Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
war wieder zurück, und es sah aus, als würden sie hier eine Party feiern.
„Äh … Mr Turner, Mrs Peabody hat schon viermal für Sie angerufen. Sie ist sehr aufgeregt und …“
Sam streckte seine Hand aus. „Mr Turner, ich bin Sam Clay. Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich weiß, es ist für Sie sehr unangenehm, aber Junie wird ihren Job kündigen.“
„Wer ist Junie?“ Aufmerksam sah er Sam an. „Kennen wir uns, mein Junge?“
Harley schüttelte den Kopf und stieß Sam mit dem Ellbogen zwischen die Rippen. „Ich habe dir doch gesagt, dass niemand mich so nennt.“ Dann bemühte sie sich um ein Lächeln, obgleich sie wusste, dass ihre Erklärung alles nur noch schlimmer machen würde. Aber es musste nun mal gesagt werden.
„Er meint mich, Mr Turner, und äh … Sam ist mein … nun ja, als ich in Las Vegas war, haben wir … Sehen Sie, ich …“
„Ich bin ihr Ehemann“, schaltete Sam sich da ein. „Und ich bin gekommen, um Junie nach Hause zu holen.“
Jetzt war Waymon Turner sichtlich verwirrt. Er musterte Harley June, sah aber auch in ihrer Miene lediglich Panik und Verwirrung.
„Ich habe gar nicht gewusst, dass Sie verheiratet sind, Harley June. Wann hat dieses Ereignis denn stattgefunden?“
„Vor knapp fünf Tagen, morgens um vier Uhr fünfzehn in der Love-me-Tender-Kapelle in Las Vegas, in Nevada“, antwortete Sam.
Jennifer kreischte. „Oh, mein Gott! Wie romantisch! Ich kann es gar nicht erwarten, Johnson davon zu erzählen.“
Harley stöhnte nur.
Sam lächelte. „Streck deine Arme aus, Schatz!“, meinte er, hielt ihr die Jacke hin, die er von ihrem Stuhl genommen hatte, und wartete, bis sie hineingeschlüpft war.
„Hier ist deine Handtasche.“
Harley presste sie vor sich wie ein Schutzschild. „Du kannst mich nicht einfach …“
„So.“ Er hängte ihr den Riemen über die Schulter, fasste sie am Ellbogen und führte sie zur Tür. „Hat mich gefreut, Sie alle kennenzulernen“, verabschiedete er sich. „Und wenn Sie mal in Oklahoma City sind, dann besuchen Sie uns doch!“
Harley war entsetzt. „Ich werde nicht …“
Im nächsten Moment fand sie sich draußen auf der Straße wieder.
„Hör zu, Sam Clay, du kannst mich nicht einfach so …“
Sam umschloss ihr Gesicht mit seinen Händen und küsste sie.
Harleys Einwände schwanden ebenso wie ihre Vernunft. Es gab nichts mehr, was zählte, außer seinen Händen an ihrem Gesicht, seinem sinnlichen Mund auf ihren Lippen sowie den Duft seines Rasierwassers. Sie hatte sogar davon geträumt.
Als er den Kopf hob, entfuhr ihr ein langer Seufzer.
Sam verbarg ein Lächeln. Er hatte nichts, was für ihn sprach, abgesehen von der Tatsache, dass sie im Bett gut zusammen gewesen waren. Ihm war klar, dass Harley Angst hatte. Aber zum Teufel noch mal, auch er hatte Angst.
Doch in dem Moment, als er in jene Hotelbar gekommen war und sie auf einem Tisch mitten in einem Haufen von Pokerchips hatte tanzen sehen, war er verloren gewesen. Sie hatte Blumen in der Hand gehabt, die verdächtig nach einem Brautstrauß aussahen. Dann hatte sie auf dem Tisch eine hübsche Drehung im Takt der Hintergrundmusik vollführt, ehe sie den Strauß geworfen hatte. Sam hatte ihn automatisch aufgefangen, und danach auch Harley, als diese vom Tisch zu fallen drohte. Als er sie in seinen Armen gehalten hatte, hatte sie nach Luft geschnappt, mit ihren dunkelbraunen Augen zu ihm aufgeschaut und gelacht. Danach war es um ihn geschehen. Einige Stunden später hatten sie geheiratet, und Sam wollte nicht aufgeben, jedenfalls nicht, solange sie ihrer Ehe nicht ernsthaft eine Chance gegeben hatten.
„Weshalb bist du wirklich hier?“, wollte Harley jetzt wissen. „Wenn du gekommen bist, um mir Schwierigkeiten zu machen, dann versichere ich dir, dass ich nicht …“
Kopfschüttelnd legte Sam ihr den Zeigefinger auf die Lippen:
„Schsch, Darling, ich mache keine Schwierigkeiten! Ich mache Liebe. Weißt du das nicht mehr?“
Harleys Knie wurden weich. Es gab nicht viel, woran sie sich erinnerte, aber an das Gewicht seines Körpers auf ihrem und an die schweißnassen Bewegungen seiner Hüften zwischen ihren Beinen konnte sie sich noch sehr gut erinnern.
„Gnade“, murmelte sie.
Er legte ihr den Arm um die Schultern, führte sie zu einem Taxi und öffnete ihr die Wagentür.
„Wohin fahren wir?“, fragte sie leise.
„Also erstens, unser Flug geht übermorgen früh. Das heißt, wir haben nicht viel Zeit.“
Unser Flug. Bei dem Wort wurde ihr
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