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Liebster Mitbewohner

Liebster Mitbewohner

Titel: Liebster Mitbewohner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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nicht kennengelernt hätte, wüsste ich gar nicht, dass sie existiert. Aber erzähl mal, wie kam es denn dazu? Als ich da war, ist mir schon aufgefallen, dass sie auf dich steht, aber das . Und wenn sie ihren Status bei Facebook nicht geändert hätte… ich meine, von dir aus hättest du es nicht erzählt, oder?“
    Ich hatte das Gefühl, gerade ein großes Glas Joghurt gegessen zu haben und erst jetzt festzustellen, dass er seit drei Wochen abgelaufen war.
    Daniel fing meinen Blick auf. Sogar er wirkte geschockt.
    Max schien von der Stimmung nichts mitzubekommen. Er grinste noch immer Felix an.
    Ich drehte mich wieder zu diesem um. Seine Miene glich der einer Statue.
    „Jeder andere, den ich kenne, würde mit so einer hübschen Freundin angeben. Aber du lässt sie einfach unter den Tisch fallen. Was hat das zu bedeuten? Ich meine, sie macht eure Beziehung sogar auf Facebook öffentlich und du… stimmt was nicht?“ Endlich schien die angespannte Atmosphäre auch in Max‘ Bewusstsein vorgedrungen zu sein. Er folgte Felix‘ Blick und drehte sich zu mir um.
    Ich erwiderte seinen Blick, damit ich nicht Felix ansehen musste, und zwang ein entspanntes Lächeln auf mein Gesicht.
    „Ich versteh gar nichts mehr…“ Max schüttelte verwirrt den Kopf.
    Fragend hob ich die Augenbrauen in Daniels Richtung.
    Mein bester Freund schüttelte entschieden den Kopf. Er hatte nichts davon gewusst.
    „Max hat Recht.“ Ich lehnte meinen zittrigen Körper gegen die Wand, dann sah ich Felix in die Augen.
    De r wirkte ratlos, verloren.
    „Erzähl uns von deiner Freundin“, sagte ich mit Nachdruck, um sicherzugehen, dass meine Stimme nicht zitterte. Dafür kam die Aufforderung aber schärfer heraus , als beabsichtigt. Ich spürte, wie sich Max‘ verstörter Blick nun auf mich richtete.
    „Viel gibt’s da nicht zu erzähle n.“ Felix verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir haben uns bei der Zeitung kennengelernt, gut verstanden, und waren ein paar Mal zusammen weg. Können wir jetzt mit dem Pokern anfangen?“ Doch er machte keinerlei Anstalten, die Küche zu betreten. Selbst ihm war klar, dass sein Versuch, diese Sachen unter den Tisch fallen zu lassen, hoffnungslos war.
    Ich starrte in dieses vertraute Gesicht, in die halb schuldbewusste, halb genervte Miene. Und plötzlich hasste ich ihn. Ich schob mich erst an Max, dann an Felix vorbei, murmelte etwas von „Hab ganz vergessen, dass ich noch meine Mutter anrufen muss“ und flüchtete in mein Zimmer. Dort ließ ich mich auf mein Sofa fallen. Im nächsten Moment sprang ich auf und begann, im Raum auf und ab zu marschieren. Wie hatte ich auch nur eine Sekunde lang glauben können, dass Felix und ich Freunde sein könnten? Es war viel zu viel passiert. Ich musste hier weg. Mein ratloser Blick schweifte über meine gesamten Besitztümer, die noch größtenteils in Umzugskartons verpackt an der Wand aufgetürmt waren. Wo sollte ich hin? Verdammt, in derselben Situation hatte ich mich vor zweieinhalb Monaten schon einmal befunden. Und auch damals hatte ich keine Antwort gewusst. Warum war Felix auch zurückgekommen?
    Plötzlich ging die Tür auf.
    Ich fuhr herum.
    Felix trat ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Seine Bewegungen waren so langsam, dass ich den Verdacht hatte, er wollte den Moment hinauszögern, in dem er mich schließlich ansehen musste.
    „Ich will telefonieren!“, fuhr ich ihn an.
    „Ach ja?“ Schließlich hob er doch den Blick und sah mir ins Gesicht. „Das sieht aber nicht nach Telefonieren aus.“
    Ungeduldig griff ich nach meiner Tasche und kramte das Handy daraus hervor. Ich hielt es ihm demonstrativ entgegen.
    „Maja.“
    „Felix, ich will telefonieren.“ Mit einem Mal war meine Wut verraucht. Ich fühlte mich nur noch unglaublich erschöpft. Ich wollte tatsächlich telefonieren. Und zwar mit Elena. Vielleicht konnte ich zumindest für ein paar Nächte Unterschlupf bei ihr und Steffen finden. Die beiden schuldeten mir schließlich noch was.
    Felix beobachtete mich schweigend, als ich auf dem Handy Elenas Nummer auswählte. Ich drückte nicht auf den Verbinden-Knopf, doch hielt mir das Telefon ans Ohr. „Wenn du jetzt freundlicherweise-“, begann ich, doch konnte den Satz nicht zu Ende bringen.
    Denn i n diesem Moment trat Felix einige entschlossene Schritte vor und riss mir mein Handy aus der Hand. „Verdammt noch mal, sonst willst du doch immer reden. Jetzt sage ich : Wir müssen reden!“
    „Gib mir mein Handy zurück

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