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Liebster Mitbewohner

Liebster Mitbewohner

Titel: Liebster Mitbewohner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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wahrscheinlich für einen anderen Tag ausstellen lassen. Das dürfte kein Problem sein.“
    „Aber…“
    „Geht ruhig ins Theater. Maja und ich können morgen immer noch reden“, sagte Felix und seine Stimme klang beinahe normal. Beinahe.
    Benni zuckte mit den Achseln. „Okay.“
    „Ich hol meine Tasche“, sagte ich und ging zurück in mein Zimmer. Drinnen lief ich beinahe gegen die Sofalehne. Mit zitternden Fingern hob ich meine Tasche v om Boden auf und ging zurück in den Flur.
    „… nicht dein Ernst sein !“, bekam ich gerade noch den Rest von Felix‘ Satz mit. Die Wut war jetzt offen in seiner Stimme hörbar.
    Benni hatte bemerkt, dass ich wieder da war.
    Felix folgte seinem Blick und sah mich ebenfalls an.
    „Was ist denn los?“, wollte ich wissen.
    Felix nickte Benni auffordernd zu. Der schüttelte nur den Kopf. „Du hast gerade gesagt, dass es okay ist, wenn wir ins Theater gehen. Wir verpassen den Anfang.“
    „Ach? Ihr verpasst den Anfang?“ Felix‘ Stimme war mit einem Mal ganz leise geworden.
    „Wir gehen jetzt besser“, sagte ich hastig und wollte an Felix vorbei. In diesem Moment streckte der jedoch die Hand aus und griff nach meinem Arm.
    Im selben Augenblick griff Benni nach meiner Hand.
    Ich stand zwischen den beiden, mein rechter Arm in Felix‘, meine linke Hand in Bennis Griff. „Ähem…“ Mehr fiel mir nicht ein.
    Die beiden starrten sich über meinen Kopf hinweg an.
    „Ich habe es mir anders überlegt“, verkündete Felix plötzlich. „Ihr geht nicht.“
    „Das hast du ja wohl nicht zu entscheiden!“, sagte ich laut.
    „Weißt du, eigentlich hat Maja Recht“, sagte Benni, doch um einiges leiser.
    „Du…“ Felix ließ meinen Arm los, schob mich zur Seite und packte Benni am Kragen. Dieser ließ erschrocken von meiner Hand ab.
    Felix starrte Benni einige Sekunden lang an, dann schien er zu realisieren, was er da tat. Er ließ seinen Freund mit einem Ruck los, so dass dieser rückwärts in Treppenhaus stolperte.
    „ Sag mal, geht’s noch?“, schrie ich. Ich quetschte mich an Felix vorbei. „Alles in Ordnung?“, fragte ich Benni.
    Der nickte nur. Er sc hien noch immer schockiert über Felix‘ körperliche Attacke. „Lass uns das mit dem Theater verschieben.“ Er sah mich nicht an, sondern starrte auf den Boden.
    Ich berührte seine Hand. „Was ist denn?“
    Endlich sah Benni mich an. Er lächelte. „Gar nichts. Schon okay. Lass uns das mit dem Theater einfach verschieben. Bitte.“
    Ich nickte langsam. Trotzdem hatte ich das Gefühl, mir einen Film anzusehen, von dem ich den Anfang verpasst hatte.
    „Ich rufe dich an.“ Er drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Dann drehte er sich um und ging, ohne Felix noch eines weiteren Blickes zu würdigen.
    Langsam schloss ich die Wohnungstür hinter ihm. Dann drehte ich mich ebenso langsam zu Felix um. Doch der stand nicht mehr hinter mir. Ich sah ihn gerade noch in mein Zimmer verschwinden und setzte ihm nach. „Bleib hier!“ Als ich das Zimmer betrat stand Felix mitten im Raum, die Arme verschränkt und starrte mich abwartend an. „ Was?“, zischte er.
    „Was?“, rief ich. „Das fragst du allen Ernstes? Was sollte das gerade?“
    „Das fragst du besser deinen Freund!“
    Ich war versucht, ihn zu korrigieren. Benni war nicht mein Freund, vielleicht würde er es nie werden. Doch ich sah an Felix‘ Blick, dass er mich mit seiner Formulierung geradezu nötigen wollte, ihm zu widersprechen. „Er ist aber nicht da“, sagte ich deshalb.
    Felix presste die Lippen aufeinander, so dass nur ein schmaler Strich zurückblieb. „Warum tust du das?“, fragte er.
    „Was denn, zur Hölle?“
    „Was mit Benni anfangen!“
    Ich öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Mit dieser Direktheit hatte ich nicht gerechnet. „Das geht dich gar nichts an.“ Meine Stimme brach und ich hasste mich dafür.
    „Ach nein? Ich finde schon!“ Plötzlich war er bei mir, stand so dicht, dass sich unsere Kleidung berührte. „Schließlich bin ich es doch, in den du angeblich verliebt bist.“
    „ Ähem….“
    Wir fuhren beide herum.
    Daniel stand in der Zimmertür. „Alles in Ordnung?“ Er war kreideweiß im Gesicht und blickte von mir zu Felix und wieder zu mir.
    „Alles super“, sagte ich. Und Felix gleichzeitig: „Misch dich da nicht ein.“
    Daniel verschwand so plötzlich , wie er aufgetaucht war.
    Ich nutzte die Zerstreuung, um vor Felix zurückzuweichen. Ohne seine körperliche Nähe konnte ich besser

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