Lied des Schicksals
Bettdecke von sich und schwang die FüÃe auf den Boden.
Obwohl die Nacht recht kühl war, hoffte sie, dass ihre Ruhelosigkeit nachlieÃ, wenn sie eine Weile auf der Veranda auf und ab ging. Wenn es ihr zu kalt wurde, würde sie sich sicher gerne wieder ins Bett kuscheln. Sie schlüpfte in warme Hausschuhe, zog einen Morgenmantel aus weicher Wolle an und ging dann leise auf die Veranda.
Tief atmete sie die Nachtluft ein. Nachts schien immer alles anders zu riechen als am Tag, und Sommernächte rochen anders als Winternächte. Und auf Langsdale roch es nachts ganz anders als an jedem Ort der Welt, an dem sie gewesen war. Ãberrascht stellte sie fest, wie sehr sie den Schafgeruch in der Luft genoss. Sie war zwar tatsächlich nach Hause gekommen, um ihrer Mutter zu helfen, doch auf der letzten Etappe ihrer Reise, von Melbourne hierher hatte sie gemerkt, wie sehr sie ihr Zuhause vermisst hatte. In Zukunft würde sie einmal im Jahr zu Besuch kommen.
Falls sie nach Europa zurückkehrte. Sie hatte ihre Fähigkeiten bewiesen, hatte die höchstmögliche Anerkennung erhalten. Würde und könnte sie nun damit zufrieden sein, nur noch in Australien aufzutreten? Sie hatte reichlich Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Sie wollte mindestens ein halbes Jahr zu Hause bleiben, bis ihre Mutter entbunden hatte und Etty sicher sein konnte, dass mit ihr und dem Baby alles in Ordnung war.
Zweimal war sie bereits die ganze Veranda entlanggegangen, da sah sie eine Gestalt auf das Farmhaus zukommen. Der Mann hatte die Hände in die Taschen seines Mantels gesteckt. Er ging mit gebeugtem Kopf, um zu sehen, wo er hintrat. Etty würde seinen Gang überall erkennen.
Hatte Darcy auch nicht schlafen können? Waren seine Gedanken und Gefühle in ähnlichem Aufruhr wie ihre? Etty ging bis an die Treppe, lehnte sich gegen den Pfosten, verschränkte die Arme über der Brust und schob die Hände in die Ãrmel ihres Morgenmantels, um sie warm zu halten. In dieser Haltung beobachtete sie, wie Darcy näher kam.
Er war noch ungefähr zwanzig Meter von ihr entfernt, als er den Kopf hob und sie sah. Er zögerte kurz. Als Etty die Treppe hinunterzugehen begann, ging er auch weiter auf sie zu. Kaum mehr als einen Schritt voneinander entfernt blieben sie einander gegenüber stehen. Keiner von ihnen lächelte. Keiner sprach. Jedes Augenpaar betrachtete intensiv das Gesicht des anderen. Dann fielen sie sich in die Arme.
Monate, Jahre waren wie weggeblasen. Es war so, als wären sie nie getrennt gewesen. Als sie sich schlieÃlich loslieÃen, nahm Darcy Ettys Hand und führte sie zu Boneys Cottage. Immer noch wechselten sie kein Wort. Es waren auch keine Worte nötig, selbst als sie im Cottage waren und Darcy den Gürtel ihres Morgenrocks löste und den Mantel über ihre Schultern nach hinten gleiten lieÃ.
Mit beiden Händen umschloss Darcy ihr Gesicht und küsste sanft ihren Mund. Er sah ihr unablässig in die Augen, während er ihr Nachthemd aufknöpfte. Nur als er es ihr über den Kopf streifte, wurde der Blickkontakt kurz unterbrochen. Er warf das Nachthemd beiseite, kniete sich vor sie, umfasste mit den Händen ihre Taille und zog sie an sich. Dann drückte er seine Lippen gegen ihren weichen Bauch.
Etty spürte ein Kribbeln und fing an zu zittern. Sie fuhr mit ihren Fingern durch seine Locken. SchlieÃlich stand Darcy auf, hob sie hoch und legte sie aufs Bett. Dann begann er sich auszuziehen. Sie beobachtete ihn. Als sie eine Hand auf ihre Brust legte, stellte sie erstaunt fest, wie hart sich die Brustwarze anfühlte. Sie blickte rasch weg, als er in seiner ganzen männlichen Pracht dastand. Keine der Statuen von nackten Männern, die sie gesehen hatte, sah so aus wie er!
Sie spürte, wie das Bett unter seinem Gewicht nachgab, als er sich neben sie legte. Er berührte mit der Hand ihre Wange, damit sie ihm den Kopf zuwandte. Sie drehte sich um, sah ihn an, nahm ihn in die Arme und küsste ihn. Der Kuss verzehrte sie wie jener nie vergessene Kuss in Melbourne. Doch diesmal konnten sich auch ihre Körper ungehindert berühren. Wie sie es liebte, seine nackte Haut auf ihrer zu spüren. Und sie liebte es, wie er mit den Fingern über ihre Haut fuhr und sie überall vor Verlangen zum Vibrieren brachte.
Sie keuchte auf, als er sie zwischen den Oberschenkeln streichelte, und drückte sich gegen seine Hand, gegen seinen Körper.
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