhelfen konnte. Also suchte ich im

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