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Liebster Mitbewohner

Liebster Mitbewohner

Titel: Liebster Mitbewohner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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sollte?
    „Ich weiß, dass es viel, viel leichter gesagt als getan ist: Aber es bringt dich nicht weiter, Leon hinterher zu trauern. Konzentrier dich auf die wichtigen Dinge in deinem Leben. Auf dein neues Studium zum Beispiel und… was ist eigentlich mit diesem Kerl, mit dem du dein Zimmer teilst?“
    „Hab ich doch gesagt: Der hasst mich.“
    „Ach komm. So schlimm wird’s schon nicht sein.“
    „Er hat meine Sachen ins Treppenhaus geworfen und das Zimmer von innen verriegelt, als ich mir in der Küche was zu essen gemacht hab.“
    „Oh.“
    „Genau .“
    „Klingt nicht wie jemand, mit dem man unbedingt in demselben Zimmer wohnen will.“
    „Kein bisschen. Und das schlimmste ist, dass ich ihn noch von früher kenne. Er ist ein ehemaliger Mitschüler von mir und ein Freund von Daniel. Erst hab ich mich sogar gefreut, ihn wieder zu sehen. Früher war er ganz anders.“
    Elenas Augen begannen zu glänzen. „Sag nicht, dass du in der Schule in ihn verknallt warst.“
    Ich fühlte mich ertappt und war versucht, alles abzustreiten. Doch dann nickte ich. „Wie gesagt, erst hab ich mich gefreut, ihn zu sehen. Aber dann hat sich rausgestellt, dass er mittlerweile total launisch und arrogant ist. Ein einziger Tag hat genügt, dass ich jemandem, in den ich ewig verliebt war, am liebsten Zyankali in die Zahnpastatube füllen würde.“
    „Und wieso wohnst du dann mit ihm zusammen?“
    „Weil ich nirgendwo anders hin kann, außer in ein Hotel, wo ich nicht hin will.“
    „Dann kommst du mit zu mir. Komm, wir holen sofort deine Sachen.“ Sie war bereits im Begriff aufzus tehen, als ich sie am Arm packte und zurückhielt.
    „Das ist lieb gemeint, aber du und Steffen habt auch nur anderthalb Zimmer. Da pass ich nun wirklich nicht auch noch rein.“
    Elena wollte widersprechen, doch ich war schneller: „Außerdem geht es ums Prinzip. Felix soll nicht gewinnen. Du hättest ihn gestern sehen sollen. So geht man mit keinem anderen Menschen um. Und damit soll er nicht auch noch Erfolg haben.“
    „Bist du sicher? Hört sich wie ein echter Kampf an. Willst du dir das in deiner jetzigen Situation wirklich antun?“
    „Das wird halb so schlimm. Wir waren gestern immerhin schon so weit, dass Felix mich nicht mehr ausgesperrt hat. Irgendwie… keine Ahnung, aber die ganze Sache lenkt mich wenigstens ab. Es ist anstrengend und ich ärgere mich fast ununterbrochen über Felix, aber dafür denke ich nicht so oft an Leon.“
    „Diesen Felix würde ich ja ganz gern e mal kennenlernen.“
    Ich grinste bei dem Gedanken. „Wenn ihr die Sachen aus Leons Wohnung geholt habt, kommt ihr einfach noch mit hoch. Felix wird im Achteck springen, wenn ich auch noch Besuch mit in unser Zimmer bringe.“
     
     
    Kapitel 3
     
    Als ich vor dem Haus stand, in dem sich Daniels WG befand, drückte ich mit einem mulmigen Gefühl auf die Klingel. Felix würde nicht aufmachen. Das wusste ich einfach.
    „Hallo?“, kam es kratzig aus der Sprechanlage.
    „Dani?“
    „Maja! Mist, du hast ja gar keinen Schlüssel. Sorry.“
    Es summte und ich drückte die Tür auf.
    Daniel wartete an der Türschwelle und umarmte mich, sobald ich die Wohnungstür erreicht hatte. „Tut mir leid wegen gestern. Oh mann, was für ein Tag. Warum passiert immer alles auf einmal?“
    „Was soll’s.“ Ich schob mich an ihm vorbei in die Wohnung. Als ich den Flur entlang ging, stoppte ich kur z vor Felix’ Zimmertür und lauschte. Es war nichts zu hören.
    Nachdem Daniel sich mir gegenüber am Küchentisch niedergelassen hatte, nickte ich gen Flur. „Ist er da?“, fragte ich so leise wie möglich, denn die Küche besaß keine Tür, nur einen Trennvorhang.
    Daniel zuckte mit den Achseln. „Ich bin selbst grad erst nach Hause gekommen. Hab ihn noch nicht gesehen.“
    „Gut, dass du da warst. Er hätte mich bestimmt nicht rein gelassen.“
    Als Daniel grinste, funkelte ich ihn nur böse an. 
    „Ich lass dir morgen einen Schlüssel machen. Versprochen.“
    „Den brauch ich auch. Dringend.“
    „Hallo? Ich hab mich doch schon entschuldigt.“
    „Ist ja gut.“ Mir lag immer noch schwer im Magen, dass er gestern einfach verschwunden war. „Was ist denn los mit dir und deiner Freundin?“ Ich hatte sie erst einmal getroffen, aber der erste Eindruck war sehr positiv gewesen. Miri war eine hübsche, sehr lebhafte Frau. Und nach meiner ersten Einschätzung völlig unkompliziert. Genau wie Daniel. Deshalb konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, aus welchem

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