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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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ließ. »Schlafen die Babys, Ma?«
    Â»Gott sei Dank. Jetzt geht ihr beide bloß nicht hin und weckt sie auf. Bring die Fische in die Küche, Etty, dann könnt ihr nachsehen, wo die anderen Jungen stecken.«
    Â»Können wir nicht vielleicht einen kurzen Blick auf die Zwillinge werfen?«, fragte Etty. Sie fand die fünfzehn Monate alten Kinder, ein Junge und ein Mädchen, allerliebst.
    Agnes schnaubte genervt. »Ich hab gerade eine Stunde gebraucht, sie zum Schlafen zu kriegen. Du kannst nach ihnen sehen, wenn sie wach sind.«
    Â»In Ordnung, Tante Agnes, dann lassen wir die Fische hier.«
    Nachdem sie die Fische in der Küche ablegt hatten, machten sich Etty und Louisa, den dreijährigen Joey und den vierjährigen Billy an der Hand, auf die Suche nach den anderen Benedict-Söhnen.
    Agnes blickte hinter ihnen her und streckte ihren schmerzenden Rücken, dann begann sie, die Windeln auszuwringen, um sie auf die Wäscheleine zu hängen. Auch wenn Larry und sie sich eine große Familie gewünscht hatten, hoffte sie doch, dass mit den Zwillingen Schluss war. In den letzten neun Jahren hatte sie spätestens alle zwei Jahre ein Kind geboren.
    Sie kannte nur eine sichere Methode, eine Schwangerschaft zu vermeiden, indem man nämlich auf das verzichtete, womit man Babys machte. Das Problem war nur, dass sie wahnsinnig gerne mit ihrem Mann im Bett war. Und da sie nicht vorhatte, Larry ihren Körper zu verweigern, war sie zu dem Schluss gekommen, dass es Zeit wurde, eine andere sichere Methode zu finden, um nicht wieder schwanger zu werden. Ob Meggan oder Jane eine kannten? Darcy war Janes einziges Kind, und Meggan hatte nur Etty und Ruan. Dafür musste es einen Grund geben.
    Da sie auf keinen Fall Mrs Trevannick auf so ein Thema ansprechen konnte, beschloss sie, Jane zu fragen. Jane verstand sich sehr gut auf die Behandlung von Krankheiten und Verletzungen, wobei sie sowohl europäische Methoden anwandte als auch solche, die den Aborigines seit Tausenden von Jahren bekannt waren. Ja, sie würde Jane um Rat bitten. Falls sie je ein paar Minuten Zeit neben ihrer vielen Arbeit fand, denn sie hatte nicht nur eine große Familie zu versorgen, sondern half auch noch Mrs Clancy in der Küche.
    Als die letzte Windel auf der Leine hing, stellte sie den geflochtenen Wäschekorb umgestülpt auf die Waschbank und streckte sich. Sie presste beide Hände in ihren durchgedrückten Rücken, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen, da spürte sie plötzlich zwei starke Arme um ihren Oberkörper. Überrascht schrie sie auf.
    Â»Lass das, Larry«, schalt sie, obwohl sie den Kopf an seine starke Brust lehnte und mit beiden Händen seine Unterarme hielt. Er wiegte sie sanft. Mit geschlossenen Augen genoss Agnes das Gefühl der Geborgenheit in der Umarmung ihres Mannes.
    Â»Was machst du mitten am Tag hier zu Hause?«
    Â»Con hat mich geschickt, weil wir noch mehr Draht brauchen. Ein weiteres Stück Zaun ist niedergetrampelt worden. Verdammte Emus.«
    Â»Larry!« Agnes wand sich aus seinen Armen. »Fluch doch nicht! Du bringst den Jungen nur schlechte Angewohnheiten bei.«
    Â»Die Jungen lernen eh ganz schnell das Fluchen, sobald sie sich draußen bei den Männern herumtreiben. Wenn du heute Morgen bei uns gewesen wärst, hättest du von mir noch ein paar stärkere Schimpfworte für diese vermaledeiten Viecher gehört. Hirnlose gefiederte Riesen. Die rennen schnurstracks in den Zaun und trampeln mit ihren großen Füßen den Draht nieder, wenn sie drüberklettern.« Er nahm sie wieder in die Arme und steuerte sie auf den Küchenanbau zu. »Kann ich vielleicht was zu essen haben, bevor ich mit dem Draht wieder losziehe?«
    Â»In der Küche ist frisches Brot und ein Käse von Jane. Den hat eben jemand aus der Milchküche gebracht.« Seufzend stellte Agnes in ihrer winzigen Küche Teller, Messer, Brot und Käse vor ihren Ehemann.
    Â»Müde?«, fragte er, während er ein paar Scheiben Brot abschnitt.
    Â»Ein bisschen. Ich musste gerade an meine eigenen Versuche denken, Käse zu machen. Ich hab nie einen guten hingekriegt.«
    Â»Wo hat Jane es denn gelernt?«, fragte er plötzlich neugierig, obwohl er sich bisher nie darüber Gedanken gemacht hatte. »Dieser Käse ist perfekt.«
    Â»Sie hat mir erzählt, sie habe das von der Frau auf der Farm gelernt, wo sie gewohnt

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