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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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Arbeit mehr hat.«
    Â»Ich habe keine Angst vor ihm«, sage Darcy. Er war jedoch nicht so ganz bei der Sache, weil ihn der Gedanke nicht losließ, dass Etty in Langsdale war. Er hatte keine Ahnung, was er empfinden würde, wenn er sie wiedersah. Das fand er jedoch heraus, noch bevor er mit dem Essen fertig war.
    Sie kam zur Küchentür, sagte: »Mrs Clancy«, und verstummte dann, weil sie ihn entdeckt hatte. Seine Hand, die gerade eine Gabel voll Essen hatte zum Mund führen wollen, verharrte in der Luft. Ettys Gesicht war bleich geworden vor Schock. Zumindest hatte er den Vorteil, dass er vorgewarnt gewesen war. Er legte die Gabel hin und stand auf.
    Â»Hallo, Etty.«
    Â»Was machst du hier?« Sie sprach mit leiser, angestrengter Stimme.
    Â»Ich wollte mit deiner Mutter reden.«
    Â»Ich sage ihr, dass du da bist.«
    Sie eilte aus der Küche. Darcy starrte auf den leeren Türdurchgang. Warum nur war Etty nicht in Europa geblieben? Wie konnte er auch nur daran gedacht haben, Louisa zu heiraten, wenn er Etty so sehr liebte?
    Mrs Clancy berührte ihn an der Schulter. »Setz dich hin, Junge, und iss auf.«
    Er sah sie an und nickte. Die alte Frau verstand, wie sollte sie auch nicht? Schließlich hatte sie die beiden bereits gekannt, als sie fast noch Babys waren.
    Con Trevannick und nicht Meggan kam in die Küche, um Darcy zu begrüßen. »Haben die Hunde vorhin deinetwegen gebellt?«
    Â»Ja. Ich bin direkt zu den Ställen geritten, um mich um Midnight zu kümmern. Dann habe ich es nicht fertiggebracht, an der Küche vorbeizugehen, ohne mir zuerst von Mrs Clancy etwas zu essen geben zu lassen.« Er grinste die Köchin an, und die lachte.
    Â»Du hast dich kein bisschen verändert, Darcy Winton. Und wenn du jetzt fertig gegessen hast, verschwinde aus meiner Küche, damit ich hier sauber machen kann.«
    Darcy gab ihr einen festen Kuss auf die Wange und ging dann mit Con Trevannick hinaus.
    Â»Du hast Etty einen schweren Schock versetzt. Ich habe meine Tochter noch nie so außer sich erlebt.«
    Â»Ich war selbst ein bisschen schockiert, als Mrs Clancy mir gesagt hat, dass Etty hier ist. Ich hatte geglaubt, sie hätte sich in Europa niedergelassen. Sie war doch über zwei Jahre fort.«
    Â»Zur allseitigen Überraschung ist meine Frau schwanger. Das Kind soll im Juni kommen. Etty wollte in dieser Zeit bei ihrer Mutter sein, für den Fall, dass nicht alles glatt verläuft. Wir sind sehr froh, sie hier zu Hause zu haben.«
    Â»Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Wie geht es Tante Meggan?«
    Â»Sie behauptet, sie fühle sich sehr gut. Ich brauche dich ja wohl nicht nach dem Grund deines unerwarteten Besuchs zu fragen.«
    Â»Ich bin ganz durcheinander. Es wird Louisa das Herz brechen, wenn ich ihr sage, dass wir nicht heiraten können. Besonders da ich ihr keinen triftigen Grund nennen kann. Doch selbst wenn ich es könnte, würde es ihr trotzdem das Herz brechen.«
    Â»Ich fürchte, da weiß ich keine Lösung. Vielleicht hat Meggan ja eine Idee.«
    Als sie den Salon erreichten, öffnete Con die Tür. Meggan war allein.
    Â»Wo ist Etty?«, fragte ihr Vater.
    Â»Sie hat gesagt, sie habe Kopfschmerzen und müsse sich hinlegen.« Man konnte Meggan am Gesicht ansehen, dass sie ihrer Tochter nicht glaubte. Con erklärte grummelnd, er würde sich in sein Arbeitszimmer zurückziehen, damit die beiden ungestört reden könnten.
    Â»Komm herein und setz dich, Darcy. Du hast ja anscheinend einen langen Ritt hinter dir.«
    Â»Ja, Tante Meggan. Ich wollte so schnell wie möglich kommen. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, seit ich deinen Brief erhalten habe. Warum hat meine Mutter mir nicht geschrieben?«
    Â»Deine Mutter weiß, dass Agnes und Larry nicht wollen, dass Louisa jemals erfährt, dass sie nicht ihre leibliche Tochter ist. Außerdem kenne ich die Hintergründe dieser ganzen Geschichte besser. Wenn es mein Zustand erlaubt hätte, wäre ich nach Bendigo gekommen, um es dir persönlich zu erzählen. Aber vielleicht ist es in dem Brief sogar klarer geworden.«
    Â»Ich musste ihn mehrmals lesen. Tante Meggan, wie soll ich das bloß Louisa erklären?«
    Meggan schüttelte betrübt den Kopf. »Darcy, das weiß ich nicht. Ich hab Agnes ebenfalls einen Brief geschrieben, in dem ich ihr alles erklärt habe. Vielleicht finden Larry und sie eine

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