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Liebling verzweifelt gesucht

Liebling verzweifelt gesucht

Titel: Liebling verzweifelt gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Eveline u Lemke Kosenbach
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Straßen entlang. Sie ist an Autos und Verkehrslärm gewöhnt. Was mache ich denn jetzt? Sie kann jeden Moment ihre Jungen bekommen. Sie ist doch mein Ein und Alles.«
    Ich beruhigte Herrn R. und riet ihm, auf jeden Fall intensiv weiterzusuchen. Ich gab ihm auch meine private Telefonnummer, damit er mich außerhalb der Bürozeiten zu Hause anrufen konnte.
    Der Hundebesitzer machte sich sofort wieder auf die Suche. Ich hatte ihm während unseres Gesprächs angemerkt, wie viel ihm Dora bedeutete und wie groß seine Sorge um sie war. Er suchte den ganzen Tag und sogar die darauffolgende Nacht nach ihr. Als er mich am nächsten Morgen anrief, war er übermüdet und k.o. Bisher fehlte von seiner Hündin jede Spur.
    Ich sagte zu ihm: »Geben Sie die Hoffnung bloß nicht auf. Dora hat sich bestimmt an einen ruhigen Platz zurückgezogen, an dem sie ihre Jungen zur Welt bringen kann. Suchen Sie auch an abgelegenen Orten nachihr, die ihr vielleicht als Unterschlupf dienen könnten. Sie ist in einem besonderen Zustand und vermisst Sie wahrscheinlich sehr. Aber ich bin sicher, Sie werden sie finden.«
    Herr R. gab nicht auf. Er nahm sich den Tag frei und begab sich erneut auf die Suche. Zwischendurch rief er mich immer wieder an und ich versuchte, ihm, so gut es ging, Mut zu machen. So verging der zweite Tag, an dem Dora verschwunden war. Die Zeit drängte, das war uns beiden klar.
    Schließlich wurde diese Ausdauer belohnt. Am Abend des dritten Tages entdeckte er Dora in einer Baugrube, circa einen Kilometer von seiner Wohnung entfernt. Der Hündin ging es sehr schlecht. Die Wehen hatten offensichtlich bereits eingesetzt, aber irgendetwas stimmte nicht. Dora sah extrem mitgenommen aus. Sie atmete schwer und konnte nicht laufen. Herr R. reagierte sofort und brachte sie auf direktem Weg in die Tierklinik. Dort kam sie gleich in den OP. Es waren schwere Komplikationen aufgetreten und sie bekam einen Kaiserschnitt. Die Hündin hatte elf Welpen. Einer von ihnen hat es nicht geschafft. Alle anderen waren zum Glück gesund.
    Alleine hätte Dora ihren Nachwuchs nicht zur Welt bringen können. Ihr Herrchen hat sie gerade noch rechtzeitig gefunden. Ohne seine Ausdauer und seine schnelle Hilfe wäre sie samt ihren Welpen gestorben. Herr R. war sehr froh darüber, dass er auf mich gehört und nichts unversucht gelassen hatte, um seinen Liebling zu finden.
    Nach ein paar Tagen durfte die Hündin mit ihren Jungen wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren. Zu Hause war schon alles für sie vorbereitet und alle waren glücklich. Dora war eine fürsorgliche Mama und die Welpen entwickelten sich prächtig. Als sie groß genug waren, bemühte sich Herr R. intensiv darum, für die zehn kleinen Hunde einen guten Platz zu finden. Alle kamen in ein sehr schönes Zuhause und Dora genießt es, nun wieder die Hauptperson zu sein.

850 Kilometer im Umzugswagen
    Die eineinhalbjährige Katze Queensy machte ihre tägliche Runde durch die ruhige Wohnsiedlung. Ohne Eile lief sie an den mit großen Bäumen bewachsenen Vorgärten der Einfamilienhäuser entlang. Am Ende der Straße bot sich ihr ein ungewohntes Bild. Vor einem der Häuser stand ein großer Umzugswagen. Die Laderampe am hinteren Ende des Fahrzeugs war heruntergeklappt. Als Queensy näherkam, sah sie im Inneren des Lkws zahlreiche Möbel und aufeinandergestapelte Kisten. Neugierig wie sie war, trippelte sie flugs die Rampe hinauf und lugte in den dunklen Laderaum hinein. Ihre feinen weißen Schnurrhaare zitterten. Ihr Entdeckerdrang war geweckt. Vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend, wagte sie sich weiter vorwärts und erkundete fasziniert die hohen Kistentürme und ineinander verschachtelten Möbelstücke. Doch plötzlich wurde es dunkel, die Laderampe wurde mit einem lauten Knall von außen zugeschlagen und fest verriegelt. Queensy war im Möbelwagen eingeschlossen. Für die Katze war es die Hölle. Sie wusste ja nicht, dass sie sich immer weiter von ihrer Heimat entfernte. Es waren viele lange Stunden und es war heiß im Wagen. Hunger und Durst hatte die Katze auch und es schaukelte und polterte zwischendurch immer wieder. Leider blieb der armen Katze nichts anderes übrig als zu warten. Also legte sie sich einfach zum Schlafen hin. Plötzlich gab es einen Ruck und der Wagen stand ganz still. Queensy fiel kopfüber von einem Karton, auf den sie sich gelegt hatte, und stieß sich dabei den Kopf an einem Tischbein. Ganz verschlafen lauschte sie, was jetzt passieren würde. Leise

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