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Liebling verzweifelt gesucht

Liebling verzweifelt gesucht

Titel: Liebling verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Eveline u Lemke Kosenbach
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aufgetaucht sind, nachdem ich mit Ihnen telefoniert hatte, das ist wirklich unfassbar. Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll.«
    »Ich freue mich sehr, dass Ihre Katzen wieder da sind«, sagte ich. »Mit so einer schnellen Lösung hätte ich auch nicht gerechnet. Aber viele Fälle klären sich tatsächlich auf, wenn die Leute bei mir anrufen. Das hat sich im Laufe der Jahre immer wieder gezeigt. Deshalb sage ich allen Tierhaltern, sie sollen sich gleich bei mir melden, wenn sie ihre Lieblinge vermissen. Es klingt vielleicht manchmal etwas verrückt, aber in vielen Fällen, bei denen ich keine konkreten Anhaltspunkte hatte, tauchte ein vermisstes Tier kurz darauf wieder auf. Auch wenn keiner genau sagen kann, warum es funktioniert hat. Hauptsache, es funktioniert.«
    Warum die Dinge sich manchmal auf so unerklärliche Weise fügen, kann ich nicht sagen. Aber ich erlebe es immer wieder und freue mich natürlich sehr darüber. Manche Menschen sind der Meinung, es müssten irgendwelche »höheren Kräfte« am Werk sein, da es mir häufig gelingt, Tiere oder ihre Halter anhand nur sehr spärlicher Informationen ausfindig zu machen. Andere glauben, ich hätte eine »geheime Verbindung« zu den vermissten Tieren und könnte auf wundersame Weise mit ihnen kommunizieren. Und einige Leute sind sicher davon überzeugt, dass ich etwas »spinne«. Ob man nun von »höheren Kräften«, »wundersamen Fügungen« oder von »Zufällen« sprechen mag, ich mache mir eigentlich nicht viele Gedanken darüber. Eins ist für meine tägliche Arbeit allerdings sehr wichtig, und das ist die Intuition. Sie gehört absolut dazu. Und ich denke, ich habe die Fähigkeit, mich sehr gut in Tiere hineinzuversetzen. Daher ahne ich oft, wo sie sich aufhalten oder – wenn sie irgendwo aufgefunden wurden – woher sie stammen könnten, selbst wenn sie weit weg von ihrem Zuhause aufgegriffen wurden.
    Meine Motivation basiert auf dem dringenden Wunsch, den Tieren zu helfen. Und ich finde innerlich keine Ruhe, solange ein Fall nicht abgeschlossen ist. Soweit irgend möglich tüftele ich so lange herum, bis ich die Halter eines Tiers ausfindig gemacht oder ein als vermisst gemeldetes Tier wiedergefunden habe. Es ist wichtig, auch unwahrscheinlich scheinende Querverbindungen herzustellen, denn Tiere können sich aufgrund verschiedenster Umstände sehr weit weg von ihrem Zuhause aufhalten. Sicherlich habe ich in vielen Fällen nicht zuletzt auch durch meine langjährige Erfahrung ein glückliches Händchen gehabt. Aber ich glaube, der größte Erfolgsgarant ist mein tiefer Wunsch, den betroffenen Tieren und Menschen Leid zu ersparen und ihnen so gut wie möglich zu helfen. Das ist der innere Motor, der mich jeden Tag aufs Neue antreibt.

Geburt mit Hindernissen
    Nervös lief die hochträchtige Mischlingshündin Dora in der Wohnung hin und her. Ihr Besitzer, Herr R., bemerkte ihre Unruhe sofort. Die letzten Tage hatte er seine neunjährige Hündin genau beobachtet, denn die Geburt ihrer Welpen stand kurz bevor. Dora war zum ersten Mal trächtig. Früher hatte sie alle Rüden weggebissen, aber vor ein paar Monaten war sie einem stattlichen Mischlingsrüden begegnet, dem sie offenbar nicht widerstehen konnte. Herr R. freute sich auf Doras Nachwuchs, gleichzeitig machte er sich allerdings auch Sorgen, ob alles gut gehen würde.
    Da die Hündin in der Wohnung nicht zur Ruhe kam, wollte Herr R. einen kurzen Gang mit ihr machen. Vielleicht würde ihr etwas Bewegung und frische Luft guttun. Wie meistens beim Gassigehen ließ er die Leine auch an diesem Tag zu Hause, denn Dora folgte ihm aufs Wort.
    Die Wohnung lag an einer verkehrsreichen Straße. Als Hund und Herrchen vor die Haustür traten, donnerten laut die Autos an ihnen vorbei. Normalerweise war das für die wesensfeste Dora kein Problem, aber in den letzten Tagen ihrer Trächtigkeit war sie überempfindlich und unsicher geworden. Vor lauter Schreck machte sie einen Satz und lief wie von der Tarantel gestochen davon.
    Herr R. rannte ihr hinterher, verlor sie aber rasch aus den Augen. Verzweifelt suchte er die ganze Umgebung nach ihr ab. Nach ein paar Stunden rief er mich im Tierheim an und bat mich um Rat.
    »Dora ist noch nie weggelaufen. Es muss an ihrer Trächtigkeit liegen, dass sie sich so erschreckt hat. Sie hat sich in den letzten Tagen ziemlich verändert, ist viel ängstlicher geworden. Normalerweise ist sie durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Ich gehe jeden Tag mit ihr an befahrenen

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