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Liebster Mitbewohner

Liebster Mitbewohner

Titel: Liebster Mitbewohner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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von dem Ka bel, an dem er hing, abgefedert. Krachend kollidierte er mit der Wand.
    „W as war das? Maja?“ Felix‘ metallisch verzerrte Stimme erreichte mich trotzdem noch. „Glaub ja nicht, dass du so einfach davonkommst! Mach auf!“
    Ich streckte einen zittrigen Finger a us und drückte auf den Türöffner. Dann drehte ich mich einmal panisch um mich selbst. Wo war mein Handy? Ich musste Benni absagen. Oder ihn zumindest dazu bringen, dass er mich vor dem Theater traf. Auf keinen Fall durfte er gleich hier aufkreuzen. Ich wusste selbst nicht genau, warum mich diese Vorstellung so sehr in Panik versetzte. Aber es durfte einfach nicht so weit kommen!
    Schon hörte ich Schritte im Treppenhaus widerhallen. Ich stürzte in mein Zimmer und kramte in meiner Tasche nach dem Handy. Als ich es gerade aufgeklappt und eine SMS zu schreiben begonnen hatte, hörte ich plötzlich, wie die Haustür zufiel. Ich erstarrte.
    „Maja? Ach, hier bist du.“
    Ich drehte den Kopf.
    Felix stand im Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt. Er schien nicht direkt wütend, eher aufgebracht.
    Ich starrte ihn an. Dann kehrte mein Blick zu dem Handy in meiner Hand und der angefangenen Textnachricht zurück. Von dort wanderte er wieder zu Felix.
    „Ist was? Warum guckst du so komisch?“
    „Ich…“
    „Das hättest du nicht erwartet, oder? Mich hier zu sehen?“
    „Nein, ich-“
    „Aber du antwortest ja nicht einmal, wenn ich dir eine Nachricht auf Facebook schreibe!“
    „Ich… war beschäftigt. Und jetzt ist es auch ganz schlecht. Ich habe keine Zeit. Ich-“ …musste schnellstens runter, um Benni abzufangen.
    „Ist mir egal!“ Er kam einen Schritt auf mich zu. „Wir müssen reden. Jetzt gleich!“
    Es klingelte an der Tür.
    Ich zuckte so stark zusammen, dass mir das Handy aus der Hand fiel. Mit einem scheußlichen Knacken kam es auf dem Boden auf. Ich war wie erstarrt.
    „Ist das Elena? Ich geh ran und sag ihr, dass du jetzt nicht kannst.“ Und schon war Felix aus dem Zimmer verschwunden.
    Das erweckte mich aus meiner Starre. Ich rannte ihm hinterher. „Nein! Ich geh da selbst ran!“
    Doch es war zu spät. Ich wusste, dass es zu spät war. Noch bevor ich sah, wie Felix den Hörer, der noch immer an seiner Schnur hing, in die Hand nahm. „Elena?“
    Ich stand im Türrahmen meines Zimmers. Meine Augen fixierten zuerst die Küchen- dann die Badtür. Ich musste meine Finger in den Türrahmen krallen, um dem Fluchtinstinkt, den ich plötzlich verspürte, zu widerstehen.
    „ Benni? Ich glaub, Daniel ist nicht da.“ Felix sah mich fragend an.
    Ich konnte mich nicht einmal dazu bringen, den Kopf zu schütteln.
    Felix lauschte in den Hörer. Ich sah nur sein Profil, doch auch so konnte ich erkennen, wie sich seine Augenbrauen Millimeter für Millimeter nach oben schoben. Dann drehte er den Kopf und sah mich an. Er sagte nichts. Sah mich einfach nur an, den Hörer immer noch am Ohr.
    Ich starrte zurück und kam mir vor wie eine Verräterin. Obwohl mein Verstand mir sagte, dass ich nicht den leisesten Grund dazu hatte. Trotzdem fühlte es sich genau so an.
    Felix ließ mich nicht aus den Augen als er ganz langsam die Hand hob und auf den Türöffner drückte.
    Ich wartete darauf, dass er etwas sagte. Denn seinem Blick nach zu urteilen hatte er eine ganze Menge zu sagen. Doch er schwieg.
    „Hi.“ Benni stand in der Tür.
    Felix‘ Augen wandten sich von mir ab und seinem Freund zu.
    Bennis Lächeln erstarb augenblicklich, als er Felix‘ Blick auffing.
    „Alles okay?“
    Ich wusste nicht, wem diese Frage galt. Also antwortete ich nicht.
    Bennis Blick huschte kurz zu mir, dann wieder zu Felix. Er stand noch immer in der Tür und schien sich nicht sicher zu sein, ob er eintreten sollte. „Du bist zurückgekommen“, stellte er fest.
    Felix gab einen Laut von sich, irgendwo zwischen einem sehr bitteren Lachen und einem Schnauben. „Du hast echt Nerven.“
    Ich blickte zwischen den beiden hin und her. „Wollen wir gehen?“, fragte ich leise. Ich konnte diese Situation, diese Anspannung, keine Sekunde länger ertragen.
    Abermals gab Felix diesen Laut von sich. Er starrte noch immer Benni an. Ich konnte seinen Blick nicht genau sehen, da er mir wieder sein Profil zugewandt hatte, doch er wirkte alles andere als freundlich.
    „Vielleicht verschieben wir das Theater lieber“, sagte Benni plötzlich. Er sah mich an und versuchte ein Lächeln. Es gelang ihm nicht wirklich. „Wenn ich dort anrufe, kann ich die Karten

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